Bewertung

Review: #5.08 Raw

Foto: David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Hank muss sich mit Tyler auseinander setzen, weil dessen Buch Einblicke in sein Leben gibt, die Hank nicht so gut gefallen. Dann lernt er auch noch Tylers Eltern kennen

You're not that successful

In der Regel kommen die guten Dialoge zwischen Hank und Becca erst gegen Ende einer Episode. Dieses Mal nutzt man die tolle Chemie der Beiden, um die Episode gleich intensiv zu starten. Hank darf doch noch mit seiner Tochter reden, die aber teilweise nur eine Pflicht erfüllt. Immerhin hat sie Hank dadurch in der Hand und kann ihn dazu "zwingen", das Drehbuch von Tyler zu lesen, bevor Charlie die Szene genial beendet. Hank befolgt die Bitte seiner Tochter und muss erschrocken feststellen, dass das Drehbuch offenbar sehr autobiographisch ist. Eigentlich ist es fast frech, sich darüber aufzuregen, hat Hank doch genau so selbst seine größten Erfolge geschafft. Und ein Kind von Traurigkeit ist Hank nun wahrlich nicht. Nun geht es hier nun aber auch um seine Tochter und das verändert alles. Natürlich gefällt Hank das nicht, doch mit seinen Bedenken steht er komplett alleine da. Karen und Becca machen sich fast schon über ihn lustig und für den Zuschauer sind die beiden Dialoge auch sehr amüsant.

Hank kann in dieser Episode also nicht wirklich agieren und ist eher derjenige, der in Gesprächen einsehen muss, dass sein Wille gar nicht unbedingt das einzig Wahre ist. Sehr gelungen war hier auch das offene Gespräch mit Tyler, der doch sehr herzerwärmend erklärte, wie er sich aus einer Chance heraus, Hank kennen zu lernen, in Becca richtig verliebt hat. Ich will Tyler gerne glauben, denn er war überzeugend und ich gönne es auch Becca, hier einen Mann gefunden zu haben, der sie über alles liebt.

Can I see your penis

Das Hank Tyler aufsucht und dabei auf seine Mutter trifft, war im Prinzip vorhersehbar. Dass diese ihn gleich anmacht, fand ich zunächst sehr plump, zumal ich mir nur dachte, es kann doch nicht sein, dass Hank erneut mit der Mutter eines Freundes von Becca schläft. Gott sei Dank gab es eine Wende und gleichzeitig damit eine kreative Idee. Tyler hat nämlich nicht Mutter und Vater sondern zwei Mütter. Gepaart mit dem sehr offenen Umgang mit Sexualität entwickelte sich doch eine sehr bizarre, belustigende Szene. Der Zweck der Szene war zwar insgesamt überschaubar, aber dass "Californication" solche Szenen auskostet, weiß man inzwischen und so genießt man die Szene eben in aller Ruhe und schmunzelt. Für den Charakter Tyler war das Kennenlernen der Mütter durchaus bereichernd und da er wohl auch in den letzten Episoden eine größere Rolle spielen könnte, ist es auch sinnvoll, mehr über ihn und sein Umfeld zu erfahren.

What do you wanna play?

Ebenfalls unterhaltsam waren dieses Mal auch Charlie, Lizzy sowie Marcy und Stu, deren Sexleben miteinander kollidierten. Zunächst amüsieren sich Lizzy und Charlie, wobei Lizzy aus welchen Gründen auch immer etwas weniger begeistert ist und sich nicht fallen lassen konnte. Hier gab es wieder den kurzen Moment, an dem ich überlegt habe, ob Lizzy nicht ein Spiel mit Charlie spielt, um ihre eigenen Träume eines Tages realisieren zu können. Warum aber nicht ein bisschen Spaß haben im Bett der Chefin bzw. Exfrau. Es ist eben nur blöd, wenn die Hausherren nach Hause kommen und ebenfalls in Stimmung sieht. Dass sie dabei in Rollenspiele verfallen, die Charlie ziemlich dumm dastehen lassen, kann man schon mal ausrasten. Gut, dass Charlie niemanden getroffen hat. Die Debatte um die Zukunft von Lizzy wurde dann glücklicherweise auch sehr kurz gehalten. Das Geschrei des Kindes hat Marcy schnell wieder überzeugt. Die Fortsetzung folgt also. Wirkliche Fortschritte gibt es also nicht. Immerhin hat man erfahren, dass die Ehe von Marcy und Stu nicht problemlos verläuft. Ist das etwa schon eine Vorbereitung auf eine Trennung? Ich will da mal nicht zu viel hinein interpretieren.

Kleine, wichtige Schritte

Wie schon erwähnt besticht die Episode nicht gerade durch große Fortschritte in der Gesamthandlung sondern widmete sich in erster Linie wieder der Charakterzeichnung. Allerdings kann man trotzdem noch zwei nicht unwesentliche Dinge in die nächsten Episoden mitnehmen. Da wäre zunächst Richard, der Karen die Wahrheit gestanden hat und diese somit Hanks Einsatz kennt, aber eben auch Richards Ehrlichkeit zu schätzen weiß. Und dann wäre da noch der überraschende Auftritt von Eddie Nero, der Hank direkt mal tackelt. Diese Überraschung war gelungen. Er hat quasi seine ganze Grundmotivation geändert und will im Film von Hank und Samurai mitspielen, bis er auf ein noch besseres Skript trifft. Das Drehbuch von Tyler. Der Schluss der Episode setzt definitiv noch mal ein Highlight, dass den Zuschauer gespannt zurück lässt.

Fazit

Der große Fortschritt war bei dieser Episode nicht gerade Schwerpunkt, aber es wurden trotzdem wieder viele schöne Szenen aneinander gereiht, die sehr unterhaltsam und insgesamt kurzweilig waren. Etwas mehr Tempo hätte ich mir trotzdem gewünscht. Mit den Ereignissen am Ende wurde aber eine guter Grundstein für das letzte Drittel der Staffel geschaffen.

Emil Groth – myFanbase

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