Review: #2.21 Die junge, alte Frau in der Pfütze

Es ergeht folgende Warnung an alle Touristen auf den Fidschi-Inseln: springen Sie auf keinen Fall zusammen mit einer anderen Person über einen Besenstiel! Sollten Sie dies doch tun, so sind Sie mit der betreffenden Person offiziell verheiratet und haben damit ein echtes Problem!

Ein Satz mit X

Bei Hochzeiten in Film und Fernsehen muss man als Zuschauer immer, aber wirklich immer, bis zur letzten Sekunde bangen. Egal ob es eine Hochzeit ist, die lange vorbereitet oder kurzfristig organisiert wurde, egal ob die Feier in einer Kirche oder unter freiem Himmel stattfindet, egal, ob es eine christliche oder nicht-christliche Hochzeit ist, in den letzten Minuten kann noch alles den Bach runter gehen. Wenn es darum geht, eine Trauung in letzter Sekunde zu vereiteln und den Zuschauer fassungslos am Bildschirm zurück zu lassen, sind Drehbuchautoren wahrlich nicht zimperlich. Jeder Film – und Fernsehfan wird sich sicher an eine ganze Reihe solcher Momente erinnern, in denen zum Beispiel die Braut fluchtartig den Altar verlässt, jemand die Hochzeit in letzter Sekunde stoppt oder eine Hälfte des Brautpaares kurz vorher den Löffel abgibt. Im zweiten Staffelfinale von "Bones" unterbricht ein Beamter die Trauung von Angela und Hodgins, da Angela bereits vor vier Jahren versehentlich einen anderen Mann geheiratet hat.

Ich will ehrlich sein. Mir gefielen die Hins und Hers in der Beziehung von Angela und Hodgins nie wirklich und dieses Hochzeitsdesaster sagt mir auch nicht zu. Zunächst einmal erscheint die Tatsache, dass Angela nur dank eines Hüpfers über einen Besenstiel rechtskräftig verheiratet ist, schon sehr fragwürdig. Hier zeigt sich offenbar wieder einmal die amerikanische Vorstellung vom seltsamen und rückschrittlichen Ausland. Soweit ich mich erinnere, wurde diese obskure Eheschließung auch bereits in einer früheren Episode, als Angela vom FBI befragt wurde, erwähnt, dabei jedoch nicht weiter ernst genommen, denn sonst wäre Angela schon damals auf die Idee einer Annullierung gekommen.

Letztlich schiebt man damit das Happy End nur weiter auf und verlängert auf künstliche Weise die Berg- und Talfahrt dieses Paares. Da "Bones" bekanntlich keine klassische Dramaserie ist, würde ich mir etwas mehr Konsequenz und weniger Seife in diesen Nebengeschichten wünschen, zumal wir mit Bones und Booth schon ein richtiges "Kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht"-Paar haben.

Apropos Bones und Booth: natürlich sieht es am Ende so aus, als wären die beiden kurz davor, statt Angela und Hodgins zu heiraten, aber ein ernst gemeinter Cliffhanger scheint mir das nicht zu sein. Man darf getrost davon ausgehen, dass die beiden zu Beginn der dritten Staffel nicht verheiratet sind, obwohl dies definitiv mal eine erfrischende Variante wäre und eben genau diese wünschenswerte Konsequenz zeigen würde.

Daddy ist daheim

Bones Vater kehrt zurück und lässt sich schließlich von Booth verhaften. Die kleine Prügelei zwischen den beiden Männern war ganz nett inszeniert und ich bin gespannt, wie viel wir noch von Max sehen werden, dem nun vermutlich eine lebenslange Haftstrafe droht. Da Max ein erfahrener Verbrecher ist, der sich jahrelang erfolgreich vor dem FBI versteckt hat, könnte er Bones und Booth sicher desöfteren in kniffligen Fällen als Berater dienen.

Der Fall, den es auch noch gab

Der Fall der Woche war diesmal eher nebensächlich. Von Beginn an war die Mutter die einzige ernsthafte Verdächtige, weshalb es keine wirkliche Spannung, sondern in erster Linie emotionale Momente gab. Fans der puren Krimiunterhaltung kamen in dieser Episode sicher nicht auf ihre Kosten.

Maret Hosemann - myFanbase

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