Bewertung

Review: #8.06 Von schlechten Eltern

Foto: Peter Jacobson & Jennifer Crystal Foley, Dr. House - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX
Peter Jacobson & Jennifer Crystal Foley, Dr. House
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Adam Taylor/FOX

Wenn es in Dramaserien eine dankbares Thema gibt, dann ist es wohl die Diskussion darüber, wie Eltern ihre Kinder und deren Charakter beeinflussen können. Und so dreht sich in #8.06 Von schlechten Eltern alles um die nicht immer einfachen Eltern-Kind-Beziehungen der Hauptdarsteller.

Da es nur einen Hauptcharakter mit Kind gibt, fokussiert die Episode vor allem auf Chris Taub und die Situation mit seinen beiden Töchtern. Er hadert sehr damit, dass er nicht genügend Zeit für die beiden Mädchen hat und sie nur sehr spärlich zu Gesicht bekommt. Natürlich ist es in seiner Position als Klinikarzt alles andere als einfach, Job und Vaterschaft unter einen Hut zu bringen. Er versucht zwar sein möglichstes, doch mehr als ein paar Stunden mit den Kindern springen einfach nicht heraus.

Zu allem Überfluss hat er auch noch kaum Kontakt mit den Müttern. Von Rachel war er ja bereits getrennt, bevor diese schwanger wurde und mit Ruby hat es allem Anschein auch nicht hingehauen. Also sieht er sich in einer sehr misslichen Lage, vor allem als Rachel beschließt, mit ihrem neuen Partner Phil in eine andere Stadt zu ziehen. Da dies bedeuten würde, dass er noch weniger Zeit mit seiner Tochter verbringen wird, trifft Taub schließlich für sich eine Entscheidung. Er will Teil ihres Lebens bleiben und macht seiner Ex-Frau klar, dass er sie nicht so einfach gehen lassen wird.

Auch wenn ich Taubs Dilemma nachvollziehen kann, so ist er doch so unsympathisch, dass es mich gelinde gesagt nicht die Bohne interessiert, was er in seiner Freizeit macht. Und was nun am Ende dabei herauskommt, ob Rachel mit der kleinen Sophie oder Sophia nun doch bleibt, wird weder angesprochen, noch interessiert es wirklich.

Auch die anderen Ärzte reminiszieren über ihr Verhältnis mit ihren Eltern. So erfahren wir einmal mehr, dass Chase von seinen Eltern regelrecht emotional missbraucht wurde und er nur deswegen Arzt geworden ist, weil seine Mutter ihn immer in das Büro des Vaters gesperrt hatte, wenn sie keine Lust hatte, sich mit ihm zu auseinander zu setzten. Und trotzdem ist aus Chase ein ansehnlicher Mann geworden, sicherlich nicht ganz fehlerlos, aber doch rechtschaffen und mit dem Herz am rechen Fleck.

Park hingegen hat genau das gegenteilige Problem. Sie kann sich nur schwer von ihren Eltern lossagen und pflegt noch als Erwachsene einen sehr innigen Kontakt, über den sie hin und wieder auch nicht gerade froh ist. Sie macht aus ihrer Meinung, dass alle Eltern ihre Kinder vermurksen, keinen Hehl und bezieht dies wohl auch ein Stück weit auf sich selbst, da sie einfach nicht in der Lage ist, sich von ihren Eltern loszusagen.

Auch Adams hatte Probleme mit ihren Eltern, allerdings ist es bei ihr so, dass diese am wenigsten dafür können. Sie haben alles richtig gemacht, ihre Tochter gehegt und gepflegt und ihr ein sorgenvolles Leben geboten. Adams verfiel trotzdem in eine rebellische Phase als Teenager, da sie nicht ertragen konnte, dass ihre Freunde aufgrund ihrer Eltern allesamt emotionalen Ballast mit sich herum trugen, während sie behütet aufgewachsen war. Also versuchte sich aus ihrem Leben auszubrechen und revoltierte gegen ihre Eltern. Sie verschwand sogar für einige Zeit, um ihren Eltern sorge zu bereiten. Jetzt als erwachsene Frau schämt sie sich für ihr Verhalten und kann Chase und Parks Meinung, dass alle Eltern ihre Kinder vermurksen einfach nicht teilen.

Und damit in das über allem hängende Eltern-Thema die gesamte Episode beherrscht, dreht sich auch der medizinische Fall um eine schwierige Eltern-Kind-Beziehung. Es geht viel um Rechte und Pflichten von Vätern, so dass die eigentliche Erkrankung bald schon zur Nebensache wird. Und der vom Patienten selbst so hochgehaltene leibliche Vater erweist sich am Ende als ekelhafter Kinderschänder, der seinen eigenen Sohn sexuell missbraucht und mit Syphilis angesteckt hat.

Fazit

So viel verkorkste Ärzte auf einem Haufen, die dann auch noch einen Jungen behandeln müssen, der von seinem Vater missbraucht wurde, ist dann doch etwas zu viel Drama. Da können auch House' wahnwitzige Versuche, sich von seiner Fußfessel zu befreien nicht mehr viel retten. Am Ende quält man sich als Zuschauer mal wieder durch eine sehr mittelmäßige Episode ohne Höhepunkte.

Melanie Wolff - myFanbase

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