Bewertung

Review: #2.16 Tom Keen (Nr. 7)

Immer noch beschäftigen wir uns mit dem leidigen Thema des Mordes an einem Hafenmeister, der nicht nur Elizabeth hinter Gitter bringen könnte, sondern auch gleich die gesamte Task Force einstampfen könnte. Dass es soweit nicht kommen wird, war bereits zu Beginn der ganzen Geschichte absehbar, doch immerhin bot es die Möglichkeit, Tom Keen wieder in die Episoden zu integrieren, nachdem eigentlich seine Geschichte bereits abgeschlossen war.

"This journey we're on isn't over yet."

Die Kugel, die in der letzten Episode gefunden wurde, droht kurzzeitig noch zu einem richtigen Problem für Liz zu werden, denn ihr Lügenkonstrukt wird als solches entlarvt und gibt dem auch sonst schon sehr neugierigen und dem FBI gegenüber nicht wohlgesinnten Richter noch einmal die Gelegenheit, ein bisschen in geheimen Dingen zu forschen, die ihm auf legalen Weg wohl verwehrt geblieben wären.

Am Ende ist es nicht Harold Cooper, nicht Raymond Reddington und auch nicht Tom Keen, der Liz aus der Klemme hilft. Es ist ein Mitarbeiter der Generalstaatsanwalts, der den Richter in seine Schranken weißt und ihm klar macht, dass er nicht nur seine Kompetenzen überschritten hat, sondern auch noch mit Konsequenzen für seine Karriere leben muss, sollte er seine Neugierde nicht zügeln.

Ich bin froh, dass die ganze Sache nun endlich ein Ende findet. Wie erwartet ist Liz mit einem blauen Auge davon gekommen. Immerhin hat sie ein schlechtes Gewissen und will für die Tochter des Verstorbenen finanziell sorgen. Sie hat schon Recht, wenn sie sagt, dass ihre Entscheidung, Tom am Leben zu lassen, zu seinem Tod geführt haben. Zwar hat sie ihn nicht das Genick gebrochen, doch ganz unschuldig ist sie nicht. Nun wird sie mit dem Vorfall leben müssen.

Die Frage ist nun, was bringt diese Storyline der Serie? Zum einen schweißt sie das Team wieder etwas mehr zusammen. Es ist schön, dass Donald Ressler seine eigene Aversion gegen Reddington beiseite gestellt hat, um seiner Partnerin zu helfen. Bislang kam ein Zusammenhaltsgefühl in der Task Force nur selten auf. Hier hat es zum ersten Mal den Anschein, als würde das zusammengewürfelte Team endlich auch zusammenwachsen. Zwar haben weder Aram, noch Navabi irgendetwas zu tun in der Episode, aber immerhin sind sie maßgeblich daran beteiligt, Tom Keen ausfindig zu machen.

Auch die angespannte Situation zwischen Cooper und Keen ist am Ende gelöst. Sie weiß von seinem Tumor, er von ihrer Aktion mit Tom und sie sind sich beide einig, dass sie zusammen großartige Arbeit leisten, auch wenn diese sie manchmal an den Rand ihrer Kräfte bringt. Die Beendigung des Verfahrens bringt am Ende alle Mitglieder der Task Force wieder auf einen Nenner, so dass man in der nächsten Episode wieder zum Tagesgeschehen übergehen kann und Namen der schwarzen Liste jagen kann.

You saved a man you hate to help me.

Es stellt sich vor allem am Ende noch die Frage, ob Tom Keen nun weiterhin ein Teil von Liz' Leben sein wird oder ob er nun für immer in der Versenkung verschwinden wird. Es wird ja mehr als deutlich, dass er Gefühle für sie hat, doch auf eine Versöhnung wird es wohl niemals hinauslaufen können, nicht nach dem Vertrauensbruch.

Wider Erwarten war der Auftritt von Tom am Ende doch ganz interessant, auch wenn die ganze Geschichte in Dresden völliger Quatsch war und man uns deutschen Zuschauern besser vor dem richtig schlechten Dialogen in einem abstrusen Deutsch bewahrt hätte. Immerhin führt die ganze Sache dazu, dass Reddington am Ende Liz gegenüber zugibt, dass er Tom engagiert hat, um auf Liz aufzupassen und eine Schuld zu kompensieren, die an ihm nagt. Natürlich hat er dies nicht alles direkt zugegeben und wir wissen auch noch immer nicht, was genau geschehen ist und wie Reddington und Liz verbunden sind, aber man spürte Reddington Ernsthaftigkeit. Ihm liegt etwas an Liz, was weit über Schuldgefühle wegen eines vergangenen Ereignisses hinaus geht und ich denke, auch Liz dürfte den Schmerz in seinen Worten mitbekommen haben. Vielleicht bedeutet dies nun, dass sie sich weniger von ihm zurück zieht und wir wieder öfter das Mysterium erkunden dürfen, warum Red ausgerechnet sie protegiert.

Randnotizen

  • Beste Szene in der Episode: Reddington erzählt emotional fast schon ergriffen davon, wie er Liz ihr Leben lang protegiert hat, weil er eine tiefsitzende Schuld hat, die er loszuwerden versucht. James Spader ist gerade in Szenen wie diesen grandios anzusehen, auch wenn sonst seine One Liner immer perfekt sitzen und er mit seiner nonchalanten Art punkten kann. Momente wie diesen lassen ihn menschlich erscheinen und machen ihn, einen brutalen Verbrecher, für den Zuschauer sympathisch
  • Grandios auch der Blick, als Tom Keen in den Wagen blickt und dort Ressler und Reddington sitzen sieht. Priecless!
  • Tom Connolly - diesen Namen dürfte man sich noch merken, in der Hoffnung, dass er seine Drohung am Ende wahr macht und Cooper nun an der kurzen Leine hat, weil er ihm noch einen Gefallen schuldet. Die Drohung war nett verpackt, doch irgendetwas sagt mir, dass wir Connolly nicht zum letzten mal gesehen haben.

Fazit

Viel mehr gibt es über die Episode nicht zu sagen. Sie wartet mit ein paar großartigen zwischenmenschlichen Gesprächen auf, bringt viele Charaktere wieder auf eine Ebene und bereitet den Weg für neue Abenteuer des FBI, die im Auftrag eines Superverbrechers Psychokiller jagen und Sadisten hinter Gitter bringen. Zurück zum Business as usual als.

Melanie Wolff - myFanbase

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