Bewertung

Review: #6.09 Das Recht auf Schuhe

Foto: Sarah Jessica Parker, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Sarah Jessica Parker, Sex and the City
© Paramount Pictures

"Sex and the City" legt diesmal sehr viel Wert auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und fordern die Mädels und Zuschauer zum Nachdenken auf, worauf es im Leben wirklich ankommt. Dabei hinterfragt vor allem Carrie interessante Dinge.

Es geht nicht nur um Schuhe

Oftmals finde ich Carrie ja ziemlich oberflächlich in ihren Ansichten, doch diesmal fand ich ihre Gedankengänge sehr interessant und nachvollziehbar. Es ist hinlänglich bekannt, dass Carrie Schuhe über alles liebt und auch dafür bereit ist, oft einen stolzen Preis dafür zahlen. Warum auch nicht? