Bewertung
Steven Soderbergh

Ocean's Eleven

Der Gauner Danny Ocean, der nach vier Jahren Haft entlassen wird, plant drei Casinos in Las Vegas auszurauben. Doch der Plan ist gar nicht so einfach und er muss sich elf Leute für seine Crew raussuchen...

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Inhalt

Noch keine 24 Stunden ist der charismatische Gauner Danny Ocean auf Bewährung aus dem Gefängnis, da plant er schon seinen nächsten Coup. Drei Casinos in der Spielerhauptstadt Las Vegas sollen um 150 Millionen Dollar erleichtert werden. Alle drei gehören dem millionenschweren Unternehmer Terry Benedict, der seit kurzem mit Dannys Ex-Frau Tess zusammen lebt.

Um seinen beinahe schon lebensmüden Plan in die Tat umzusetzen, holt er sich Unterstützung bei seinem Freund Rusty Ryan, einem Trickbetrüger und Kartenspieler-Ass. Zusammen rekrutieren sie weitere, handverlesene Spezialisten, wie den Taschendieb Linus Caldwell und den Pyrotechniker Basher Tarr. Finanziert wird das Team von Reuben Tishkoff, einem konkurrierenden Casinobesitzer, der zu gerne Benedict eins auswischen würde.

Während das Team sich daran macht, das High-Tech-Sicherheitssystem der Casinos zu überwinden, überlegt Danny, wie er Tess wieder für sich gewinnen kann...

Kritik

Nach den von Kritikern und Publikum gleichsam hochgelobten Filmen "Erin Brokovich" und "Traffic – Die Macht des Kartells" legt Steven Soderbergh wie es scheint eine kleine Pause von den anstrengenden Dreharbeiten anspruchsvoller Filme ein und widmet sich zwischendurch einfach mal dem puren Spaßkino. Denn eines ist sicher, mit einer tiefgründigen Story oder massiv unerwarteten Wendungen wartet "Ocean's Eleven" nicht gerade auf.

Im Gegenteil, während die Geschichte stur geradeaus läuft, bleibt mehr Zeit für das, was den Film eindeutig ausmacht: eine ungeheure Coolness. Soderbergh insziniert sein Remake des Klassikers "Frankie und seine Spießgesellen" mit knackigen Dialogen und einem gigantisches Staraufgebot. Angefangen vom charismatischen George Clooney, der im Film die Coolness regelrecht personifiziert, über den immer wieder wandelbaren Brad Pitt bis hin zu Matt Damon, der sich dieses Mal sogar mit einer kleinen, kaum auffälligen Rolle zufrieden gibt. Andy Garcia, der alternde, aber nicht minder charismatische Elliot Gould und Don Cheadle komplettieren die Riege der männlichen Top-Stars Hollywoods, wenn auch sie während des Films eher klischeehaft als interessant daherkommen. Auch Oscargewinnerin Julia Roberts hat sich in den Film gemogelt, vielleicht ja nur deswegen, weil die männliche Gesellschaft überaus nett anzusehen war.

Während man sich also an den männlichen und weiblichen Augenweiden kaum satt sehen kann, plätschert das Filmchen munter undramatisch und durchschaubar vor sich hin, bietet dabei jedoch einen genialen Soundtrack und macht einfach nur Spaß. Dabei gliedert sich der Film fast schon in zwei Segmente: im ersten versucht Ocean sein Team zu rekrutieren, das natürlich aus vorhersehbar originellen Einzelkämpfern besteht, die sich zunächst ein wenig zieren, den Spaß letztendlich dann doch mitmachen, schließlich geht's um eine Menge Kohle. Der zweite Teil zeigt uns dann den Überfall an sich und leidet darunter, dass einfach nichts interessantes passiert, weil der Zuschauer alles irgendwo schon mal in ähnlicher Weise gesehen hat.

Und so hinterlässt der Film keinen bleibenden Eindruck. Die klassischen Einzeiler, die sich vornehmlich Pitt und Clooney um die Ohren werfen, verpuffen im Nirvana des Kinosaals und übrig bleibt nur eine leere Tüte Popcorn und ein leichtes Lächeln auf den Lippen der Zuschauer. Immerhin wurde man fast zwei Stunden köstlich seicht unterhalten.

Fazit

Ein kurzweiliger Gangsterfilm, der von seiner Optik und den charismatischen Schauspielern getragen wird, dabei jedoch unverkennbar seicht vor sich hin plätschert.

Melanie Wolff - myFanbase
21.06.2004

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