Review: #9.05 Das Pokerspiel

In dieser Woche gab es gelinde gesagt mal wieder fast überhaupt keine Handlung bei "How I Met Your Mother" und trotzdem konnte mich die Folge überzeugen. Ich kann gar nicht wirklich erklären, woran das lag, vielleicht ist das mittlerweile tatsächlich eine Frage der humoristischen Tagesverfassung eines jeden einzelnen. Jedenfalls habe ich mich in dieser Woche richtig unterhalten gefühlt.

"Wow, thanks, that's some great advice, Lil. I knew I could count on you." - "He has gotten very respectful with his fake listening."

Der Haupthandlungsstrang handelte in dieser Woche von Barney, der sich zwischen seiner Familie und Robin entscheiden muss. An der ganzen Geschichte störte mich persönlich eigentlich hauptsächlich, wie oberflächlich und kalt James dargestellt wurde, der doch bisher in allen Szenen mit seinem Ehemann und seinen Kindern wahnsinnig süß wirkte. Nun, da seine Ehe schief gelaufen ist, scheint er aber der Liebe gänzlich abgeschworen zu haben und tut alles, um seinem Bruder und Robin die Hochzeit madig zu machen. Ziemlich enttäuschend. Allerdings war die Umsetzung einfach nur herrlich mit anzusehen. Dass James sofort seine Mutter zur Hilfe holt, passte zu dieser verrückten Familie. Man hat aber auch mal wieder gesehen, wie gut Robin zu dieser verrückten Familie passt, denn sie hat es ebenfalls faustdick hinter den Ohren und kann es mit den Stinsons auf jeden Fall aufnehmen. So besiegt sie erst James und schließlich Loretta beim (Strip-)Poker, was zu einigen bestörenden, aber umso lustigeren Szenen führte. Der ganze Konflikt rund um das "sich auf eine Seite schlagen" zeigte mal wieder, wie hilflos Barney eigentlich in solchen Situationen ist. So musste ich wahnsinnig lachen, als Barney nach seinem "I command you" an Robin sofort ganz kleinlaut bat, die Aussage zurücknehmen zu können.

"You won the battle. But I'll win the war." - "Game on, bitch!"

Doch um den Konflikt zwischen sich und Robin zu schlichten, übertreibt es Barney natürlich sofort wieder. Während ich die Szene zwischen ihm und seinem Bruder zunächst wirklich schön fand und es mich gefreut hat, Barney so solide hinter Robin und der Ehe stehen zu sehen, hätte ich mit diesem Ausgang wirklich nicht gerechnet. Wirklich enttäuschend war, wie schon erwähnt, die Performance von James in der ganzen Geschichte. Er wirkte bisher nie wie jemand, der seine Familie für tagelange Aufenthalte im Fitnessstudio vernachlässigt. Aber nun gut. Weil Barney eben Barney ist und eigentlich manchmal auf dem sozialen Stand eines Babys, zieht er dann alle Register und beendet es kurzerhand mit seiner Familie. Wegen Robin. Und schiebt ihr das Ganze dann auch noch in die Schuhe und wundert sich, warum er nicht gleich zum "fiancé of the year" ernannt wird. Herrlich! An Robins Stelle wäre ich selbstverständlich durchgedreht, als Zuschauer war das Ganze ein großer Spaß.

Natürlich hoffe ich, dass es langfristig eine befriedigende und friedliche Lösung geben wird, doch ein Weilchen schaue ich mir gerne Robin und Loretta im Krieg an - das kann sicher noch lustig werden, denn diese beiden Frauen sind einander eindeutig ebenbürtig.

"Dear Marshall and Lily. This is a thank you-note to thank you for the gift wrapping station. Because even though the wedding never happened, there is one thing that didn't leave me at the altar and that's my manners."

Wahrscheinlich gehen die Meinungen angesichts dieses storytechnisch absolut SINNLOSEN Handlungsstranges auseinander. Ich persönlich war aber mehr als amüsiert. So zeigte "How I Met Your Mother" wieder mal seine Vorliebe dafür, Handlungsstränge erst nach und nach zusammenzusetzen und etwas außergewöhnlicher aufzuziehen. Es hätte mich allerdings im Falle dieser Geschichte sehr gewundert, hätte Ted es doch tatsächlich vergessen, Marshall und Lily ein Hochzeitsgeschenk zu schenken. Während wir aber als Zuschauer zunächst im Unklaren darüber gelassen wurden, wer in diesem Chaos nun Recht hatte, bekamen wir einige lustige Szenen zu sehen, in denen sowohl Marshall als auch Ted den anderen versuchten dazu zu bringen, auf seinen Fehler aufmerksam zu werden. Dabei bekam man unter anderem ein kurzes Wiedersehen mit der Slutty Pumpkin zu sehen und außerdem mehr als lustige Halloween-Kostüme. Den Vogel haben für mich bei dieser Storyline allerdings Stuart und Claudia abgeschossen, die überraschenderweise in das Ganze involviert waren, hielten Marshall und Lily die Kaffeemaschine doch als Geschenk von den beiden. Lily versprach Stuart, das Geheimnis, dass es eben doch Teds Geschenk war, für sich zu behalten. Dabei hatte Stuart offenbar jemanden unter der Dusche stehen und Lily war nicht die Einzige, der bei seinen Worten "that's not Claudia" der Mund offen stehen blieb - angesichts seines vorherigen Lobgesanges auf seine Ehe war das einfach nur eine Unverschämtheit und ganz großes Comedy-Kino!

Dieser kleine Nicht-Handlungsstrang wurde am Ende auch noch süß abgeschlossen, als Ted Marshall die berühmte Pizza von Gazzolas zukommen ließ und Marshall ihm immerhin vier Monate später (!) eine Dankeskarte schickte.

Fazit

In dieser Folge passierte kaum etwas, trotzdem wurde man sehr gut unterhalten. Solange die Handlung in den nächsten Wochen wieder mal fortgeführt wird, kann ich mit solchen Folgen wirklich gut leben - vor allem, wenn man so gut unterhalten wird wie diesmal.

Klara G. - myFanbase

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