Review: #3.01 Der Tag danach

Diese Episode setzt genau da an, wo uns das Staffelfinale mit einigen Fragen zurück gelassen hat. Die Auflösungen wirbeln dabei einiges durcheinander, sodass man diese Episode schon erst mal in aller Ruhe verdauen muss.

Schlussstrich

Für Max war es natürlich eine bittere Botschaft, dass Casey ihn nicht als den Mann ansieht, der zu ihr passt. Seine Reaktion ist nachvollziehbar gewesen. Er hatte sich erst mal betrunken. Am nächsten Tag war er allerdings nicht verkatert, sondern sehr zielstrebig. Resolut und konsequent hat er alle Zelte abgebrochen und das Land verlassen. Das ist in der Geschwindigkeit definitiv heftig und überraschend. Man kann diese Selbstschutzmaßnahme auch verstehen, aber schade ist es schon, dass Max nicht mehr dabei ist. Das plötzliche Ausscheiden lässt auch vermuten, dass der Schauspieler andere Verpflichtungen hatte und nicht mehr zur Verfügung stand, denn das es so gar keinen Abschied gibt (nicht mal von Rusty), ist für den Zuschauer schon unbefriedigend.

Anfang vom Ende?

Rusty hatte allerdings auch nichts Besseres zu tun, als Casey wegen Max zu beschuldigen und dessen Abgang nachzutrauern, weil er nun nicht wusste, an wen er sich mit seinen Problemen wenden soll. Ganz heimlich, still und leise haben sich Rustys Probleme in der Uni nämlich auf ein riskantes Maß angehäuft. Er steht kurz davor, nicht zu bestehen. Irgendwie habe ich diesen Part offenbar völlig verpasst, wenn ich die Serie gucke. Natürlich ist schon aufgefallen, dass Rusty der Uni nicht gerade die erste Priorität zugeschrieben hat, aber er wirkte doch immer fixiert genug, um sein Studium ordentlich zu absolvieren. Dass er nun recht plötzlich vor einem Scherbenhaufen zu stehen scheint, kommt für mich nicht richtig hin. Ich finde auch nicht, dass es diese Geschichte gebraucht hätte, zumal sie sich dank des tollen Einsatzes von Jordan sowie Casey und Cappie doch schnell wieder in Luft aufgelöst zu haben scheint. Ich weiß also nicht so recht, was ich von dieser Geschichte halten soll. Muss sich Rusty nun in dieser Staffel strecken, damit er in der Uni vorwärts kommt oder hat sich das jetzt schon erledigt? Die Problematik erscheint mir zu kurz gegriffen, nicht intensiv genug betrachtet, aber damit hat sich "Greek" leider noch nie auszeichnen können.

Ganz anders ist da natürlich der andere Part dieser Storyline, denn für Rustys Rettung müssen sich Cappie und Casey in einem Raum aufhalten und das war nach dem Ende der letzten Staffel natürlich das Wichtigste für die meisten Fans. Interessant war hierbei vor allem die Methode mit den Rückblicken, weil sich dabei doch einige wesentliche Informationen ergaben. Cappie wollte Casey nachgehen, wurde aber von Evan abgehalten. Es hätte also ein Happy End geben können. Nun muss man darauf noch ein bisschen warten. Diese Episode machte aber ziemlich deutlich, dass es wohl nur eine Frage der Zeit ist, bis Cappie und Casey wieder zusammen kommen. In meinen Augen sieht es sehr gut für das Pärchen aus.

Die falschen Männer

Gar nicht gut sieht es hingegen für Ashleigh und Fisher aus. Da habe ich in meiner Review zu #2.21 noch erklärt, dass dieses Pärchen ziemlich problemlos einen glücklichen Weg geht und den Autoren unterstellt, dass sie hier offenbar keine Ambitionen haben, Drama zu kreieren, da kommt diese Folge daher und schmeißt alles über den Haufen. Fisher hat auf der Party tatsächlich mit Rebecca rumgemacht, was diese unbedingt zu verschweigen versucht. Nun ist es ausgerechnet Ashleigh, die unglaublich neugierig fragt, wer denn ihr neuer Lover sei. Wie fies. So etwas kann eigentlich nur Rebecca passieren. Ich bin eigentlich noch ganz schockiert und finde es fast ein bisschen komisch, dass es überhaupt dazu kommen konnte. Ich hoffe sehr, dass man das gut durchdacht hat und nicht nur einen Schock für den Staffelauftakt aus den Fingern gesaugt hat. Mir fehlt derzeit noch die Motivation für dieses Ereignis. Immerhin ist es Rebecca enorm unangenehm, was vermuten lässt, dass es mehr ein Ausrutscher gewesen ist, der vor allem dem Alkohol zu verdanken wäre. Dass für Rebecca die dritte Staffel quasi wie die erste Staffel anfängt, gefällt mir auch nicht so sehr. Ich bin aber gespannt, wie sich diese Geschichte entwickeln wird, und will nicht gleich meckern.

Männer

Dale und Calvin erhalten in dieser Episode ebenfalls wieder Screentime, die der Menge einer Hauptfigur der Serie würdig ist. Dale hatte mit seiner erfahrenen Freundin Sex, was aus seiner Perspektive gesehen ein riesiger Schock gewesen sein muss. Natürlich will er das sofort bereinigen und macht seiner verdutzten Freundin einen Heiratsantrag. Das passt natürlich zu Dale, aber so naiv und weltfremd zu sein, ist dann doch eher ein Schock für den Zuschauer. Dale kommt damit natürlich nicht weiter, sondern kann sich jetzt wieder als Single bezeichnen. Ich hoffe indes, dass man sein nun entstandenes Dilemma ordentlich und ernsthaft betrachtet und Dale vielleicht etwas mehr Fokus in der Staffel bekommt.

Sehr niedlich hat man sich mit Calvin und seinem neuen Lover auseinander gesetzt. Es machte schon in den letzten Episoden den Eindruck, als könnte sich da etwas entwickeln, nachdem sich beide so konsequent gegen Andeutungen gewehrt hatten. So ähnlich macht man auch in dieser Episode weiter. Die von Unsicherheit bestimmten Szenen der beiden gefallen mir sehr, weil man mit dieser fehlenden Souveränität so schön darstellt, was in einem jungen Menschen vorgeht. Dabei hoffe ich natürlich, dass aus den beiden ein glückliches Pärchen wird. Stand jetzt bin ich aber sehr guter Dinge, dass das etwas wird.

Fazit

Diese Episode kann man als gelungenen Staffelauftakt bezeichnen, der natürlich alle wichtigen Geschichten aus dem Staffelfinale aufgreift und überwiegend sinnvoll so voran bringt, dass sich für die Staffel einige erste Weichen gelegt haben. Auf geht es also.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "Greek" ansehen: