Bewertung

Review: #6.07 Unbekannte Größen

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; George Holz/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2009 Fox Broadcasting Co.; George Holz/FOX

Eine mögliche Überschrift über diese Episode könnte "Überraschendes Wiedersehen" lauten, oder aber "Absolut mieses und verdammt schlechtes, um nicht zu sagen vollkommen beschissenes Timing", aber das wäre doch etwas zu lang. Also bleiben wir zunächst bei dem überraschenden Wiedersehen. Der Privatdetektiv Lucas Douglas, den wir zuletzt in #5.05 Glückszahl 13? gesehen haben, erscheint für House und die Zuschauer überraschend wieder auf der Bildfläche und stellt sich als Cuddys neuer Freund heraus. Und das ausgerechnet in einer Phase, in der House gleich zwei - für seine Verhältnisse - riesige Schritte auf Cuddy zu macht, indem er ihr erzählt, wie lange er schon Interesse an ihr hat, und sich dann auch noch als Babysitter für Klein Rachel anbietet, um zu beweisen, dass er Verantwortung übernehmen kann.

Damit wären wir dann bei der Sache mit dem Timing. Dass dies bei House und Cuddy schon immer ausgesprochen schlecht war, beweist auch Houses Geständnis, dass er bereits zu Uni-Zeiten mit Cuddy ausgehen wollte, aber dann dummerweise von der Uni geschmissen wurde, womit sich die romantischen Pläne erledigt hatten.

Was soll man nun von der Paarung Cuddy und Lucas (Luddy? Das ist auch noch ein im englischen Sprachraum durchaus öfter auftretender Nachname) halten? Ganz offensichtlich kann Lucas gut mit Rachel umgehen, aber in der Unterhaltung mit House, als er dessen psychische Probleme anspricht, macht er sich eher zum Deppen. Das sagt zwar noch nicht viel aus, aber wenn so ein dritter Mitspieler im Liebesreigen auf Anhieb Minuspunkte macht und Schwächen zeigt, bedeutet das sehr oft, dass er letztlich den Löwen zum Frass vorgeworfen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns Lucas nicht lange erhalten bleibt, aber lange genug, um House und die Zuschauer ausreichend zu quälen und den Eiertanz noch weiter in die Länge zu ziehen. Es ist ja nicht so, dass diese sechste Staffel schon die letzte ist.

Die Patientin der Woche ist ein Mädchen, dass krankheitsbedingt nur noch lügen kann. Darauf hinzuweisen, wie sehr das wieder einmal mit Houses Philosophie, dass jeder Mensch lügt, korrespondiert, erübrigt sich eigentlich. Das kennen wir ja nun schon zur Genüge. Diesmal passt die zwanghaft lügende Patientin auch noch mit dem Problem des einzigen Ehepaares der Serie zusammen. Chase trägt immer noch die Bürde, Dibala getötet zu haben, mit sich herum und weckt in Cameron großes Misstrauen. Sie kann sich sein Verhalten nicht anders erklären als damit, dass er wohl eine Affäre hat. Nun bleibt Chase wirklich keine andere Wahl mehr als Cameron die Wahrheit zu sagen. Von dem deutschen Lyriker Ernst R. Hauschka stammt das Zitat "Wer die Wahrheit hören will, den sollte man vorher fragen, ob er sie ertragen kann". Wir wissen nicht, wie Cameron mit der Wahrheit umgehen wird, aber ihr diese weiter zu verschweigen hätte die Ehe mit Misstrauen vergiftet. Sie wäre daran langsam gestorben. Nun werden wir sehen, ob der Ehe durch die Wahrheit der schnelle Tod droht.

Apropos schneller Tod. Wilson will über Sterbehilfe referieren und damit öffentlich eingestehen, dass er diese praktiziert. In den Staaten Oregon und Washington ist Sterbehilfe zwar legal, aber in den anderen 48 Bundesstaaten nicht. Und die Serie spielt in New Jersey. House verhindert schließlich, dass sein bester Freund ins Kreuzfeuer springt, was uns, ironischerweise angesichts des heiklen Themas, einige witzige Szenen beschert, wie Wilsons Betäubung und sein Aufwachen ohne Hose.

Maret Hosemann - myFanbase

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