Bewertung

Review: #1.20 Der Kokon

Erneut gibt es eine gruselige Stand-Alone-Episode. Im Vergleich zur letzten Woche aber ist es richtig spannend und auch der inhaltliche Aufhänger weiß deutlich mehr zu überzeugen.

Netter Ausflug in den Wald

Mulder hat wie immer ein Lächeln im Gesicht, wenn er einen neuen Fall an Land gezogen hat, den er für interessant hält. Zumal er offenbar auch immer seinen Spaß daran hat, Fälle zu finden, mit denen er Scully zeigen kann, dass ihr Horizont erweitert werden kann. Doch aus dem Ausflug wird beinahe die letzte Reise, weil Umweltaktivisten mit ihren Fallen für ein beschädigtes Auto gesorgt haben und Insekten im Wald ihr Unwesen treiben, gegen die es ausgeschlossen ist, ankämpfen zu können. Einzig und allein Licht kann ihnen helfen, doch das ist in der Gegend fernab der Zivilisation gar nicht so einfach. Zumal hat man keine andere Wahl, als auch mal Hilfe zu holen. Hier ergab sich ein interessanter Konflikt zwischen Polizisten und FBI-Agenten, dem arroganten Holzfäller-Chef und dem Umweltaktivisten. Humphreys hat sich auch die ganze Zeit so überheblich und besserwisserisch verhalten, dass man bei dessen Tod eher Genugtuung und Gerechtigkeit empfunden hat. Ganz im Gegensatz stand dazu das Davonscheiden von Spinney, der Mulders Vertrauen gerechtfertigt hat, die Gefahr kannte und den Agenten bereits in der ersten Nacht das Leben gerettet hat und letztlich das wahre Opfer der Episode ist. Die Lichtknappheit und die grünliche Insektenbedrohung bildeten auch ein gruselig-spannendes Ambiente, das diese Episode trägt, selbst wenn man das Ende schon kennt bzw. ahnen kann.

Die Natur schlägt zurück

Was der Episode eine besondere Note verleiht, ist die umweltpolitische Diskussion, die hier zum Teil geführt wird. Die Holzfäller schlagen aus Profitgründen auch Bäume, die unter Naturschutz stehen, weil ihnen die Konsequenzen als nicht so wichtig vorkommen. Dem gegenüber stehen die Umweltaktivisten, die auch unlautere Mittel nutzen, um den Holzfällern Steine in den Weg zu legen und möglichst aus dem Wald zu vertreiben. Astrein verhalten sich beide Seiten nicht, nur das die eine eher aus Hilflosigkeit und Überzeugung agiert, die andere wiederum aus Ignoranz und Gewinnoptimierung, wobei man den einzelnen Holzfäller, der einfach nur seinen Auftrag ausführt, um seinen Job zu behalten, hier rausnehmen muss. Das unerlaubte Fällen eines uralten Baumes ist dann Ursache des ganzen Übels, weil dadurch die Insekten freigekommen sind. Das bedeutet den Tod für die Holzfäller und die Aktivisten, denn die Natur macht keine Unterschiede. Sie schlägt auf ihre Art zurück und hinterlässt Opfer. Mir gefallen solche Szenarien, wenn der Mensch durch seinen Raubbau an der Natur sein eigenes Grab schaufelt, wobei die Hoffnung, dass jemand daraus für die Realität seine Lehren zieht, leider naiv und unrealistisch ist. Aber man soll den Mut nicht verlieren. Diese Nebenstory gefällt mir jedenfalls deutlich besser als irgendwelche Landansprüche von Indianern, wodurch ich an dieser Stand-Alone-Episode viel mehr Freude hatte.

Fazit

Wieder liefern uns die Autoren eine Episode, die gruselig und spannend zugleich ist und die man sich lieber nicht nachts allein im Wald anschauen sollte. Da auch das Gesamtpaket stimmte, kann man sehr zufrieden sein.

Emil Groth – myFanbase

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