Bewertung

Review: #1.20 Auf Messers Schneide

Foto: David Mazouz & Camren Bicondova, Gotham - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX
David Mazouz & Camren Bicondova, Gotham
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX

"If you saw the real me, you would run screaming like everyone else."

Auch in Episode #1.20 Auf Messers Schneide bekommt der Zuschauer wieder einige interessante Dinge bezüglich des Ogres , gespielt von Milo Ventimiglia geliefert. Der ist ein begnadeter Schauspieler, der diese Rolle voll und ganz ausfüllt und besonders die weiblichen Fans mit seinem unfassbaren Charme um den kleinen Finger zu wickeln weiß. Mit diesem Aussehen ist es kaum verwunderlich, dass er sich in dieser Folge nun sein zwölftes Opfer ausgesucht hat und keine Mühe hatte, dieses für sich zu gewinnen.

Jim Gordon und Harvey Bullock haben sich gemeinsam dazu entschieden, den Ogre nun endlich hinter Schloss und Riegel zu bringen. Auch wenn Jim damit seine Freundin Leslie in Gefahr bringt, steht sie doch voll und ganz hinter seiner Entscheidung, da sie weiß dass so ein Psychopath nicht frei herumlaufen darf. Ihr ist es egal, dass ihr Leben dabei riskiert wird und dass sie vermutlich selbst ins Visier des Ogre geraten wird, solange in Gotham Recht und Ordnung herrschen. Dadurch wird Dr. Thompkins zu einem außerordentlich sympathischen Charakter. Für gewöhnlich würde vermutlich fast jede Frau ausrasten, wenn ihr Freund sie absichtlich in Lebensgefahr bringt, allerdings hat sie vollstes Verständnis für Jims Entschluss. Dadurch werden die beiden für mich zu einem absolut perfekten Paar, auch wenn es eine Weile gedauert hat sich mit ihnen anzufreunden. Sie ergänzen sich sehr gut und respektieren die Entscheidungen des jeweils anderen. Zudem ist Leslie nicht so nervenaufreibend wie Jims Ex-Freundin, wodurch sie ohnehin schon ein paar zusätzliche Pluspunkte gutgeschrieben bekommt.

Der Ogre scheint den Cops allerdings immer einen Schritt voraus zu sein, da einfach jeder Angst vor ihm zu haben scheint. Zunächst fällt es Gordon und Bullock sehr schwer aus den Zeugen Informationen herauszulocken, da sie absolut panisch sind, eventuell die nächsten Opfer des Serienkillers zu werden. Doch wie wir alle wissen gibt Gordon so schnell nicht auf und verfolgt schließlich eine heiße Spur. Langsam aber sicher kommt der Zuschauer gemeinsam mit den Detektivs dahinter, wie aus dem jungen Jason Lennon der kaltblütige Killer Ogre geworden ist. Eigentlich ist seine Geschichte eine ziemlich traurige, wie er von der einzigen Mutterfigur die er jemals hatte im Stich gelassen wurde und er herausfinden musste, dass sie ihn nicht so liebt, wie er es sich immer gewünscht hat. Ein entstellter Junge, den niemand jemals anschauen wollte. Jason kann einem eigentlich nur leidtun. Das was er braucht ist eindeutig professionelle Hilfe. Ihn hinter Gittern wegzusperren hilft ihm auch nicht weiter, sondern eher sollte man ihn ins Arkham Asylum stecken und dafür sorgen, dass er eine anständige Therapie macht. Es ist eigentlich nicht wirklich verwunderlich, dass er so abgedreht ist im Laufe der Zeit und man merkt, dass seine Masche eigentlich gar nicht so die Masche ist, denn schließlich sehnt er sich wirklich nach der wahren Liebe. Die Liebe, die ihm als Junge immer verwehrt gewesen ist. Doch ist es nicht verwunderlich, dass er sein Vertrauen in die Frauen und somit die Liebe irgendwie verloren hat. In meinen Augen ist der Ogre der bisher beste und interessanteste Antagonist der bisherigen ersten Staffel der Serie.

Ebenso interessant ist sein Handlungsstrang mit Barbara, die er töten wollte, da er sie für die Freundin von Jim Gordon hält. Dass sich die beiden allerdings auf einer ganz anderen Ebene ähnlich sind, wird erst am Ende der Episode klar. Barbara hat sich seit der Trennung mit Jim komplett gewandelt und ist nun scheinbar völlig durchgedreht. Die Folterkammer von Jason scheint ihr nichts auszumachen, sondern sie eher zu faszinieren. Aus ihr scheint langsam aber sicher auch eine absolute Psychopathin zu werden. Was der ausschlaggebe Punkt für diese Wandlung von ihr gewesen ist weiß man bisher noch nicht, aber es wäre sehr interessant das bald zu erfahren. Auf jeden Fall scheint der Ogre ihr zu vertrauen, anders wäre es nicht zu erklären, weshalb er ihr sein zweites Gesicht offenbart.

