Bewertung

Review: #3.07 Also die Sache ist die ...

Foto: Madeleine Martin & David Duchovny, Californication - Copyright: Paramount Pictures
Madeleine Martin & David Duchovny, Californication
© Paramount Pictures

Hank versucht sich zurück zu ziehen, doch die Frauen haben ja nun doch auch ein Wörtchen mitzureden. Charlie hat unterdessen weiterhin beruflichen Erfolg.

Business as usual

Sue bittet Charlie mal wieder um ein paar Gefallen und zieht ihn dadurch immer mehr in ihren Bann. Nicht unbedingt in einem bezaubernden Sinne, aber ihr berufliches Verhältnis ist weiterhin sehr intensiv und hat immer wieder Auswirkungen auf den privaten Teil. Weil es offenbar schon zu lange keine Rolle mehr in der Serie bei den Runcles spielte, musste dabei nun auch das Thema Drogen mal wieder ausgegraben werden. Während der kleine Kampf mit dem wichtigen Klienten noch eine gewisse Unterhaltung für den Zuschauer darstellte, wird man den Eindruck am Ende der Episode dann doch nicht mehr los, dass in der Storyline von Charlie gerade die Innovation fehlt und man sich irgendwie über diese Episode retten wollte. Ob das Kokain noch eine größere Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten, aber eigentlich ist die Hoffnung groß, dass man darauf keinen Fokus legt und dieser Abschnitt nur dazu diente, dass Charlie immer mehr Zeit mit Sue verbringt und sich Marcy somit auch bemühen muss, wenn sie ihren kleinen Glatzkopf an ihrer Seite sehen will und die Zeit der Bestrafungen vorbei sein muss. Es war also nichts Begeisterndes in dieser Storyline und wirklich neue Erkenntnisse für die Charaktere hat sie auch nicht gebracht.

So here’s the thing

Während man auf die Story von Charlie also fast gänzlich hätte verzichten können, hält Hank in dieser Episode die Fahne hoch. Wie ein Running Gag zieht sich der Satz "So here’s the thing" durch die Episode, denn dies ist Hanks Einleitung, um sich seiner drei Verehrerinnen zu entledigen. Morgens ist erstmal Jackie dran, die selbstbewusst überhaupt nichts davon hält, abgefertigt zu werden, Hank ein schlechtes Gewissen zu machen versucht und in die Offensive geht. Da auch noch Stacey dazwischen kommt, bekommt die Szenerie eine gewisse Brisanz, die Jackie zunächst nutzt, dann aber die den Wind aus den Segeln nimmt und Hank schützt. Hochinteressant ist dabei ihr Kommentar, dass sie Hanks Versuch, die Affäre zu beenden eher als Beginn ansieht. Was genau sie damit meint, wird zwar vertagt, doch Jackie ist durchaus noch sehr viel versprechend.

Noch amüsanter ist dann Hanks Mittagessen mit Jill, die dort ihren Ex erspäht und es Hank, der auch gerne immer ein Gentleman sein will, quasi unmöglich macht, seinen eigentlichen Plan durchzuziehen. Die gesamte Szene war einfach nur herrlich, zumal Diane Farr hier auch sehr zu überzeugen wusste. Als Hank dann auch noch den Homosexuellen mimend das Date von Jills Ex aufmischt, ist die Szene perfekt. Seine überaus komische Körperhaltung und die drei Schnipser am Ende waren der Brüller.

Das war dann mit dem Abendessen auch nicht mehr zu toppen, auch wenn durch den Konflikt mit David Wilder gewohnt schnippische Kommentare von beiden Seiten zu einem äußerst gelungenen und sehr amüsanten Dialog geformt wurden. Einen tieferen Einblick bekommt man in Felicias Leben, die ihrem unglücklichen Dasein nochmals eine deutliche Note verleiht und schon Mitleid erregend verzweifelt wirkt, da sie einfach irgendeinen Mann einlädt, um sich abzureagieren und falschen Trost zu bekommen. Hank opfert sich schließlich, was wohl auch besonders daran liegt, dass es ihm schmeichelte, wie Felicia sich in ihn verguckt hat, und er Wilder natürlich nicht zum Zuge kommen lassen will.

So viele also zu Hanks eifrigem Vorhaben. Wir konstatieren. Die eine will Hank nicht aufgeben, die zweite weiß noch nichts von Hanks Absichten und die dritte hat einen Schritt vorwärts getan. Das ging also gehörig nach hinten los. So gelungen alle drei Teile auch waren, so sehr beschleicht einem aber auch das Gefühl, dass der letzte Esprit noch gefehlt hat und an der Grundkonstellation hat sich auch nichts geändert. Irgendwie hat diese Episode die Problematik auch nur noch mal gebündelt, um offenbar Größeres vorzubereiten. Einen ähnlichen Charakter hatte aber auch schon die letzte Episode und irgendwie wäre es doch schön, wenn es demnächst mal zu einem richtigen Knall kommt, denn sonst wäre der Anlauf für das Staffelfinale etwas sehr lang gewählt.

Becca

Der Abschluss der Episode widmet sich noch mal kurz Becca, die nun, da Karen wieder weg ist, in Hank wieder ihren Feind sieht und mit allen Mitteln deutlich machen will, dass sie nicht nach New York will. Sie testet nun die Grenzen aus, wobei sie selbst immerhin noch einen gewissen Stolz hat und so nur Schmiere steht, damit Chelsea ihre Bettfreuden haben kann. Mit etwas Verzögerung ist sich Becca auch nicht zu schade, ihrem Vater einen deutlichen Vorwurf zu machen, der sicherlich auch bei Hank angekommen sein sollte und schließlich nicht ungerechtfertigt ist. Auch hier braut sich ordentlich was zusammen, auf dessen Höhepunkt man nun entgegenfiebert.

Fazit

Es fehlt im Moment so der große Knall, der sich die ganze Zeit ankündigt, aber immer wieder verzögert wird. Insofern hat diese Episode offenbar vor allem die Aufgabe, die nächsten Episoden vorzubereiten. Bei Hank ist das gut und amüsant gelungen, für Charlie wirkte die Episode sehr überflüssig.

Emil Groth – myFanbase

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