Bewertung

Review: #1.01 Für immer und ewig

Foto: Joseph Morgan, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Joseph Morgan, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Das Spin-Off zu "Vampire Diaries" hatte bereits mit der Episode #4.20 Stadt der Vampire der Mutterserie seine Pilotfolge und startet nun als eigenständige Serie. Dabei beinhaltet die erste Episode bis auf die Einführung und den Blickwinkel Elijahs erneut die Ankunft der Originals in New Orleans.

Willkommen in New Orleans... zum zweiten Mal

Nach den ersten Minuten, die uns die Ankunft der Originals in Louisiana vor 300 Jahren zeigen, dachte ich für einen Augenblick, dass man aus Versehen eine falsche Episode ausstrahlt, da 1:1 die gleiche Geschichte erzählt wird, wie im Backdoor-Piloten. Dann wurden mir jedoch die kleinen Unterschiede bewusst und die Erzählweise aus Elijahs Sicht überzeugte mich davon, dass es sich um keinen Fehler handelt. Wir erfahren also erneut, dass Hayley und Klaus ein Kind erwarten, während Klaus sich durch seinen ehemaligen Freund und Schützling Marcel daran erinnert sieht, dass er zwar unsterblich sein mag, aber deshalb weder automatisch Respekt noch Macht für sich beanspruchen kann, da Marcel in New Orleans das Sagen hat.

Die Reaktionen von Klaus auf Hayleys Zustand und Marcels Stellung in der Stadt sind in keiner Weise überraschend, da er sich wie auch sonst in einen Choleriker verwandelt. Die sich anbahnende Fehde zwischen Klaus und Marcel bietet allerdings Potential für spannungsreiche Momente, die sicherlich hier und da von einigen Intrigen gespickt sein werden.

Sehr gut kommt wieder Elijahs beruhigender Einfluss zur Geltung, der seinen Bruder zum Einlenken überzeugen kann. Das Klaus sich auf die Vorschläge anderer einlässt, geschieht viel zu selten und ist dadurch eine wirklich gute Wendung. Doch ganz so schnell wollen die Autoren Klaus anscheinend keinen neuen Anstrich verpassen, da er schon am Ende der Episode mit dem vorübergehenden Tod Elijahs wieder ganz der alte unliebenswerte Kerl ist.

Mit Hayleys Schwangerschaft hätte wohl niemand gerechnet und ich persönlich weiß noch nicht genau, ob ich von dieser Entwicklung positiv überrascht bin oder mir dieses Schlupfloch der Natur nicht doch ein wenig zu sehr danach schreit, dass man einfach nur einen Schockmoment brauchte, den sich niemand erträumt hätte. Eine Liebesgeschichte ist hier wohl nicht zu erwarten, da in "Vampire Diaries" zwischen den beiden nicht mal ein Funke von Chemie zu spüren war. Da würde ich mich eher auf Camille verlassen, die im Backdoor-Piloten sehr gut mit Klaus harmonierte.

Die Story an sich ist also durchaus interessant, doch die Enttäuschung, uns die gleiche Episode noch einmal zu zeigen, überwiegt leider.

Elijahs Sicht

Zusätzlich zu den Szenen, die die "Vampire Diaries"-Fans unter uns aus dem Backdoor-Pilot kennen, wurden noch einige Momente in die Story integriert, wobei der Fokus, mit Ausnahme von einer Szene, auf Elijah liegt. Die eingefügten Gespräche zwischen Elijah und Rebekah, Camille, Hayley und nicht zu vergessen seine kleine Unterredung mit Marcel ergänzen die Geschichte sehr gut und machen deutlich, dass Elijah viel Wert auf das Baby legt, das in Hayley heranwächst. Dass er sich anders als sein Bruder so sehr für den baldigen Nachwuchs engagiert, unterstreicht einmal mehr, dass Elijah von allen Originals der mit dem meisten Feingefühl ist, was es uns Zuschauern recht leicht macht, ihn sympathisch zu finden. Umso schockierender war somit das Ende der Episode, als Klaus seinen Bruder einmal mehr mit dem Dolch ruhig stellt. Da ich leider etwas enttäuscht war, dass man zu mehr als 50 Prozent nur noch einmal den Backdoor-Piloten durchlebt, war ich sehr von den neunen Gesprächen angetan. Dem Zuschauer dann den einzigen Sympathieträger zu entreißen, wirkt so grotesk, dass ich noch immer nicht verstehe, was die Autoren mit dieser Aktion bewirken wollen.

Ohnehin haben es nur drei der Originals in das Spin-Off geschafft, obwohl Familie Mikaelson einst neben Esther und Mikael aus sieben Kinder bestand, von denen es zwar nur fünf bis zur Verwandlung in einen Vampir geschafft haben, aber auch von jenen hat man sich fast der Hälfte entledigt. Aus welchem Grund reduziert man die Zahl der agierenden Originals jetzt noch einmal? Der Titel der Serie ist mit Klaus und Rebekah als verbliebenen Originals zwar noch passend, aber in keiner Weise zufriedenstellend.

Davina

Es ist schon seltsam, wie es einem einfachen Vampir wie Marcel möglich ist, eine Stadt von Werwölfen zu säubern und auch noch sämtliche Hexen unter seiner Kontrolle zu haben. Mit der Einführung von Davina scheint sich die Erklärung gefunden zu haben. Laut Marcel ist sie eine mächtige Hexe und ihre verliebten Blicke lassen darauf schließen, dass sie der Schlüssel zu Marcels Macht ist, da sie ihn anzuhimmeln scheint und daher gern bereit ist, sein Schutzschild zu sein. Eine recht einfache Erklärung, die nicht sehr überraschend kommt. Die Frage bleibt jedoch, ob Marcel auch etwas für sie empfindet. Ist Davina vielleicht eine Freundin von Sophie und daher will jene, dass man sich bei Marcels Untergang an einen Plan hält, dem klare Regeln zu Grunde liegen? Ich muss sagen, dass ich sehr gespannt bin, was uns in der nächsten Episode dazu preisgegeben wird.

Fazit

Die Idee, den Originals einige neue Widersacher zu verschaffen, ist längst überfällig, nachdem Klaus im zweiten Staffelfinale von "Vampire Diaries" seine Unsterblichkeit untermauerte, die Originals sich in Staffel drei für immer von ihrem ungeliebten Vater verabschiedeten und in Staffel vier ihre Zahl weiter dezimiert wurde. Marcel als Gegner, der die Hexen hinter sich vereint, wie Klaus es in seinen besseren Zeiten ebenfalls tat, scheint daher ein spannendes Gegenüber zu sein. Mit der Idee der Schwangerschaft wird gleichzeitig versucht, Klaus' sensiblen Kern etwas weiter zu erforschen und dem Ganzen damit eine gute Balance gegeben. Negativ in Erinnerung bleibt, dass es sich bei der ersten Episode um den bekannten offiziellen Backdoor-Piloten handelte, dem nur hier und da einige Szenen hinzugefügt wurden und Klaus' Entscheidung, seinen Bruder außer Gefecht zu setzen.

Marie Florschütz - myFanbase

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