Review: #1.22 Risiken

Zuletzt haben mich die Episoden von "Dr. House" samt und sonder überzeugt und so war ich auf das Finale der ersten Staffel natürlich besonders gespannt. Obwohl diese Episode wieder überdurchschnittliche Fernsehunterhaltung bietet, bin ich letztlich doch ein wenig enttäuscht.

Von einem Staffelfinale, das eine alles in allem hervorragende erste Staffel abschließt, erwartet man insgeheim einen Kracher, aber ein solcher ist #1.22 Risiken nicht. Für meinen Geschmack kommen Wilson und Cuddy in dieser Folge viel zu kurz und auch Chase und Foreman haben kaum Text. Die Folge konzentriert sich vor allem auf House und Stacy und wenn ich ehrlich bin, überzeugen mich die beiden als tragisches Ex-Liebespaar bislang noch nicht. Dies liegt maßgeblich an Stacy, die mir wenig sympathisch ist. Sie erscheint mir stellenweise etwas kalt und einige ihrer Aussagen lassen sie geradezu manipulativ und selbstsüchtig wirken. Bestes Beispiel sind ihre Worte an House, dass er zwar der "Eine" sei, sie aber lieber mit dem "Anderen" zusammenlebt. Demnach macht sie also ihrem Ehemann vor, er sei die Liebe ihres Lebens, obwohl dies nicht stimmt, und wirft House mal eben an den Kopf, dass er in Wahrheit die Liebe ihres Lebens ist, sie aber nicht mit ihm Leben will. Ich finde, das macht sie nicht sympathischer.

Am Ende stellt sich dann noch heraus, dass Stacy einen Job im Krankenhaus annimmt. Das kommt doch etwas sehr aus heiterem Himmel und wirkt, als hätten die Autoren mal eben den Holzhammer hervorgekramt, um schnell eine Möglichkeit zu zimmern, damit Stacy in der Serie bleiben und man dieses Beziehungschaos weiter treiben kann.

Für meine ganz persönlichen Highlights in dieser Episode sorgt Cameron. Ihr (missglückter) Versuch, House nachzuahmen und Foreman geschickt zu beleidigen, war einfach herrlich und ihre Worte an House, dass er zwar trotz seiner kranken Seele Liebe empfinden könne, aber leider nicht für sie, waren sehr bewegend und wohl auch sehr wahr. Da kommt mir doch ein wenig die Bitte, weniger Stacy und mehr Cameron, in den Sinn.

Insgesamt bietet dieses Staffelfinale einige wirklich schöne (Cameron-) Momente und weiß wie immer gut zu unterhalten, aber der erhoffte Kracher ist es nicht. Daran, dass Stacy für die 2. Staffel eine Bereicherung ist, habe ich noch meine Zweifel.

Maret Hosemann – myFanbase

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