Review: #7.18 Der Song hinter dem Song

Serien-Erfinderin Shonda Rhimes hatte schon lange eine Musical-Episode geplant – nun ist es soweit. Ich persönlich hatte große Zweifel, wie man das denn umsetzen wolle. Immerhin ist "Grey's Anatomy" eine Krankenhausserie, bei dem ich mir Gesang nicht wirklich vorstellen konnte, gespannt war ich dennoch darauf.

In der vergangenen Folge konnte man die Babyparty für Callie sehen und wie sie mit Arizona ein paar Tage wegfährt. Doch dann passiert ein Autounfall, bei dem Callie verletzt wird. Genau da setzt man auch fort. Wir können sehen, wie Callie blutend und kaum ansprechbar fast längs über der Motorhaube liegt. Es wundert schon, denn ich hatte den Crash gar nicht so schlimm in Erinnerung.

Arizona, die wie durch ein Wunder kaum verletzt wurde, ist in großer Sorge um ihre Freundin. Diese Panik spielt Jessica Capshaw sehr überzeugend und man möchte ihr eigentlich selbst sofort zur Hilfe eilen. Woher plötzlich der Mann kam, der mit seinem Handy den Rettungswagen ruft, wissen wir nicht. Etwas bedauerlich ist es auch, dass wir die nötigen Rettungsmaßnahmen, die in der Serie fast schon legendär sind, überhaupt nicht zu sehen bekommt.

Stattdessen wird man ins Getümmel des ganzen Krankenhauspersonals geschmissen und wir sehen eine Szene, in der Mark von Meredith über den Unfall in Kenntnis gesetzt wird. Danach geht es gleich weiter und man wird bereits mit dem ersten Song konfrontiert, der aber das eigentliche Geschehen völlig in den Hintergrund stellt. Mich hätten eher die Gesprächsthemen der Ärzte interessiert, doch letztendlich bekommt man nur eine kurze Unterhaltung zwischen Mark und Arizona mit. Bei dieser gewinnt man schon den ersten Eindruck, dass Mark ihr die Schuld an dem Unfall gibt und sie völlig allein dastehen lässt. Der Einzige, der ein bisschen Mitgefühl mit Arizona hat, scheint Alex zu sein. Diese kurze Szene zwischen den beiden auf der Galerie gefiel mir sehr gut.

Mitgefühl konnte man auch mit Lucy haben, die in den vergangen Folgen als hervorragende Ärztin dargestellt wurde und wirklich etwas von ihrem Fach zu verstehen weiß. Dennoch war sie mit den Wehen von Callie vollkommen überfordert. Daher taucht Addison auf. Ich mag Addison sehr und finde auch, dass sie in ihrer Ursprungsserie aufblüht, jedoch hat ihr Verhalten in dieser Episode nicht zu ihrem eigentlichen Charakter gepasst. Sie gibt Lucy zu verstehen, eine schlechte Ärztin zu sein.

Ebenfalls als schlechte Ärztin hat sich wohl auch Teddy gefühlt, die partout nicht will, dass Cristina die Operationsmethode von Burke anwendet. Doch Webber setzt genau diese Verfahrensweise bei der OP durch, woraufhin Teddy mit Cristina bricht und ihr zu verstehen gibt, sie könne sie nicht mehr unterrichten.

Ich persönlich finde die Verhaltensweise von Teddy überhaupt nicht passend. Jedoch gab es in der vergangenen Staffel eine ähnliche Situation, in der sie auch so gereizt reagierte. Schade, dass man diese Verhaltensweise bisher noch nicht erklärt hat. Immerhin ist sie erfahren genug und müsste wissen, dass man immer nur das Beste für den Patienten will.

Emotionalität bieten uns vor allem Mark und Arizona, die sich darüber in den Haaren liegen, ob man eher Calloe oder das Kind retten sollte. Hier wird nochmal sehr deutlich, dass sich die beiden nicht wirklich leiden können. Marks Härte gegenüber Arizona zeigt, dass er das Kind unter keinen Umständen verlieren will. Leider bekommt man aber auch den Eindruck, dass die beiden ihren Streit über Callie stellen und eher ihre Meinung durchsetzen wollen. Daher fand ich es gut, wie beide schließlich um das Überlebung von Callie und dem Baby kämpfen und zeigen, dass sie doch erwachsen sind. Der Überlebenskampf von Callie endet damit, dass die Arizonas Heiratsantrag annimmt.

Fazit

Zwar war diese Folge nicht unwichtig, jedoch wurde jede Menge Potenzial verschenkt. Ein steiniger Weg ist nicht nur für Callie und das Baby geebnet, sondern auch für Cristina und Teddy, die unbedingt wieder als Team arbeiten müssen. Man darf also gespannt sein.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen: