Review: #1.14 Schlank und krank
Im Original heißt diese 14. Episode der ersten Staffel "Control", was ein netter, nichts sagender Titel ist. Die deutschen Übersetzer haben der Folge den Titel "Schlank und krank" verpasst und verraten damit schon vorweg die Lösung, nämlich das Gewichtsprobleme der Grund allen Übels sind. Als ich den Titel gelesen hatte, wusste ich, dass es in irgendeiner Form um Schlankheitswahn geht und eigentlich wollte ich das vorher nicht wissen, denn da gibt es diese komische Sache, die sich Spannung nennt und die mir in der Regel ziemlich gut gefällt. Nur weil es sich reimt, ist es nicht gleich ein guter Titel!
Na gut, für die Einfallslosigkeit der deutschen Übersetzer kann bei "Dr. House" ja niemand etwas und daher sollte die Aufmerksamkeit auch der Episode selbst gelten. Glücklicherweise kann man diese alles in allem als ziemlich gelungen bezeichnen.
Den besonderen Reiz dieser Episode machen die zwischenmenschlichen Beziehungen aus, die in allen Variationen vorhanden sind: Freundschaft, Rivalität, Misstrauen und Vertrauen.
Da haben wir z.B. Cameron, die um die Sympathie ihrer Kollegen ringt und plötzlich anfängt, Foreman und Chase mit Vornamen anzusprechen, worauf diese mit Ironie reagieren. Als Cameron ihren Chef Dr. House direkt fragt, ob er sie mag, antwortet er mit "Nein!", doch bekanntlich betont House immer, dass alle Menschen lügen und er selber hat dies ja in dieser Episode reichlich getan, also vielleicht auch in diesem Fall.
Interessant ist auch das Verhalten von Cuddy: als der neue Aufsichtsratsvorsitzende Edward Vogler sie fragt, ob sie früher einmal etwas mit House hatte, wird sie doch merklich nervös und windet sich auffallend. Sind wir da etwa einem schmutzigen, kleinen Geheimnis auf der Spur? Na, das hoff ich doch!
Damit kommen wir auch schon zu Edward Vogler. Offenbar wird er der neue Gegenspieler von Dr. House und mir ist er jetzt schon hochgradig unsympathisch. Seine Rede zu Anfang der Episode über seinen an Alzheimer erkrankten Vater ließ ihn noch aufrichtig und sympathisch wirken, doch spätestens am Ende der Folge wird klar, dass Vogler ein Machtmensch ist, der nur auf Profit abzielt und kein großes Interesse an Einzelschicksalen hat.
Leider scheint Vogler in Chase einen kleinen Spitzel gefunden zu haben, denn als Chase das Medikament findet, welches die Bulimie der Patientin und damit die Lüge von House aufdeckt, gibt er es Vogler und verhält sich damit House gegenüber nicht gerade loyal. Auch Foremans übergroßer Ehrgeiz wird deutlich, als man bei ihm nach dem Fehler von Chase ein Gefühl des Triumphes und der Schadenfreude erkennen kann. Diese Episode zeigt, dass es im Team von Dr. House nicht nur darum geht, Leben zu retten, sondern auch persönliche Ziele wie Ruhm und Geld eine Rolle spielen.
Das Salz in der Suppe machen natürlich wieder einmal die Sprüche von House aus, die sehr gelungen sind. Man kann durchaus sagen, dass ich mich auf die nächste Episode freue und das ist eigentlich immer ein gutes Zeichen.
Maret Hosemann – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: ControlErstausstrahlung (US): 15.03.2005
Erstausstrahlung (DE): 08.08.2006
Regie: Randall Zisk
Drehbuch: Lawrence Kaplow
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