Bewertung

Review: #8.08 Perlen der Paranoia

Foto: Yaya DaCosta & Omar Epps, Dr. House - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Jordin Althaus/FOX
Yaya DaCosta & Omar Epps, Dr. House
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Jordin Althaus/FOX

Schade. Nachdem die vorherige Episode einen recht guten Eindruck gemacht hat, erinnert mich diese Folge leider wieder daran, warum meine Begeisterung für "Dr. House" längst erkaltet ist. Ein leidlich spannender Fall der Woche und halbherzige bzw. uninteressante Nebenstorys machen es mir wahrlich nicht leicht, mich mit Elan und Optimismus an diese Review zu setzen.

Der Fall der Woche dreht sich um einen erfolgreichen Staatsanwalt, der in seinem Haus heimlich ein Waffenarsenal bunkert, um für einen möglichen Zusammenbruch der Zivilisation gewappnet zu sein. Der Mann kommt allerdings viel zu sympathisch und glatt rüber, als dass eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Waffenthematik gelingt. Wenn alle Waffensammler und Weltuntergangsparanoiker so wären wie dieser Typ, dann könnte man Maschinengewehre und Handgranaten sorgenfrei am Kiosk verkaufen. Am Ende ist er natürlich gerne bereit, mit seiner Familie in ein neues Haus ohne Waffenkammer zu ziehen. Irgendwie viel Lärm um nichts.

House und Wilson verbeißen sich am Rande des Falls in eine kleine Kabbelei, da Wilson beweisen will, dass House ebenfalls Waffen besitzt, obwohl er dies gemäß seiner Bewährungsauflagen nicht darf. Am Ende muss Wilson wieder einmal kleinbei geben, was ohnehin von vornherein absehbar war. House hat jahrelange Übung darin, Tabletten zu hamstern, und durfte außerdem an der Schmuggel – und Versteckakademie Nummer eins, auch als Gefängnis bekannt, lernen. Ihm den Besitz von etwas Verbotenem nachzuweisen, ist ein Kunststück, das Wilson nicht beherrscht. Hauptsächlich frage ich mich bei dieser Geschichte aber, wie Wilson in dem Netz landen konnte, das House für ihn ausgelegt hat. In einem Wald leuchtet mir die Wirkung eines gut getarnten Netzes ja noch ein, aber wie kann man es auf einem einfarbigen Holzfußboden in einer normalen Wohnung übersehen?

Im Team gibt es leichte Spannungen zwischen Adams und Park, die House absichtlich schürt, was beiden Frauen auch bewusst ist, ohne dass sie es ernsthaft unterbinden. Echte Würze wird dabei leider nicht geboten. Dieses Gegeneinanderausspielen kennen wir bereits aus dem Effeff und es wurde von House früher viel besser inszeniert. Hier wirkt es eher leblos, wie etwas, dass House nur tut, weil es eben zu seinem Standartrepertoire gehört. Mich jedenfalls hat es ziemlich gelangweilt. Ein bisschen bin ich dabei auch von den Charakteren Adams und Park enttäuscht, die leider so langsam in Stereotypen zu verfallen drohen. Adams beispielsweise wird momentan nur auf ihre reiche Herkunft reduziert, was zu der witzlosen Szene führt, in der sie vor Park ihr wendiges Auto anpreist, und Park versucht noch immer, sich Respekt zu verschaffen, aber leider nicht mehr so schlagfertig (und schlagkräftig) wie zu Anfang.

Was fällt mir zu der Tatsache ein, dass Foreman nun eine Affäre mit einer verheirateten Frau hat? Erstens ist das eine Entwicklungen, die aus dem Nichts kommt und sich auch so anfühlt, zweitens zeigt dies, dass Foreman unverständlicherweise so gar nichts aus Taubs Erfahrungen gelernt hat, und drittens liegt mein Interesse an dieser Story bei Null. Wenn man dann noch bedenkt, dass auch Adams von ihrem Ehemann betrogen wurde, drängt sich die traurige Erkenntnis auf, dass Ehebruch scheinbar das einzige Thema ist, dass den Autoren für ihre Charaktere noch in den Sinn kommt.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Dr. House" ansehen:


Vorherige Review:
#8.07 Rätsel sucht Arzt
Alle ReviewsNächste Review:
#8.09 Bessere Hälften

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Dr. House" über die Folge #8.08 Perlen der Paranoia diskutieren.