Review: #1.07 Fremd- und nicht gut gegangen

"Jeder Mensch lügt" - Diese Grundphilosophie von House wird in der Episode #1.07 Fremd- und nicht gut gegangen wieder einmal stark untermauert. Diese Folge bietet alles, was die Serie ausmacht.

Der medizinische Fall ist zur Freude der Zuschauer wieder einmal extravagant. Es geht bei der Differentialdiagnose von dem "Paraneoplastischen Syndrom" über "Hasenpest" zur "afrikanischen Schlafkrankheit". Alles unheimlich seltene Krankheiten. Vor allem die Schlafkrankheit, da man sich mit dieser so gut wie gar nicht anstecken kann, wenn man noch nie in Afrika war. Dieser Hauptfall ist also alles andere als einschläfernd, doch nicht nur damit kann die Episode glänzen. Im Kampf um die richtige Diagnose kommt es sogar zu einem regelrechten Moralkonflikt zwischen House und Cameron. Sie ist sich sicher, dass Ed und Elyce sich lieben und keiner von beiden fremdgegangen ist. Das bestreitet House, da er der Meinung ist, dass es die große Liebe nicht gibt. Am Ende behält House wie so oft recht. Es kommt sogar so heftig, dass Elyce Ed mit dessen besten Freund betrogen hat. Wow, das ist hammerhart.

Die Nebenstory dreht sich wie so oft um Cameron. Es wird endlich klar gestellt, warum sie ständig als Moralengel gegen das Böse kämpft und die Dinge manchmal kindisch naiv betrachtet. Ihr Mann starb an Krebs. Diese Tatsache wurde früher schon einmal kurz angedeutet, dennoch wird es diesmal dramatisch dargestellt und sorgt somit für nasse Augen. Weiterhin wird auch das Verhältnis zwischen House und seiner Crew charakterisiert. Er triezt sie und spioniert ihnen sogar nach. Man erkennt wieder einmal, dass House die Wahrheit und den Drang, alles über jeden zu wissen, höher schätzt, als seine Freunde selbst.

Der Praxisfall passt vollkommen in die Folge hinein. Ein Mann vergiftet seine Frau, damit diese keine Lust auf Sex hat. Für Witz und Lachmuskelbeanspruchung ist endlich auch einmal wieder gesorgt. Auf Sprüche wie "Die Frau mit dem Herz aus Silikon" oder die Bemerkung von House an Foreman "Es ist kein Rassending, sie sind nicht schwärzer als letzte Woche" mussten wir in der vorherigen Folge noch vergeblich warten.

Gesamt ist dies eine sensationelle Folge. Auch wenn manche Szenen zwischen Elyce und Cameron zu kitschig und ermüdend waren, kann man an der Episode kein Manko finden. Sie hatte Witz und einen aufregenden Fall. Untermalt wurde das ganze durch aufschlussreiche Hintergrundinformationen zu House und Cameron. Eine überragende Folge, die der Serie absolut gerecht wird.

Florian G. - myFanbase

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