Can A Song Save Your Life?

Inhalt

Seit der Trennung von seiner Frau ist Dan (Mark Ruffalo) nichts weiter als ein kümmerliches Häufchen Elend. Er verkriecht sich in seiner Wohnung, säuft bis tief in die Nacht und vernachlässigt sich. Prompt kassiert er die Rechnung dafür: Er verliert seinen angesehenen Managerposten einer großen Plattenfirma, da er keine großartigen Künstler mehr vorzuweisen hat. Am selben Abend möchte er seinen Kummer wegtrinken und besucht eine Bar, in welcher er die junge Gretta (Keira Knightley) eine Akustikversion ihres Songs "Step You Can't Take Back" singen hört. Da er sie nicht mehr unter Vertrag nehmen kann und sein Ex-Kollege Saul (Mos Def) zu wenig Potenzial in ihr sieht, entschließt Dan sich, gemeinsam mit Gretta und seinen Freunden aus der Musikbranche ein Outdoor-Album mit ihr aufzunehmen, um Saul eines Besseren zu belehren und seine neue Künstlerin groß rauszubringen.

Kritik

Die große Frage, die sich zu Beginn dieses Films gestellt hat, ist: Kann Keira Knightley wirklich gut genug singen, um die Hauptrolle in einem Musikfilm spielen zu können? Ich habe nicht wirklich daran geglaubt, doch schon nach wenigen Minuten konnte ich meine Zweifel über Bord werfen, mich zurücklehnen und den Film genießen.

John Carney kennen die meisten wohl als Regisseur des Musikfilms "Once", welcher im Jahre 2008 mit einem Oscar in der Kategorie "Bester Song" ausgezeichnet wurde. Lange hat man nichts von ihm gehört, doch nun ist er zurück und hat mit "Can A Song Save Your Life?" einen wunderschönen Film zum Abschalten und Genießen erschaffen. Besonders hervorzuheben ist die einmalige Handlung, die ich in dieser Form bisher nicht kannte. Es gibt einen Haufen von Filmen, in welchen die Musik im Vordergrund steht, doch noch in keinem habe ich die Produktion eines Outdoor-Albums mit verfolgen können, was der Hauptaspekt dafür ist, dass ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. In einer Rückblende wird anfangs geschildert, wie Gretta nach New York gekommen ist und weshalb sich so viel Traurigkeit in ihren Songs wiederfindet. So wird dem Zuschauer gleich der Nebencharakter Dave, gespielt von Maroon 5-Frontsänger Adam Levine, präsentiert. Leider lässt sein schauspielerisches Können etwas zu wünschen übrig, sodass es einem schwer fällt, ihm seine Rolle abzunehmen. Die Geschichte von Gretta und Dave ist zwar eine schöne, allerdings ging die Besetzung an dieser Stelle ein wenig nach hinten los.

Überzeugender ist der Nebenstrang von Dan, in welcher das Verhältnis zu seiner Noch-Ehefrau Miriam und seiner jugendlichen Tochter Violet beleuchtet wird. Schnell kann man mit ihm sympathisieren und begleitet ihn auf dem Weg zu einem besseren Leben. Es ist schön zu sehen, dass John Carney sich nicht ausschließlich auf die Musik konzentriert hat, auch wenn diese im Vordergrund des Geschehens steht, sondern ebenso viel Wert auf ausgefeilte Charakterentwicklungen gelegt hat. Die unterschiedlichen Handlungsstränge wurden geschickt miteinander verknüpft, sodass der Film in sich sehr harmonisch wirkt und man wirklich Spaß am Zusehen hat. An einigen Stellen wirkt "Can A Song Save Your Life?" allerdings etwas langatmig für diejenigen, die keine großen Musikkenner sind und sich nicht durch und durch von den gespielten Klängen treiben lassen können.

Gregg Alexander hat mit diversen anderen Künstlern die Songs für den Film geschrieben und komponiert, die in sich wirklich perfekt sind. Auch für jeden Laien wird schnell klar, dass die Lieder sehr gut durchdacht und die tiefgründigen Texte mit erstklassigen Kompositionen untermalt sind. Ich konnte mich sehr gut in die Songs hineinversetzen und mich mit Grettas Gefühlswelt identifizieren. Die Emotionen werden durch die Musik hervorragend transportiert und das ist es eigentlich, was "Can A Song Save Your Life?" ausmacht.

Fazit

Nicht nur Musikfans werden diesen Sommerhit genießen können, sondern auch jeder, der sich gerne von einem seichten Film mit himmlischer musikalischer Untermalung treiben lassen möchte.

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