Bewertung

Review: #9.04 Der gebrochene Bro-Code

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Kann man aus einer Serie herauswachsen? Oder kann es sein, dass sie es schlicht und einfach nicht schafft, über so viele Staffeln hinweg das konstante hohe Niveau zu halten? Auch diese Folge von "How I Met Your Mother" war wie immer nett mit anzusehen. Es gab lustige Momente und ich kann nicht sagen, dass ich mich gelangweilt habe. Doch gleichzeitig wurde ich auch nicht vom Hocker gerissen und habe nicht unbedingt das Gefühl, die Serie nach dieser Staffel so wahnsinnig zu vermissen.

"So, you are mad about me and Robin holding hands." - "Of course I'm mad Ted. Holding hands is like the fourth grade equivalent of banging. Well in your case, twelfth grade. Self five!"

Der Haupthandlungsstrang drehte sich wie erwartet um Barney und Ted, denn Barney hatte ihn und Robin bei der Suche nach dem Schmuckstück beobachtet. Während ich in der letzten Woche noch wirklich gespannt war, wie sich diese Enthüllung nun auf die Hochzeit auswirken würde, war dieser Zauber schnell verflogen. Barneys unmittelbares Verzeihen wirkte auf mich ähnlich konstruiert wie das darauf folgende Beleidigtsein. Interessant wurde es erst, als die beiden endlich begannen, sich wirklich mit dem Thema auseinander zu setzen. Wie immer, wenn Barney im Spiel ist, bekamen wir ein paar lustige Fake-Geschichtsstunden zu sehen und bei seiner Version der Geschichte von Christopher "Brolumbus" musste ich ehrlich lachen. Sehr witzig war auch die Idee, den Bro Code nun als überall erhältlich darzustellen - wir wissen natürlich, dass er tatsächlich überall erhältlich ist, die Idee, dass er auch auf Lufthansa-Flügen Sicherheitsanweisungen ersetzen könnte, ist natürlich ganz besonders amüsant. Auch der Running Gag rund um Barney und Teds Mutter ("We've all had a lot of fun joking about me banging your mom." - "Not all of us - continue") funktioniert für mich jedes Mal aufs Neue und weiß zu unterhalten. Trotzdem merkte ich während der Gespräche, dass es, auch wenn man jede Ansicht der Dinge wirklich verstehen kann, langsam mühsam wird, Ted und Barney dabei zuzusehen, in irgendeiner Weise um Robin zu streiten.

Meet Marshpillow 2.0

Um die Situation objektiver beurteilen zu können, zogen Ted und Barney schließlich Marshall hinzu. Marshall in der Form eines Kissens mit Tablet als Kopf. Lustige Idee, allerdings auch nicht mehr neu. Trotzdem entstanden einige lustige Momente, z.B. als Marshall einfror oder Dinge viel zu spät kommentiert. Außerdem war ich natürlich froh, dass wir ihm nicht weiterhin bei dem nervigen Road Trip zusehen mussten. Für einen Anwalt bzw. angehenden Richter (was ist mit diesem Handlungsstrang? Erfahren wir dahingehend vielleicht auch endlich mal wieder etwas?) fand ich Marshalls Vorgehensweise allerdings doch etwas zu albern dargestellt. Ted und Barney Händchen haltend am Strand waren natürlich lustig anzusehen, doch den Vergleich hätte man ja auch beispielsweise mit Lily ziehen können. Nun gut, man wollte Marshall hier eben einbringen und es hat auch einigermaßen gut funktioniert, genau wie es nett war, Billy Zabka und Tim Gunn wieder zu sehen. Aber eben meiner Ansicht nach nur nett.

Wirklich interessant wurde es erst, als Barney und Ted sich dann endlich aussprachen und Barney zugab, sich über sich selbst geärgert zu haben, weil er Robin nicht zur Hilfe geeilt war. Gleichzeitig gab Ted zu, immer noch – Überraschung! - Gefühle für Robin zu haben. Man hat wirklich Verständnis für Ted, immerhin hält er Robin aus irgendeinem Grund und trotz allem immer noch für die Liebe seines Lebens, doch trotzdem wünscht man sich von ganzem Herzen, er würde sich endlich auf jemand anderen fixieren. Gott sei Dank gab er dann am Ende auch zu verstehen, dass er weder Robin noch Barney jemals wehtun wollen würde und nur das Beste für die beiden will. Dieser Moment war ein sehr schöner und es freute mich, dass Barney ihm verzieh. Trotzdem bleibt die Frage nach dem Sinn dieser Handlung offen. Irgendwie würde ich es fast lieber sehen, wie Ted völlig ausrastet und Robin mit einer letzten riesigen Geste versucht zurückzuerobern, als solche zwar netten, aber sinnlosen Aussprachen mit Barney, die ja doch zu nichts führen.

"Just be yourself. Say something nice." -"Which one? I can't do both."

Währenddessen sind Robin und Lily mit ganz anderen Dingen beschäftigt. Da Lily ja eigentlich bald vorhat, nach Rom zu ziehen, möchte sie dafür sorgen, dass Robin eine andere weibliche Freundin an die Seite gestellt wird. Obwohl dieser Handlungsstrang storytechnisch noch sinnloser war, war er meiner Ansicht nach wesentlich sehenswerter als der der Jungs. So war es sehr lustig, Robin mal wieder so zu sehen, wie sie eben ist - als ganz und gar untypische Frau, die lieber Sport guckt und herumpöbelt, anstatt mit Mädels über Kleidung und Männer zu lästern. Die Suche nach einer passenden Freundin ließ Robin dann zwar objektiv nicht besonders sympathisch erscheinen, war aber dafür umso lustiger mit anzusehen.

Irgendwann war es dann so weit und es hatte sich eine passende Kandidatin gefunden, die Robin in vielen Dingen wahnsinnig ähnlich war. Doch das gefiel Lily wiederum gar nicht und sie vertrieb Robins potentielle neue Freundin sofort wieder. Wie gesagt, auch dieser Handlungsstrang hatte absolut keinen nachhaltigen Sinn, denn die "du bist die einzige Freundin, die ich brauche"-Moral war sehr vorhersehbar, doch dafür war der Weg dorthin wirklich lustig anzusehen.

Fazit

Mich beschleicht immer mehr der Verdacht, dass dieses Festlegen auf einen Handlungsort der Serie mehr schadet als nützt. Deshalb hoffe ich, dass wir in den nächsten Folgen vielleicht mal wieder die Mutter zu sehen bekommen und die Handlung trotzdem wieder mehr vorangetrieben wird. Das Potential ist schließlich da, also soll es auch ausgenutzt werden!

Klara G. - myFanbase

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