Bewertung

Review: #2.11 Tödliche Liebe

Foto: Kevin Durand & Valarie Rae Miller, Dark Angel - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Kevin Durand & Valarie Rae Miller, Dark Angel
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Diese Folge war hyperinteressant, weil es um Alec ging und zwar nur um ihn. Der Zuschauer erfuhr so einiges aus seiner Manticore-Zeit und wie er jetzt damit umgeht und es damals tat bzw. tun musste.

Von der Vergangenheit eingeholt

Bei Alec kann man sich es kaum vorstellen, dass ein Mann wie er, der immer einen kessen Spruch auf Lager hat, ob nun gerade angemessen oder nicht, Gefühle zeigt oder sogar kreideweiß wird. Jedenfalls trat dieser Moment ein, als er gemeinsam mit Max vor einem Haus stand, in dem er als Manticore-Soldat vor zwei Jahren einen Auftrag erledigte und er wurde quasi von seiner Vergangenheit eingeholt. Ihm stand regelrecht die Angst, aber auch Vorwürfe und eine Schock im Gesicht. Jensen Ackles spielte den Übergang vom Obermacho zum gebrochenen Mann sehr überzeugend, einfach verdammt gut. Damit der Zuschauer genau erfuhr, was in Alec vorging, wurden über die ganze Folge Flashbacks aus seiner Zeit bei Manticore eingespielt, was ich sehr passend fand, denn das kam in letzter Zeit nicht mehr vor. Eigentlich hauptsächlich nur in der ersten Staffel.

Joshuas Dinnerparty

Joshua hat alle seine Freunde zu einem Abendessen eingeladen, was echt witzig war. Cindy, Max, Logan und Alec kamen. Josh ist ganz aufgeregt wegen seines ersten Dinnerabends mit seinen Freunden, Max jedoch bekommt gleich wieder schlechte Laune, als Alec auftaucht, weil er ihr bereits den ganzen Tag versaut hat, doch sie kann ja nicht ahnen, was für eine Last er gerade mit sich trägt. Und ich kann mir vorstellen, Alec, der immer einen auf tough und obercool macht, wird sich ihr nicht so schnell anvertrauen, wenn überhaupt, weil er glaubt, er könne alles alleine regeln.

Die Tischmanieren von Joshua waren die wie eines Hundes. Das ist ziemlich logisch, er ist auch ein halber Hund. Doch Cindy musste sich nur einmal räuspern und schon sass er da wie ein Gentleman und aß ordentlich. Vor allem die Dialoge zwischen ihm und Logan gefielen mir, bis ihn Cindy bremste: "Kein Sex und keine Politik am Esstisch!" Alec tat mir leid, weil Max keine Gelegenheit ausließ, ihn zu provozieren, dabei nahm ihn Logan ungewohnter Weise in Schutz, weil dieser merkte, dass Alec Probleme hat. Krass war allerdings, dass Cindy Logans Verständnis nicht verstehen konnte und ihr Kommentar darauf: "Männer und Hunde - da gibt's keinen Unterschied." Logan war ziemlich locker drauf im Vergleich zu anderen Folgen, war mir sehr gefiel.

Der Auftrag

Durch die Flashbacks erfährt man, wie Alec anfangs ein Killer ist, wahrscheinlich auch während der ganzen Mission blieb, sich aber von Tag zu Tag veränderte, je länger er mit Rachel zusammen war. Sandoval war während dieser Episode ebenfalls von Bedeutung, da er Alec diesen Auftrag erteilte und so wie es aussah, war zu dieser Zeit ein einflussreicher Mann. Keine Spur von Lydecker. Alec erhielt den Auftrag, Robert Berrisford, Rachels Vater, zu töten, da dieser zu neugierig wurde, was Manticore betraf.

"Es geht mir immer gut."

Die einzigen, die erkennen, dass Alec Sorgen hat, sind Joshua und Logan. Als Alec tief versunken in Gedanken ist und plötzlich Josh angreift, verzeiht dieser ihm das sofort und will wissen, ob es ihm gut geht, doch Alec baut ein Schutzschild um sich auf und behauptet, dass es ihm immer gut gehe. Er vertraut sich, wie ich es schon gedacht habe, seinen Freunden nicht an. Bisher hat man auch nicht gesehen, was eigentlich passierte, doch es muss was Schlimmes gewesen sein, da es ihn so zusetzt. Ich habe Alec noch nie so in Gedanken und bedrückt, ja einfach neben der Spur, gesehen.

