Bewertung

Review: #1.21 Täuschungsmanöver

Die Vorbereitungen für die Party schlechthin, den Springbreak, laufen und Cappie will den Füchsen das selbstbewusste Lügen beibringen. Casey bekommt unterdessen einen Anfall von Zielstrebigkeit und Ashleigh ein Geldproblem, beides kommt sehr plötzlich.

Kreditkartenfalle

Ashleigh ist nicht besonders gut bei Kasse, doch zum Glück gibt es auf dem Campus immer provionseifernde Arbeiter, die schnell und einfach zu einer neuen Kreditkarte verhelfen können. Ashleigh hat keine Wahl und muss zugreifen, immerhin brauchst die immer gut gekleidete Ashleigh neue Klamotten für den Springbreak. Selbst Calvin kann sie nicht davon abhalten, wobei seine Versuche auch sehr kläglich sind. Man hatte zwar den Eindruck, dass Calvin die Gefahr sieht, aber Entschlossenheit ist etwas anderes. Grundsätzlich war Ashleigh bisher aber auch eine vertrauenswürdige Person, die zwar immer leicht zu begeistern ist und gerne Shoppen geht, bei der man aber nicht den Eindruck, sie könne mit Geld nicht umgehen. Das ändert sich nun schlagartig. Schuhe, Tasche, Klamotten und 1000 Dollar sind hin. Auch das muss man erst mal schaffen. Jetzt ist sie nicht nur pleite sondern hat auch richtig Schulden. Das Thema anzusprechen, halte ich für eine sehr gute Idee, aber die Art und Weise der Ausarbeitung gefällt mir nicht. Natürlich kann man innerhalb kürzester Zeit in den Schuldenstrudel geraden und letztlich scheint von allen "Greek"-Charakteren Ashleigh auch am passendsten für diese Problematik, aber kurz vor einem Staffelfinale so ein Thema auszupacken, ist eigenartig. Um der Wichtigkeit dieser Sucht gerecht zu werden, sollte man da eine größere Storyline machen und die ganzen Nöte der Schuldenbegleichung mitbetrachten. Ob zum Zeitpunkt des Drehs schon fest stand, dass es eine weitere Staffel gibt und man hier schon etwas einleitete? Es bleibt zu hoffen, dass das Thema nicht so schnell unter den Tisch fällt wie es hervorgekrochen kam. Nur diese Episode hat jedenfalls eher enttäuscht, weil der Zeitpunkt ungeeignet scheint.

Neue Ziele

Casey merkt ganz plötzlich, dass sie sich doch auch mal um ihre Zukunft kümmern könnte. Nach dem Besuch ihrer Eltern kam ihr das also nicht in den Sinn, jetzt ist sie plötzlich aber Feuer und Flamme, lässt sich von Evan Nachhilfe geben und wird zur regelrechten Streberin. Auch diese schlagartige Wandlung ist zu diesem Zeitpunkt eher seltsam. Dass man Casey von Evan losbinden will und Casey feststellen lässt, dass sie nur seine Ziele verfolgt, ist eine wichtige Entwicklung, die zum Ende der Staffel auch angemessen ist, aber dafür hätte letztlich auch ein Besuch bei der Studienberatung gereicht. Der plötzliche Eifer ist doch übertrieben, für die Kürze der Zeit zudem völlig unrealistisch und mit all den anderen Aktivitäten nicht zu vereinbaren. Sie ist trotzdem immer noch für eine Schwesternschaft verantwortlich. Wenn sie plötzlich so viel Zeit zum Lernen hat, fragt man sich, was sie sonst immer mit der Zeit angestellt hatte. Die Wandlung ist jedenfalls zu krass, zumal es kein unmittelbares Ereignis gab, was dies veranlasst hätte. Nach einer Trennung ist man beispielsweise häufig dabei, die Energie auf andere Dinge statt des Kummers zu richten.

Was die Story immerhin leistet, ist die intensive Betrachtung von Evan, der wirklich alles tut, um Casey zu helfen. Da erkennt ein Blinder, dass dies nicht aus reiner Freundschaft geschieht, auch wenn Evan immer wieder eine Erklärung hat, warum seine Hilfe völlig normal sei. Dass Casey das nicht sieht, weil sie es nicht sehen will, ist auch verständlich. Am Ende erfährt sie aber, warum sie auf der letzten Party von Shane stehen gelassen wurde. Evan gesteht ihr seine Liebe und Casey ist richtig wütend. Es gab auch nur zwei Möglichkeiten der Reaktion. Casey könnte das alles romantisch finden und mit Evan zusammen kommen, was zum Verlauf der letzten Wochen nicht gepasst hätte. Oder aber sie lässt die Freundschaft sausen, weil es offenbar nicht funktioniert. Letzteres ist der Fall und wenn sie schon mal dabei ist, Evan aus ihrem Leben zu verbannen, dann kann sie auch gleich richtig daran arbeiten. Dass sie ihr Studienziel aufgibt, weil es gar nicht ihres sondern Evans ist, kann man nur als konsequent bezeichnen. Jetzt muss sie allerdings ganz neu anfangen. Das wird bestimmt nicht einfach. Der Abschluss mit ihrem zielsicheren Bruder war dann noch sehr gelungen, weil dieses Geschwisterpaar gewohnt harmoniert.

Neue Identitäten

Um beim Spring Break richtig Spaß zu haben (und mit Cappie ist das gewiss kein Problem), werden die Füchse mit Ausweisen von Ehemaligen ausgestattet und müssen nun üben, mit den falschen Ausweisen zurecht zu kommen. Im Prinzip konnte man sich hier schon denken, was passiert. Cappie und seine Crew machen sich zunächst über die Füchse lustig und man musste sich schon fragen, wo der Übungseffekt ist, weil sie schließlich wissen, dass sie lügen. Als es dann aber richtig ins Feld geht, will Rusty zeigen, dass er es drauf hat. Er hat sich über seine falsche Identität informiert und sieht sich perfekt vorbereitet. Nur mit dem Vorausdenken hat es nicht geklappt. Im Zuge des Erfolges, dass er die ganze Zeit seine Rolle ausgezeichnet spielt, fühlt er sich von Trish regelrecht angezogen. Als Chad will er mit ihr auf ein Date gehen und verspricht sich wohl Einiges von der Attraktivität seines neuen Ichs. Natürlich soll er dann aber singen. Das war sehr vorhersehbar, aber die Szenerie dazu war dann doch eine riesige Überraschung. Wie peinlich ist das gewesen? Und dann versucht Rusty auch noch zu singen? Hier war ganz großes Fremdschämen angesagt. Das Rusty nicht gleich gegangen ist, wird mir wohl niemand schlüssig erklären können. So hat er es noch viel schlimmer gemacht, weil dadurch die Hochzeit auch noch gecancelt wurde. Das war dann fast ein bisschen zu dick aufgetragen. Immerhin hat Rusty seine gerechte Strafe bekommen, denn diese Peinlichkeit wird er nicht so schnell vergessen. Insgesamt ist die Bruderschaftsstory also wieder sehr witzig gewesen und konnte als einzige wirklich zufrieden stellen.

Fazit

Leider hatte diese Episode inhaltlich einige Schwächen und kann so nicht über das Mittelmaß hinaus kommen, was vor allem kurz vor dem Staffelfinale enttäuschend ist.

Emil Groth - myFanbase

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