Review: #5.03 Sei Du Selbst

Nachdem sich in der letzten Episode wortreich mit der Vertrauensfrage auseinandergesetzt wurde, ziehen Dean und Sam diesmal getrennt voneinander los.

Wie öde.

Ganz und gar nicht. Da ich ja so ein Fan von Charakterentwicklungen bin, wurde ich diese Folge einmal wieder richtig glücklich gemacht. Der Zuschauer wird gleich zu Beginn in eine "Was wäre wenn…"-Situation geschmissen und man sieht, wie die Geschichte hätte weitergehen können, wenn sich Sam und Dean nach dem Tod von Azazel wieder getrennt hätten. Doch natürlich geht alles irgendwie den Bach herunter, vor allem was Sam angeht. Ihm wird ein neues Mädel zu Seite gestellt, aber leider wird Lindsey eher als Mittel zum Zweck missbraucht. Sam stößt auf einen Fall und lässt ein paar Jäger antanzen, denen er aber nicht helfen will. Einer von ihnen wird getötet, weswegen sie Sam und schließlich auch Lindsey bedrohen und ihn zu der Einsicht zwingen, dass er nicht verstecken kann, was er in der letzten Staffel getan hat. Zu mehr wird die junge Frau hier nicht gebraucht, obwohl ihr Charakter ja eigentlich ganz interessant zu sein scheint. Schade, dass das für sie wohl erst einmal war, denn sie würde eigentlich sehr gut zu dem Rest der Darsteller passen. Vielleicht bekommt man sie gegen Ende der fünften Staffel noch einmal zu Gesicht und Sam traut sich endlich, ihr die ganze Wahrheit über sich zu sagen. Ich drücke die Daumen!

Was macht Dean in dieser Episode?

Dean nimmt Castiel unter seine Fittiche und zeigt ihm die Dean-Aspekte des Jägerdaseins: Frauen, Auto fahren und sich als FBI-Agent ausgeben. Die zwei sind wirklich ein irres Team (und das meine ich durchaus doppeldeutig), die den nötigen Witz in die Handlung einbringen. Hier zeigt Misha Collins sein ganzes Können in der Darstellung einer Emotionspalette, die von "verständnislos" bis "panisch" reicht. Man sieht, dass er durchaus ein ebenbürtiger Gegner von Jensen Ackles ist, wenn es um die Sympathiepunkte geht.

Auch super dargestellt wurde, wie viel Dean und Castiel eigentlich gemeinsam haben. Beide sind stark an ihre Familie gebunden, doch nun allein unterwegs. Dean behauptet zwar, ihm würde dies gefallen und er hätte noch nie so viel Spaß am Jagen gehabt, doch der Engel erkennt, dass dem eigentlich nicht so ist und lässt ihn nach dieser Behauptung allein im Wagen sitzen. Castiel weiß aus eigener Erfahrung, dass die Familie eine wichtige Sache für beide ist und straft ihn sozusagen ein bisschen, in dem er Dean mit seinen Gedanken allein lässt.

Und die Sache mit Gott?

Dean und Castiel suchen in dieser Episode nach Raphael, der ihnen sagen soll, wo sich Gott aufhält. Sie schaffen es auch, ihn gefangen zu nehmen, aber der Erzengel behauptet, dass Gott tot sei. Für diese Staffel gilt also die große Frage, ob Raphael Recht hat. Castiel ist der Meinung, Gott sei noch am Leben, was ich voll unterstütze. Dean, und vor allem auch Sam, wurden nach Lucifers Auferstehung von seinem Gefängnis weggeholt und ich denke, dass es keinen Sinn hätte, wenn Lucifer der gewesen wäre, der die beiden an einen anderen Ort gebeamt hätte. Warum sollte er seine wahre Hülle, also Sam, wegschicken, wenn ihm dieser schon auf einem Silbertablett serviert wird? Also behaupte ich mal, dass wir Gott auf jeden Fall noch in irgendeiner Form zu Gesicht bekommen werden. Das wird noch dramatisch.

Fazit

Eine Episode, die genau das richtige Maß an Humor und Ernsthaftigkeit hatte und einem auch endlich wieder Nebencharaktere mit Potential vor die Nase gesetzt hat. In Zukunft wird es definitiv spannend weitergehen, da die Suche nach den Herren der Schöpfung ja gerade erst begonnen hat.

Luisa Schmidt - myFanbase

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