In dieser zwanzigsten Episode passiert nun auch endlich das, worauf ich schon die ganze Staffel lang gewartet habe. Endlich zeigt Edward Nygma seine böse Seite und man bekommt die ersten Anzeichen dafür, dass er sich zum Riddler entwickelt. Der Freund seiner großen Liebe Ms. Kringle behandelt sie schlecht und verletzt sie körperlich, was Edward nicht zulassen kann. Plötzlich dreht er völlig am Rad und sticht den Detektive einfach nieder und alles was er tut ist sich darüber kaputtzulachen, dass er soeben einem Menschen das Leben genommen hat. Auch an dieser Stelle ist das große Thema wieder die Liebe und wie diese einen Menschen verändert und komplett aus der Bahn wirft. Erst wurde Jason aufgrund fehlender Liebe zu einem Serienkiller und nun ist auch Edward Nygma bereit für dieses Gefühl im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen zu gehen. Es ist interessant zu sehen, dass es den Serienmachern hier gelungen ist eine Art Verbindung zwischen den beiden zu schaffen und den Fokus auf die Liebe zu setzen.

Auch blüht Oswald Cobblepot in dieser Episode wieder ein wenig mehr auf. Nachdem Sal Maroni seiner lieben Mutter von seinem zweiten Gesicht – dem machtgierigen Killer – berichtet hat, dreht der Pinguin völlig durch und wir bekommen ihn wieder in seiner ganzen Pracht zu sehen. Er ist nicht mehr der einfache Clubbesitzer, der versucht Kunden in seinen Laden zu locken – nein, er ist wieder ganz der Alte und dürstet nur noch nach Rache. Rache an Maroni, dass er seine Mutter da mit reingezogen hat, die einzige Frau die ihn immer schon von ganzem Herzen geliebt hat. Oswald liebt seine Mutter wirklich sehr und wünscht sich nichts sehnlicher sie stolz zu machen und auch hier ist es wieder die Liebe, die ihn verrückt werden lässt. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die komplette Episode. Es ist schön eine so perfekt durchdachte Folge vorzufinden, da es bisher selten gelungen ist den roten Faden wirklich beizubehalten. Ebenso schön ist es, dass Oswald wieder ganz der Alte ist und man wieder gespannt darauf sein kann, was wohl sein nächster Schritt sein wird.

Zu guter Letzt versucht Bruce Wayne weiter hinter die Geheimnisse des Mordes an seinen Eltern zu kommen und er scheint der Antwort nicht mehr weit entfernt zu sein. Selina Kyle steht ihm voll und ganz zur Seite. Nicht nur, dass sie vorherige Episode Reggie getötet hat, sie geht nun sogar mit Bruce gemeinsam auf einen Ball um an den Schlüssel für geheime Akten zu gelangen. Man merkt, dass der Junge ihr sehr am Herzen liegt, da sie eigentlich alles dafür riskiert, dass er endlich Antworten auf seine zahlreichen Fragen bekommt. Zwischen Bruce und Selina hat sich mittlerweile eine sehr enge Freundschaft entwickelt, aus der vielleicht später irgendwann einmal mehr werden könnte. Hoffentlich bleibt die heile Welt bei den beiden Kids auch noch lange so, auch wenn sie sich von einer Gefahr in die nächste stürzen.

Fazit

Endlich kann ich guten Gewissens sagen, dass diese Episode rundum perfekt gewesen ist, da der rote Faden durchgehend beibehalten wurde. Man kommt hinter das Geheimnis des charmanten Ogres, Edward Nygma dreht endlich völlig durch und Oswald Copplepot fällt in sein altes Muster zurück. So schlägt man hier drei Fliegen mit einer Klappe, wodurch man am Ende der Folge rundum glücklich zurückgelassen wird.

Sanny Binder - myFanbase

Die Serie "Gotham" ansehen:


Vorherige Review:
#1.19 Raubtiere
Alle ReviewsNächste Review:
#1.21 Amboss oder Hammer

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Gotham" über die Folge #1.20 Auf Messers Schneide diskutieren.