Bewertung

Review: #8.20 Die Zeitreisenden

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2012-2013 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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Was für eine verwirrende Folge! Nach zweimaligem Anschauen schwirrt mir immer noch der Kopf und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich die zeitliche Struktur mittlerweile richtig verstanden habe.

"Ted, let me tell you the secret to life. Every time I make a decision about what to do on a given night, I ask myself: What would make the best memory 20 years from now?"

Während die Idee der Zeitreisenden durchaus eine gute war, fehlte es mir bei der Umsetzung etwas an Pepp und ich habe mich bei der elendigen Diskussion rund um den Besuch bei "Robots vs. Wrestlers" die meiste Zeit gelangweilt. Ich hielt es für schade, dass die Idee ausgerechnet rund um so eine Entscheidung umgesetzt wurde. Trotzdem war es natürlich lustig, den "20 years from now"-Barney und den "20 years from now"-Ted
 zu sehen und ihre Argumentationen gegenüber dem heutigen Ted zu beobachten. Der lustigste Moment dabei war eindeutig, als der zukünfige Ted den heutigen auf den Arm nahm und kurz behauptete, immer noch nicht verheiratet zu sein. Der arme heutige Ted ist ganz schön erschrocken, was den zukünftigen Ted sehr amüsiert hat. Übrigens fand ich es schön zu sehen, dass auch der zukünftige Barney tatsächlich verheiratet sein würde, was man bei einer kurzen Einblendung seiner Hand sah. Ich hoffe natürlich, dass dies bedeutet, dass seine Ehe mit Robin gut laufen wird, aber sicher kann man sich dessen natürlich nicht sein.

Insgesamt muss ich sagen, dass für mich das Potential dieser Zeitreisenden-Idee nicht wirklich ausgeschöpft wurde, weil die Diskussion rund um "Soll Ted nun hingehen? Soll er sich betrinken? Soll er lieber ganz zu Hause bleiben?" doch ziemlich müßig anzusehen war und einen der Ausgang auch nicht wirklich interessierte.

"So you are saying, it's doomed completely? One of us is just garanteed to get sick of the other and call it quits? - "You've been dating for a long time, Ted. Has it ever gone any other way?"

Interessant wurde es dann, als das süße Garderobenmädchen aus der ersten Staffel überraschenderweise wieder erschien und Ted überlegte, sie anzusprechen. Er wurde dann von den beiden Garderobenmädchen aus der Zukunft davon abgehalten, die ihn darauf aufmerksam machten, dass das Ganze doch sowieso schief gehen und einer von beiden den anderen verletzen würde. Hier wurde kurz ein ganz großes Problem thematisiert, das wahrscheinlich dazu führt, dass so viele Menschen Angst davor haben, eine Beziehung einzugehen: "Lohnt" es sich überhaupt eine Beziehung einzugehen, wo es doch gerade in der heutigen Zeit recht wahrscheinlich ist, dass sie irgendwann auseinander geht und jemand verletzt wird? Ich persönlich finde es schade, wenn man eine schöne Sache aus Angst vor Verletzung zurückweist, kann aber gleichzeitig die Angst dahinter verstehen. Ted war jedoch bisher kein Mensch, der Angst vor einer Bindung hatte. Im Gegenteil, bei fast jeder seiner Freundinnen hatte er die Hoffnung, sie könnte die Frau seines Lebens sein, was ein Charakterzug war, der wirklich süß an ihm war und ihn so sympathisch machte. Offenbar hat Ted aber im Laufe der Jahre auch etwas an Hoffnung verloren, was sich in dieser Folge widerspiegelte und wirklich traurig mit anzusehen war. Deshalb entschloss er sich wohl auch letzten Endes dagegen, das Garderobenmädchen anzusprechen - falls sie überhaupt wirklich in der Bar erschienen ist, das hat sich mir dann nach dem ganzen Chaos nicht so ganz erschlossen.

"Ted, this moment already is gone. This whole Minnesota-Story happened 5 years ago. It's just a memory and the rest of it never happened. You have been sitting here all night staring at a single ticket to 'Robots vs. Wrestlers' because the rest of us couldn't come out. Look around, Ted. You're all alone."

Am Ende der Folge erfahren wir dann nämlich, dass Ted eigentlich mehr als einsam ist, weil alle seine Freunde in einer glücklichen Beziehung sind und er immer noch auf die Liebe seines Lebens wartet. Der Ted im Jahre 2030 weiß natürlich, dass er nicht mehr lange warten muss und erklärt seinen Kindern deshalb, was er heute tun würde, wenn er wüsste, wie seine Zukunft aussehen würde: Nämlich, seine zukünftige Frau aufzusuchen, um sie 45 Tage früher kennen zu lernen und so nicht länger leiden zu müssen. Vom Standpunkt des 2030-Ted habe ich diesen Handlungstwist nicht so ganz verstanden, denn er weiß schließlich, dass der damalige Ted (wahnsinnig verwirrend das Ganze) seine Frau bald treffen würde. In 45 Tagen. Endlich erfahren wir von den Autoren mal etwas Konkretes und wissen, dass auch wir nicht mehr allzu lange warten müssen. Jedenfalls waren die traurige Musik und die etwas melancholische Stimmung aus 2030-Ted-Sicht meiner Ansicht nach etwas übertrieben, da er schließlich weiß, dass alles gut werden wird. Aus der 2013-Ted-Sicht kann man das Ganze hingegen wirklich gut verstehen. Er weiß schließlich nicht, dass das große Glück schon ganz nah ist und auf ihn wartet. Er weiß nur, dass er einsam und allein ist und nicht weiß, wann sich das ändern wird. So traurig dieser Gedanke auch ist, so birgt er doch auch etwas Gutes in sich. Denn oft weiß man es nicht und das große Glück jeglicher Art wartet schon um die Ecke auf einen. Deshalb finde ich es schade, dass "How I Met Your Mother" dies nicht etwas positiver und hoffnungsvoller dargestellt hat - denn dass theoretisch auf jeden von uns in 45 Tagen das große Glück warten könnte, ist doch schließlich ein schöner Gedanke und kein trauriger.

"So you're going to Zuckerberg me? That's fine, I'll see you in court.

Ganz nebenbei sahen wir noch Robin und Marshall dabei zu, wie sich sich um die Benennung eines Cocktails im MacLaren's stritten. Dieser Handlungsstrang war ganz niedlich, aber auch hier ist der entscheidende Funke bei mir irgendwie nicht so richtig übergesprungen. Der kleine Kampf zwischen den beiden war lustig mit anzusehen und als die zwei sich dann schließlich beim Tanzen battelten, musste ich auch ziemlich grinsen - das war es aber auch schon. Es war aber schön, dass die Serienkontinuität bewahrt wurde und Marshalls Tanzhüfte wieder mal aufgegriffen wurde. Mehr kann ich irgendwie zu diesem Handlungsstrang nicht sagen.

Fazit

Eine sehr verwirrende Folge, die mich persönlich bis zur 15. Minute nur wenig überzeugen konnte. Die Auflösung war dafür aber interessant und es war schön, wieder einmal etwas mehr über die Mutter zu erfahren. Insgesamt wurde die gute Idee der Zeitreisenden allerdings meiner Ansicht nach nicht wirklich überzeugend umgesetzt. Deshalb nur 5 Punkte.

Klara G. - myFanbase

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