Review: #7.03 Frauen sind witzig!

Gibt es im Comedysektor wirklich witzige Frauen? Der Frage geht "30 Rock" in dieser Episode nach. Auch bei uns wird immer wieder darüber diskutiert und tatsächlich finden sich unter den echten Comedystars meist Männer. Selbst bei angestrengtem Nachdenken fallen auf Anhieb meist nur wenige Frauen ein, die sich im Comedy-Sektor einen Namen machen konnten, sei es im Stand-Up-Bereich oder in Film und Fernsehen. Tina Fey ist allerdings eine dieser wenigen witzigen Frauen im Fernsehen und hat mit "30 Rock" durchaus bewiesen, dass sie mit der männlichen Comedyriege aufnehmen kann.

Dass Liz der versammelten Mannschaft schließlich beweisen kann, dass Frauen durchaus witzig sein können, geht am Zuschauer leider etwas vorbei. Der Sketch von Liz und Jenna wird in einer Montage verarbeitet und es wirkt dadurch, als wäre Tina Fey nicht so recht etwas eingefallen, um dem Anspruch, der sich in der Episode aufgebaut hat, gerecht zu werden. Stattdessen bekommt ein kleiner Affe wesentlich mehr Aufmerksamkeit. Warum alle Welt glaubt, dass ein Affe in einem maßgeschneiderten Anzug witzig ist, verschließt sich mir leider komplett.

Wesentlich witziger war auch schon mal Tracy Jordan, dessen andauernden rassistische und sexistische Kommentare mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden und nicht mehr schocken können. Da gefiel mir der wesentlich reifere Tracy Jordan vor zwei Episoden viel besser und hatte viel mehr Potential als der alte Tracy Jordan, der mal eben sein Hemd hebt und davon spricht, wie witzig entblößte männliche Nippel sind.

Auch Jennas Nebengeschichte kann nur in Ansätzen überzeugen. Sie hat es satt, als Schauspielerin um die vierzig nicht mehr genügend gute Rollen an Land zu ziehen. Es gibt jedoch genügend interessante Figuren für ältere Semester, so dass Jenna beschließt, nach außen das Gerücht zu streuen, sie sei schon Mitte 50. Dadurch ergattert sie am Ende jedoch keine neue Rolle, sondern einen Job in einem Werbespot für Treppenlifts. Man muss seine Ansprüche eben manchmal etwas zurückschrauben.

Viel interessanter ist dagegen Jennas ehrliches Gespräch mit Jack über das Alter. Nachdem Jack sich von Avery getrennt hat, sucht er nach neuen Herausforderungen und trifft sich gleich mit mehreren Frauen um seine unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigen zu lassen. Leider muss er bald erkennen, dass seine neuester Eroberung Zarina genau die gleichen Bedürfnisse hat und sich deswegen auch mit mehreren Männern umgibt. Und Jack ist dabei einfach nur der väterliche, gemütliche Typ, mit dem man am Abend bei einem Glas Scotch vor dem Fernseher sitzen kann. Das macht ihm zunächst ein wenig zu schaffen, doch dank Jenna erkennt er, dass solch eine Rolle auch seine Vorteile hat – man muss nicht auf Partys gehen oder irgendwelche halsbrecherischen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Man kann einfach nur man selbst sein.

Im Zuge von Jacks Storyline muss man kurz den Auftritt von Ryan Lochte als Sex-Idiot erwähnen. Der US-Schwimmstar macht durchaus eine gute Figur und nimmt sich dabei auch ein wenig selbst aufs Korn, denn durch die amerikanischen Medien geisterte nach den olympischen Spielen die ein oder andere Geschichte um Lochtes ausschweifendes Liebesleben. Von daher macht es Spaß, ihn in dieser Rolle hier zu sehen.

Fazit

Trotz einiger guter Ansätze schafft es die Episode leider am Ende nicht zu überzeugen, was in erster Linie an Szenen wie Jennas Entblößung vor dem Empire State Building oder dem kleinen Kapuzineraffen liegt, der mit seine Windel in der Gegend herum wedelt. Gute Comedy muss auch ohne derartige Szenen funktionieren.

Melanie Wolff - myfanbase

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