Max braucht eine Lehrstunde

Langsam halte ich es für unnötig, dass sich Max überall einmischt, dazu noch Joshua wie ein kleines Kind behandelt, dabei hat dieser mehr Grips als sie. Als sie ihn vor Alec warnen will, ahnt dieser sofort, worauf das hinaus soll und gibt ihr mal eine Lehrstunde in Sachen Menschenkenntnis. Joshua kann die Menschen besser einschätzen als sie, was mir an ihm sofort auffiel. Schließlich erkannte er es, dass Alec Sorgen hat und das bringt er jetzt Max bei. Max' Einschleimen später bei Alec war suspekt, schon allein deshalb, weil sie Alec gar nicht helfen wollte und anstandshalber zu ihm ging. Dass er darauf aggressiv reagiert und lieber alleine gelassen werden möchte, ist verständlich, doch wir kennen doch Max. Die Katze lässt das mausen nicht und hält sich aus nichts heraus.

Abrechnung

Dass Alec sie sogar abweist, nachdem Max Alec kurz half, zwei Männer abzuwehren, die es auf ihn abgesehen hatten, lässt sie nicht auf sich sitzen, deshalb muss Logan mal wieder helfen und herausfinden, wer Robert Berrisford eigentlich ist. Alec dagegen begibt sich immer weiter auf dünnerem Eis, da er zum Berrisford-Grundstück geht, weil er erneut einen anonymen Anruf erhielt, bei dem das Klavierstück abgespielt wurde, das er mit Rachel immer übte.

Max kann da natürlich nicht zusehen und will helfen. Das meiste allerdings spielte sich in dieser Episode in der Vergangenheit ab. Sie bestand hauptsächlich aus Flashbacks, die die ganze Geschichte von Alec, Berrisford und Rachel erzählten. Dass Alec allerdings den Hauptpart in dieser Folge bekam, gefiel mir und man sah es ihm deutlich an, dass auch bei ihm nicht alles nach Plan lief und Manticore ihn danach bestrafte. Vielleicht hatte er recht, mit dem was er zu Max sagte, dass es nach dem Ausbruch von Zack und den anderen, für die anderen nur noch schlimmer wurde, vor allem als sie älter wurden. Denn in diesem Fall machte Alec die Liebe.

Dass Berrisford mit ihm abrechnen will, da er ihn erkannte, als er mit Max ein Paket über den Zaun warf, war zwar nicht vorhersehbar, doch es gab der Folge noch einen Tick mehr an Spannung und Adrenalin. Doch er ist nicht in der Lage, Alec zu töten, was mich anfangs sehr überraschte. Max schlägt ihn nieder, was allerdings überflüssig war. Alec freute sich auch nicht gerade, sie zu sehen.

Abschied

Alecs andere Seite zu sehen, dass er auch Gefühle für jemanden hat, war sehr lehrreich und abwechselnd für diese Serie. Wenn er wieder einmal zu obermachohaft in einer Folge herüberkommen sollte, dann kann man sich immer an diese zurückerinnern und man weiß, eigentlich ist er doch ganz anders drauf. Max, die das ganze Ausmaß von Alecs Gefühlen erkennt, als sie ihn an Rachels Bett beobachtet, zieht sich endlich zurück, denn sie hätte sich von Anfang an nicht einmischen sollen, da hatte Alec mal recht. Es war seine Angelegenheit, die er auch ohne ihre Hilfe erledigen konnte. Er wäre lieber gestorben, als dass Max ihn gerettet hätte. Sie hätte sich an die eigene Nase fassen können, denn schließlich war sie mal genauso wie Alec, musste allerdings erst von Logan daran erinnert werden.

Die Szene, in der Alec gemeinsam mit Berrisford am Grab von Rachel stand, hatte etwas. Berrisford wusste genau, dass Alec auch nur Mittel zum Zeck war vor zwei Jahren, deshalb und aus Liebe zu seiner Tochter hat er ihn nicht getötet. Seinen Wunsch, dass er niemals mehr zum Grab kommen soll, sollte er akzeptieren. Die Szene hat mich fast umgehauen, weil in ihr Wut, Trauer, aber auch Verständnis von beiden Seiten lag.

Fazit

Alec diese Folge zu widmen, war sehr schlau, weil sie deshalb sehr gut bei mir punkten konnte. Aus dem Obermacho wurde plötzlich ein gebrochener Mann und der "Dark Angel"-Fan lernte seine Manticore-Vergangenheit kennen, die genauso grauenhaft war, wenn nicht noch schlimmer, wie die von Max. Schließlich hatten sich Max und Alec am Ende fast wieder lieb und er war wieder ganz der alte, doch Max sollte lernen, dass sie nicht helfen kann und wenn jemand sie bittet, sie in Ruhe zu lassen, dann sollte sie das akzeptieren. Ihren Egoismus und ihre Aggressivität Alec gegenüber hielt ich in dieser Folge für unangebracht, trotzdem ist die Episode eine der besten überhaupt von der Serie.

Dana Greve - myFanbase

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