Bewertung

Review: #2.05 Wenn der Ast bricht

Foto: Molly Quinn, Nathan Fillion & Susan Sullivan, Castle - Copyright: ABC Studios
Molly Quinn, Nathan Fillion & Susan Sullivan, Castle
© ABC Studios

"Castle" hat sein Publikum eindeutig in der Hand, denn die Geschichte um die Veröffentlichung von "Heat Wave" und einen gewissen britischen Spion lässt bei Detective Beckett und Castle die Funken sprühen.

Was that the body?

Das Team um Beckett ist eigentlich vollkommen selbstständig. Es hat vor Richard Castle sehr erfolgreich seine Fälle gelöst und könnte, und ich betone könnte!, auch ohne ihn so weiterarbeiten. Das zeigen sie zumindest Castle nachdem er noch ein wenig unsicher ist, was er mit dem britischen Geheimagenten machen soll. Er verpasst nicht nur die Leiche am Tatort und muss sich deswegen von Ryan und Esposito aufziehen lassen (Castle: What was the murder weapon, by the way? Ryan: Some kind of a Death Ray. Esposito: Turns your insides out.), auch hat Beckett schon allein den Spielplatz und somit die Frau auf dem Foto gefunden. Zusätzlich muss er auch noch bemerken, dass er auch bei Verfolgungsjagden so manche Zeit im Weg steht.

So viele Hinweise darauf, dass er nicht gebraucht wird, bringen auch den penetrantesten Schriftsteller ins Wanken. Zudem hält seine eigene Mutter auch nicht damit hinter den Berg, dass Kate sich bestimmt darüber freuen würde, wenn sie keinen redenden Schatten hinter sich herlaufen hätte... Wobei, so ganz kann ich ihr das nicht abkaufen. Sie hat ihren Sohn garantiert nur auf die richtige Fährte geschickt. Ab und zu ist Ricky eben ein wenig langsam und braucht die Hilfe seiner liebenden Mitmenschen.

Der Fall selbst war nicht wirklich spektakulär, jedoch durchaus emotional. Man weiß nicht recht, ob man mit dem Vater (und Täter) leiden soll, weil er seiner Frau nicht den Tod ihres Kindes zumuten wollte, oder ob man ihn hassen soll, weil er eine andere Familie zerstört hat. Ich bleibe bei letzterem, weil es absolut egoistisch von ihm war. Nun hat sein Ziehsohn zwar seinen leiblichen Vater wieder, jedoch ist seine Mutter tot, seine Ziehmutter allein mit der Schuld und der Ziehvater... im Knast. Schön jedoch war, dass Teodor Hayek (Ivo Nandi) zu seinem leiblichen Sohn Kontakt haben darf und dadurch auch Meliss Talbot (Elaine Hendrix) von dem kurzen Leben ihres Sohns erzählen kann.

To the extraordinary KB and all my friends at the 12th

Bei der Widmung in "Heat Wave" wird selbst Paula (Debi Mazar) neidisch. Sie hat lediglich ein Kapitel in einem anderen Castle Buch bekommen und Kate bekommt ein ganzes Buch und die Widmung dazu, die es in sich hat.

Das muss auch Beckett einsehen. Erst ist sie noch der toughe Cop, der als Nikki Heat angesprochen wird und nur die Augen verdreht und dann macht ein einfaches "You like it?" von Castle sie unsicher. Aber die beiden wären nicht so ein klasse Team, wenn nicht gleich einer ihrer berühmten Streits entfachen würde. Und zwar über die Buchreihe eines Martini trinkenden Geheimagenten, der zwar nicht mit Namen genannt wird, da Castle absolut abergläubisch ist, aber doch als 007 entlarvt werden kann.

Richard hat wieder einen Schritt zu viel gedacht und meinte, dass Kate schon von den Bond-Büchern weiß, dabei regt sie sich darüber auf, dass Castle ihr nicht gesagt hat, dass es weitere Heat Bücher geben könnte – was ja erstmal nicht bestätigt ist. Es entstehen auf jeden Fall sehr schöne Szenen zwischen den beiden in denen sie dann leider Gottes nicht direkt darüber reden, dass sie den jeweils anderen gar nicht verlassen wollen.

Are you coming, or what?

Aber Geld schafft sich seinen eigenen Weg. Wer nun wirklich die Fäden gezogen hat, damit es noch mehr Nikki-Heat-Bände gibt, ist letztendlich egal, vielleicht wollte es ja wirklich der Verleger. Zumindest ist die Zusammenarbeit, aus rein professioneller Sicht, gesichert. Was Castle persönlich mal wieder anstellt, um sich in die Missgunst von Beckett und Co zu stellen, ist noch die Frage. Die Verabschiedung mit Händedruck war sowieso viel zu formal dafür, dass sie sich gegenseitig schon mehrfach das Leben gerettet haben!

Fazit

Schlussendlich gibt Beckett zu, dass sie nicht ohne Castle auf die Lösung des Falls gekommen wäre – zumindest nicht so schnell. Die Episode zeigt sehr schön, wie die beiden Charaktere sich seit der ersten Staffel weiterentwickelt haben und wie sehr sie auf die Ideen des anderen bauen und vertrauen. Sie könnten ohne den anderen ihren Job weitermachen und auch erfolgreich sein, aber zusammen klappt es leichter, auch wenn sie es nicht zugeben wollen.

Anna Sörries - myFanbase

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