Bewertung
Willard Carroll

Leben und Lieben in L.A.

„Reden über Liebe ist wie tanzen über Architektur“ erklärt Joan bei einem Glas Martini ihrem neuen Bekannten Keenan. Damit beschreibt sie das, was elf Menschen in der Metropole Los Angeles verbindet: die Suche nach der undefinierbaren, einzigartigen Liebe und dem ganz persönlichen Glück...

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Inhalt

Da ist Meredith (Gillian Anderson), die erfolgreiche Theater-Regisseurin, die sich ihr Haus mit ihrem Hund teilt und seit der Scheidung von ihrem Mann niemandem gestattet ihr nahe zu kommen. Durch einen dummen Zufall trifft sie auf Trent (Jon Stewart), der beginnt, in Meredith lange verloren geglaubte Gefühle wieder zu wecken. Mildred (Ellen Burstyn) muss sich dem letzten Zusammentreffen mit ihrem an AIDS erkrankten Sohn Mark (Jay Mohr) stellen.

Zur gleichen Zeit stößt Hannah (Gena Rowlands) auf Geheimnisse ihres Mannes Paul (Sean Connery), die sie trotz seines Krebsleidens nicht völlig ignorieren kann. Auch Hugh (Dennis Quaid) weiß nicht viel über das Leben seiner Ehefrau Gracie (Madeleine Stowe). Sie trifft sich regelmäßig in einem Hotelzimmer mit ihrer Affäre, dem ebenfalls verheirateten Roger (Anthony Edwards). Die beiden glauben eine zeitlang an eine Affäre ohne Liebe, müssen dann aber feststellen, dass sie doch gewisse Gefühle füreinander haben. Aber auch ihr Mann Hugh ist nicht immer ganz ehrlich; Abend für Abend geht er ins Bars oder Clubs und erzählt den Frauen, die er trifft, verrückte Lebensgeschichten, versteckt dabei aber sein wahres Ich. Und dann ist da noch Joan (Angelina Jolie), die in einer Diskothek den schüchternen aber liebenswerten Keenan (Ryan Phillippe) kennen und aufgrund seiner unnormalen Art lieben lernt.

Am Ende des Films treffen sich alle zu der Erneuerung des Eheversprechens von Hannah und Paul.

Kritik

Der erste Satz des Filmes schon macht Neugier auf mehr. „Reden über Liebe ist wie Tanzen über Architektur“. Leben und Lieben in L.A. versucht zu verdeutlichen, dass es keine Definition für Liebe gibt, man kann sie nur kennenlernen und erleben.

Auch wenn der Regisseur Willard Carroll nicht unbedingt bekannt ist, kann sich dieser Film durchaus sehen lassen. Leider zog er nicht viele Menschen ins Kino und spielte die Millionen, die beim Dreh verbraucht wurden, nicht ein. Schade ist das, da die in feinfühlige Episoden eingeteilte Geschichte sehr verschiedener Menschen, die doch eng verbunden sind, sich deutlich im Positiven von so manch anderem Episodenfilm abhebt . Besonders lobenswert ist die im Film geleistete Auseinandersetzung mit AIDS und Homosexualität. Durchaus überzeugend und rührend zeigen Jay Mohr ("Jerry Maguire - Spiel des Lebens") und Ellen Burstyn ("Das göttliche Geheimnis der Ya-Ya-Schwestern"), welche Gefühle diese Krankheit in Menschen zum Vorschein bringt und wie viele unausgesprochene Wahrheiten ans Licht kommen, wenn der Tod näher ist als das Leben.

Aber nicht nur diese beiden Schauspieler, sondern auch Angelina Jolie ("Durchgeknallt", "Der Knochenjäger") spielt die Rolle der sehr redseligen Joan, die mit ihrer einäugigen Katze in einer kleinen Wohnung lebt, beinahe perfekt. Auch die anderen teils sehr berühmten Schauspieler wie Sean Connery ("Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen"), Gena Rowlands ("Wie ein einziger Tag"), Ryan Phillippe ("Eiskalte Engel"), Gillian Anderson ("Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI"), Anthony Edwards ("Top Gun") und Madeleine Stowe ("Twelve Monkeys") liefern eine überzeugende Vorstellung ab.

Unterlegt wird der heitere, rührende und zugleich auch tragische Film mit Musik von John Barry, die noch den nötigen Hintergrund gibt damit der Zuschauer im Film versinkt und die Gefühle der Charaktere noch realer erscheinen.

Der Schluss des Films lässt einen dann überrascht aufhorchen, wenn aufgelöst wird, in welcher Verbindung die einzelnen Personen stehen und ob sich alles zum Guten wendet.

Auszeichnungen

Nominierung für den "Goldenen Bären".

Tina - myFanbase
24.10.2004

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