Bewertung

Review: #13.05 Schatten und Licht

Foto: Chandra Wilson & James Pickens Jr., Grey's Anatomy - Copyright: 2017 ABC Studios
Chandra Wilson & James Pickens Jr., Grey's Anatomy
© 2017 ABC Studios

"Ich habe eine gute Nachricht und eine schlechte Nachricht" - wer kennt diesen Satz nicht? In #13.05 Both Sides Now hat man gesehen, wie das Pech des einen das Glück des anderen sein kann. Dabei hat sich die Folge mal wieder mehr auf die Patientenfälle konzentriert und unsere Hauptcharaktere ein bisschen in den Hintergrund gerückt.

"It's a glorious day!"

Bailey freut sich mal wieder so richtig auf einen Fall und hat die Patientin sehr gern? Das konnte einfach nicht gutgehen. Spätestens, als Chelsea eingeliefert wurde, war klar, in welche Richtung sich die ganze Geschichte entwickeln wird. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass sich Bailey und Meredith um Organe streiten. Nichts Neues also, trotzdem aber unterhaltsam anzuschauen, weil der Fokus nicht auf den beiden, sondern auf den Patienten lag.

Denn natürlich sind beide schrecklich nett. Auf der einen Seite Granny June, die Kekse-backend und strickend mit der ganzen Familie wartet und auf der anderen Seite Chelsea mit ihrer Zwillingsschwester. Eine schwere Wahl. Glücklicherweise trifft June die Entscheidung und erspart uns hier unnötige Streitereien zwischen Bailey und Meredith, wie wir sie früher schon miterlebt haben. Dafür lassen die beiden bei ihren Kollegen Dampf ab. Es war erleichternd zu sehen, dass Meredith mal nicht sofort auf Angriff schaltet und sich Granny June nochmal vorknöpft, sondern erst mal darüber nachdenkt und mit Alex spricht. Der konnte ihr schließlich genau vorhalten, warum diese Aktion keine gute Idee wäre. Immerhin ist es die Entscheidung der Patientin, ob sie nun neutral gesehen die richtige ist, oder nicht.

Bailey wiederum schlittert unabsichtlich in ein Fettnäpfchen, als sie mit Richard spricht. Altersdiskriminierung, herrlich. Vor allem, als dann auch noch Arizona dazukommt (und damit zumindest mal in der Folge vorbeigeschaut hat) und Richard ebenfalls auf sein Alter anspricht. Stellt sich nur die Frage, ob das einfach nur eine von vielen lustigen Szenen war, oder ob da auf die Storyline hingearbeitet wird, die ja auch Richard versprochen wurde? Mich beunruhigt da Meredith ein bisschen, die gemeint hat, dass sie genauso gehandelt hätte, wenn es um Richards Leben gegangen wäre.

Natürlich gehört zu einer richtigen "Grey's Anatomy"-Patientenfolge auch der obligatorische ein Tod. Auftritt Andy. Ebenfalls sympathisch und praktischerweise mit einer riskanten Operation am Start. Sein Tod wäre wohl selbst mit dem besten Witz der Welt nicht zu verhindern gewesen. So schnell werden aus schlechten Nachrichten für Andy, gute für Meredith und Chelsea. Denn natürlich passen Andys Organe genau. So ein Zufall.

"Tell me when it's real."

Irgendwie hätte man sich diesen ganzen Handlungsstrang sparen können, wenn Amelia einfach zuerst einmal den Test gemacht hätte. Denn es war von Anfang an klar, dass sie nicht schwanger ist, gerade eben weil so eine große Sache daraus gemacht wurde. So können wir die Folge über Amelia dabei zusehen, wie sie zwischen Hoffnung und Panik balanciert und dabei das halbe Krankenhaus mitfiebern lässt.

Ihre Verunsicherung ist bei ihrer Vorgeschichte durchaus verständlich, aber genau deswegen sollte das in der Serie noch einmal thematisiert werden. Schließlich ist alles rund um das "Unicorn-Baby" in "Private Practice" passiert und es wäre sicher nicht schlecht, auch den vermutlichen Großteil der Zuschauer abzuholen, die nur "Grey's Anatomy" schauen. Gerade bei der Szene mit April hatte ich auf diesen Moment gehofft. Dafür hat sich Amelia von Meredith inspirieren lassen und Owen am Abend zumindest mit dem Schwangerschaftstest überrascht. Trotzdem war die Erleichterung, die man Amelia ansehen konnte, als der Test negativ war, wohl ein klares Zeichen, dass sie noch nicht soweit ist. Bleibt die Frage, wie lange die Serienmacher uns bis zu einem (hoffentlichen) Happy-End hinhalten werden.

Ganz nebenbei durfte Owen bei Harriet babysitten und damit nicht ganz so unauffällig zeigen, dass er als Vater taugen würde. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt und auch gleich noch eine nette Szene zwischen Owen und Nathan eingebaut. Zwar ist das Thema Megan immer noch sichtlich unangenehm, aber sonst scheinen sich die beiden langsam wieder anzunähern. Vielleicht bekommen wir im Laufe von Staffel 13 tatsächlich noch eine Freundschaft der beiden zu sehen.

Während Amelias eventuelle Schwangerschaft und die Patientenfälle den Großteil der Episode beschlagnahmt hat, war hier und da noch ein bisschen Platz für die anderen Charaktere. Allem vorweg wurden die Assistenzärzte mal wieder etwas gefordert. Naja, alle bis auf Jo. Denn die wird inmitten von Organtransplantationen mit Happy-End und spannenden Operationen irgendwie auf der Ersatzbank sitzen gelassen. Das war schon fast etwas ironisch, geht es ihrem ganzen Charakter in der Serie doch nicht viel anders. Jetzt kann sie sich anhören, wie Stephanie die beste Assistenzärztin ist und sich die Oberärzte um sie reißen und Andrew einen Fall mit der Chefärztin bearbeiten darf. Bleibt nur zu hoffen, dass das jetzt nochmal das Tief aufzeigen sollte, in dem sich Jo gerade befindet und dass es bald - sehr bald - wieder aufwärts geht.

Ach ja, wenn das ewige Rätselraten um Amelia eins gebracht hat, dann dass es keine Zeit mehr für das Liebesdreieck von Meredith, Nathan und Maggie gab. Mir ist das erst ganz am Ende aufgefallen und das dürfte auch erklären, warum sich die Folge so gut angefühlt hat. Plötzlich sieht man nämlich, wie gut alles ohne diese Storyline funktionieren würde. So macht der kleine Tanz der beiden nämlich viel mehr Spaß. Hoffentlich hält das erst mal an. Als Ersatz für das Liebesdreieck sehen wir dafür mal wieder ein paar Szenen aus dem erweiterten Grey-Haushalt. Inzwischen mit Alex statt Amelia bleibt das Ganze nach wie vor sehr amüsant. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die gemeinsamen Autofahrten zum Krankenhaus.

Fazit

Es hat sich zwar nicht allzu viel getan, trotzdem war #13.05 Both Sides Now eine sehr optimistische und emotionale Folge. Die Charakterhandlungen sind alle etwas in den Hintergrund getreten, um Amelia, Owen und ihre potentielle Familienplanung ins Zentrum zu lassen. Man kann wohl davon ausgehen, dass das große Thema bei den beiden bleiben wird, während die anderen Handlungsstränge nächste Woche weitergehen werden.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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