Review: #10.23 Fehlversuche
Nachdem man in der Folge zuvor den Abschied von Cristina eingeläutet hat, konzentriert sich diese Episode wieder ganz auf Seattle. Dort werden die Weichen für den Ausstieg von Leah gestellt und es wird angedeutet, womit sich Meredith und Derek im Staffelfinale beschäftigen.
"Go easy on these guys. They can't all be you."
Das Wiedersehen von Burke und Cristina hat mir ausgesprochen gut gefallen und legte einen sehr großen Fokus auf Cristina, wie man es auch schon in #10.17 Do You Know? tat. Auch in dieser Episode schwingt die Abschiedsstimmung permanent mit und bei ihren Gesprächen mit den verschiedenen Anwärtern auf ihre Stelle gibt man Cristina viel Gelegenheit, zu zeigen, wie sehr sie sich entwickelt hat. Einem der Ärzte rückt sie gleich mal den Kopf zurecht und verdeutlicht, dass es in der Medizin nicht nur um Ruhm gehen sollte, sondern darum, seinen Mitmenschen zu helfen. Zu Beginn der Serie hat man diese Einstellung bei Cristina nicht allzu häufig gesehen, da sie sich immer sehr von der emotionalen Seite ihrer Fälle distanzierte und man leicht vermuten konnte, dass sie gefühlskalt ist und lediglich lernen will, wie sie die Beste wird. Ich erinnere mich noch genau daran, wie George einmal zu ihr sagte, Cristina sei ein Roboter, doch seitdem ist sie viel reifer geworden und hat gelernt, dass es nicht nur darum geht, ein Star zu sein. Ich hoffe sehr, dass man Cristina auch in der letzten Episode in einem guten Licht dastehen und sie auf würdige Weise ziehen lässt.
"You're very bright and you have what it takes to be a very good doctor. But you're not a surgeon."
Bereits im März wurde bekannt, dass Leah und Shane "Grey's Anatomy" nach dieser Staffel verlassen werden. Da ich leider sagen muss, dass man aus Leah seit ihrer Trennung von Arizona nicht viel gemacht hat, werde ich ihr nicht nachtrauern. Ihren Abschied erklärt man durch die sanften und dennoch zielgerichteten Worte von Webber auf nachvollziehbare Weise. Alles was er über Leahs Fähigkeiten sagt, entspricht dem, was man uns in dieser Staffel gezeigt hat. Es ist ihr weder in der Chirurgie noch durch ihre charakterliche Entwicklung gelungen, sich einen Platz als Zuschauerliebling zu erarbeiten.
Etwas anders sieht es da bei Shane aus, dessen Ausstieg noch nicht angedeutet wurde. Durch seine enge Zusammenarbeit mit Cristina und den Zusammenbruch bei der Behandlung von Jimmy Evans habe ich bei ihm durchaus das Gefühl, ihn ein wenig vermissen zu werden. Ich befürchtet, dass sich Shonda Rhimes für das Finale wieder einmal einen großen Knaller überlegt hat, dem Shane dann zum Opfer fallen wird.
"That can be enough, right?"
Für meinen Geschmack hat man den Streit zwischen April und Jackson viel zu leicht davon gefegt, ohne dass sich die beiden tatsächlich darüber unterhalten haben, wie sie sich trotz ihrer zahlreichen Differenzen eine gemeinsame Zukunft aufbauen können. In dieser Episode ist von dem Zwist nichts mehr zu spüren und April schwebt auf Wolke sieben, obwohl sie zuvor kurz vor dem Nervenzusammenbruch stand, weil sie nicht wusste, wie ihr Leben mit Jackson verlaufen wird. Leider kann ich dem Paar nicht viel abgewinnen und die Schwangerschaft ist für mich auch kein Highlight, da mich die freudestrahlende April ebenso sehr nevt, wie sie Callie nervt.
