Review: #1.09 Zu Hause

Es ist nirgendwo so schön wie Zuhause, heißt es im Volksmund. Wenn das Zuhause freilich ein Haus ist, in dem die eigene Mutter von einem bösen Etwas an die Decke gepinnt und verbrannt wurde, könnte man anderer Ansicht sein. Sam und Dean haben wahrlich keinen Grund für Heimweh, kehren jedoch noch einmal in das Haus ihrer Kindheit zurück, um die jetzigen Bewohner von einer Geisterplage zu befreien.

Doch schieben wir die Geister(haus)geschichte mal kurz zurück und fassen eine wichtige Erkenntnis zusammen: John Winchester lebt und versteckt sich vor seinen Söhnen in seiner alten Heimatstadt, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen und sicher auch, damit Sam und Dean zusammenwachsen und ein starkes Duo werden, so vermute ich mal. Es stellt sich natürlich die Frage, warum Sam und Dean nicht schon eher auf den Gedanken gekommen sind, in der Stadt, in der alles anfing, nach ihrem Vater und dem Mörder ihrer Mutter zu forschen. Ich glaube, der Ort an dem alles begann, wäre der erste, den ich aufsuchen würde, wenn ich ein Ereignis aufklären wollte.

Wie dem auch sei, die Geschichte um John kommt endlich voran und auch Sams Fähigkeiten kommen wieder zum Vorschein. Ich bin sehr gespannt, was sich da noch entwickelt und was aus Sam wird. Die Art, wie die Hellseherin Missouri die Brüder jeweils behandelt hat, war schon sehr aussagekräftig: Sam ist der sensible Denker mit der besonderen Gabe und Dean ist der ruppige Macher, der die Ärmel hochkrempelt. Da kann es dann auch schon mal passieren, dass Dean ein verwüstetes Haus aufräumen muss, während Sam weitere Geisterpräsenzen aufspürt.

Apropos verwüstetes Haus und Geisterpräsenzen: ich finde es nicht sehr überzeugend, dass die Besitzerin Jenny mit ihren Kindern mal eben ins Kino geht, während Sam, Dean und Missouri gegen die Geister kämpfen, und in der gleichen Nacht wieder gemütlich in dem Haus schläft. Wenn ich mit Sicherheit wüsste, dass es in meinem Haus gespukt hat und mir keiner garantieren kann, dass es dies nicht immer noch tut, würde ich mir ein Hotel suchen und sei es noch so voller Kakerlaken.

Trotz des Mangels an Logik, der für das Genre Mystery ja nichts Ungewöhnliches ist, lässt sich diese Episode überwiegend als spannend bezeichnen und bringt die Serie einige Schritte voran. Ich vermute zwar, dass wir nun erstmal wieder eine Reihe von Episoden sehen werden, in denen einzelne Gruselfälle und nicht die Winchester-Familiengeschichte im Mittelpunkt stehen, doch zumindest haben wir die Gewissheit, dass John noch lebt und ein Ziel verfolgt.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen: