Bewertung

Review: #3.06 Das bin nicht ich

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2007-2008 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
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In dieser Folge kommen einige pikante und weniger pikante Details ans Licht und trotzdem springt der Funke irgendwie nicht so ganz über. Es gab sehr viele lustige Szenen und auch die Handlung schritt zumindest teilweise durchaus voran, doch man erwischte sich trotzdem dabei, wie man ab und zu auf die Uhr sah.

"I vowed right then that when I made something of myself, I would honor you somehow." "So you took my name and starred in Welcome To The Sex Truck? Yeah."

So sinnlos wie lustig ist der Teil der Folge, der am meisten Screentime einnimmt und bei dem Barney Ted hilft, sein mysteriöses Porno-Ich aufzuspüren.

Als Barney hereinstürmte und von einem Pornostar namens "Ted Mosby" sprach, auf den er gestoßen war, musste ich zunächst den Kopf über diese bizarre Idee schütteln. Doch sie bot zugegebenermaßen natürlich einiges Potential für witzige Szenen und dieses Potential wurde auch definitiv ausgeschöpft. So war die Verwechslung rund um das Interview mit "Architecture Vision Weekly" bzw. "Adult Video Weekly" angesichts seiner Doppeldeutigkeit zum Schreien komisch und als die Freunde dann zur Porno-Messe aufbrachen, war der Höhepunkt an bizarrer und eigenartiger Komik erreicht. Irgendwie niedlich fand ich persönlich dann die Auflösung rund um die Verwechslung, denn es stellte sich heraus, dass "Porno-Ted" in Wirklichkeit ein ehemaliger Mitschüler einige Klassen unter Ted war, den dieser vor terrorisierenden Klassenkameraden gerettet hatte. Jemandem mit seinen Pornofilmen zu ehren, ist natürlich auch eine Art und Weise Danke zu sagen. Das sah Ted wohl ähnlich und es sehr süß von ihm, wie er sich einerseits geschmeichelt fühlte, andererseits aber verständlicherweise auch wollte, dass seine Namen zukünftig vielleicht lieber in echten Architekturmagazinen auftauchen würden. Sein Versuch, die Lorbeeren an einen gewissen "Lance Hartwood" weiterzugeben, hat allerdings nur bedingt funktioniert und so sehen wir am Ende der Folge einen Porno, der zwar den Titel Lance Hartwood trägt, aber immer noch Ted als Hauptdarsteller ankündigt und dank Barney auch noch im Appartement der WG spielt. Ein herrlicher Abschluss dieses abartigen und trotzdem sehr unterhaltsamen Handlungsstranges, der aber gut daran tat, nach einer Folge abgehandelt zu sein.

"Guys, I, I don't know what to do." "Take the money." "Money is good, money is happiness." "If I work there, I'll be representing the most evil corporations in the world."

Währenddessen hat Marshall mit richtigen Problemen zu kämpfen, denn einerseits hat er endlich seinen Traumjob bei einer Anwaltskanzlei, die sich für die Umwelt einsetzt bekommen, andererseits ist da eben noch die andere Seite der Medaille: Die Arbeit für die "Bösen", bei der man allerdings ein Vermögen verdient und so sich und seiner potentiellen Familie ganz andere Träume erfüllen kann.

Es war sehr lustig mit anzusehen, wie Marshalls zukünftiger Boss ihn mit Verführungstechniken lockt, die Barney schon in- und auswendig kennt. Natürlich kennt er die Schwächen seines "Opfers", weiß um seine Begeisterung für Typen wie Patrick Swayze oder Freizeitparks. Wir erleben in dieser Sequenz mit Marshall ein Auf und Ab, bei dem er sich schließlich tatsächlich dafür entscheidet, für die "böse" Kanzlei zu arbeiten. Sein Walk of Shame nach der damals noch vorübergehenden Entscheidung "ja" zu sagen, war hierbei das Highlight des ganzen Handlungsstranges. Und obwohl dieser Konflikt hier sehr unterhaltsam dargestellt wurde, ist dies ein brandaktuelles Thema, das mit der Problematik der Ungerechtigkeit zu kämpfen hat. Es dürfte eigentlich nicht so sein, dass Firmen, die im Kern die Umwelt zerstören, nur Konsum und Profit zum Ziel haben und moralisch fragwürdig handeln, so viel erfolgreicher sind als Firmen, die all dies besser machen wollen. Doch es ist eben auch die Realität und auch wenn HIMYM natürlich nicht nur lustig, sondern oft auch realistisch sein möchte, fand ich persönlich es schade, dass ein so grundmoralischer Mensch wie Marshall sich da so einlullen lässt. Wie gesagt, absolut verständlich, gerade weil sein Chef ja auch genau wusste, an welchen Rädchen er drehen muss, doch trotzdem ein wenig enttäuschend.

"How do you afford all of these expensive clothes? I shop the sales.

They were in the closet when we moved in. I steal. I'm a criminal. I once shot a man just to watch him die." "That's when Lily showed Robin her box of shame."

Andererseits ist es, auch wenn Marshall dies noch nicht weiß, nicht nur vorteilhaft, sondern möglicherweise sogar unglaublich notwendig, dass die Familie Aldrin/Erickson in der nächsten Zeit Einnahmen verbuchen kann. Wie wir in dieser Folge erfahren, hat Lily nämlich ein kleines Problem, das man nur als "Einkaufssucht" bezeichnen kann. Diese unbekannte Variable, die für Marshalls Entscheidung nicht unerheblich ist, konnte mich persönlich als Storyline nicht ganz so sehr überzeugen. Sicher war es ganz witzig, Lily dabei zuzusehen, wie sie in schlechter Stimmung immer Schuhe kaufen geht. Das war es aber auch schon. Es fehlte irgendwie ein Überraschungseffekt beziehungsweise irgendetwas Besonderes. Schön war es allerdings zu sehen, dass Lily Marshall trotz ihres Problems dazu rät, den schlechter bezahlten Job anzunehmen, weil sie genau weiß, dass er damit glücklicher sein wird. Eine schöne Geste, die zeigt, dass Lily ihren Mann häufig besser kennt als er sich selbst und die Besonderheit dieses Paares noch einmal unterstreicht.

Fazit

Diese Folge war alles in allem mehr als solide und soweit auch kurzweilig. Der Konflikt rund um Marshalls neuen Job war interessant und auch die Porno-Geschichte unterhaltsam. Irgendetwas hat dennoch gefehlt und so wird erst einmal mit sechs Punkten verblieben.

Klara G. - myFanbase

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