Dass Callie kein weiteres Kind bekommen kann, ist nach dem Unfall (den ich schon völlig vergessen hatte) nicht allzu überraschend. Ich frage mich allerdings, wozu man diese Storyline eingebaut hat, wenn man sie nach wenigen Episoden dann doch wieder im Sand verlaufen lässt. Das Ehepaar Callie und Arizona dümpelt nun wieder völlig ziellos vor sich hin und scheint von guten Einfällen der Autoren weit entfernt zu sein.
"Check yourself before you wreck yourself."
Maßlos aufregen könnte ich mich über Bailey und ihr eigenmächtiges Verhalten, das keine Konsequenzen nach sich zieht. Erinnert man sich zurück an Izzie und ihr Einschreiten bei Denny oder an Meredith und Adele bei der Alzheimerstudie, muss man sagen, dass die Ärzte nun plötzlich tun können, wonach ihnen der Sinn steht, während sie früher für ihre Fehler zur Rechenschaft gezogen wurden. Schon bei Shane und dem verpfuschten Eingriff bei Alex' Vater habe ich mich gefragt, ob man im Grey + Sloan Memorial tatsächlich Gott spielen darf, und mit der Art, wie man Baileys Fehler bei Seite fegt, steht für mich fest, dass nun tatsächlich alles erlaubt ist.
Vor kurzem legte man mit der neuen Krankenhauspolitik noch viel Wert auf Professionalität, aber da das ja bereits einige Folgen her ist, darf man sich nun scheinbar gnadenlos gehen lassen. Dass auch Owen nicht einschreitet und Bailey zur Schnecke macht, finde ich ebenso sonderbar, da er sonst immer hart durchgreifen konnte. Doch die Trennung von Cristina scheint sein Hirn zu Brei gemacht zu haben, wenn er Bailey, die sich nicht einmal dafür entschuldigt, dass sie ihrem Patienten dieser unerforschten Therapie aussetzt, nicht zurechtweißt. Er erklärt sich sogar einverstanden, dass Stephanie die Last auf sich nimmt und (gerechter Weise) suspendiert wird, doch Bailey lässt er davon kommen?
Während ich Owens und Baileys Verhalten nicht nachvollziehen kann, finde ich es gut, dass Stephanie ihren Mann steht und nicht vor der Suspendierung zurückweicht. Da sie niemanden über ihren Verdacht informiert hat, empfinde ich das als gerechte Strafe. Auch dass sie zu Bailey aufsieht, macht Stephanie sehr sympathisch, doch man sollte Bailey schnell wieder auf den richtigen Weg bringen, da sonst wahrscheinlich auch Stephanie meint, es wäre in Ordnung, unautorisierte Entscheidungen zu treffen.
Auch über Alex bin ich negativ überrascht, da ihm die Arbeit in der Praxis nicht gut zu tun scheint. Bereits nach so kurzer Zeit meint er, es wäre in Ordnung, sich einen Patienten unter den Nagel zu reißen, nur damit er für die Praxis Geld einfahren kann. Das zählt genau zu den Dingen, die Cristina an anderer Stelle kritisiert hat.
"This should be our next step."
Da so viele Gesichter die Serie verlassen, scheint uns Amelia dauerhaft erhalten zu bleiben. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, da mir ihr "Ende" in "Private Practice" ganz passabel erschien. Von Dereks Vorschlag, dass Amelia seine Stelle übernimmt, während er und Meredith nach Washington gehen, halte ich nicht viel. Natürlich braucht man für diese Staffel noch einen Cliffhanger, aber dass die beiden weggehen, halte ich für unwahrscheinlich.
Fazit
Diese Episode konnte mich nur teilweise überzeugen, da viele Geschichten nur halbgar sind und entweder auf eine seltsame oder unklare Zukunft abzielen. Gut fand ich jedoch die Momente mit Cristina und die Art, mit der man Leah zum Gehen auffordert.
Marie Florschütz - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Everything I Try to Do, Nothing Seems to Turn Out RightErstausstrahlung (US): 08.05.2014
Erstausstrahlung (DE): 10.12.2014
Regie: Bill D'Elia
Drehbuch: Austin Guzman
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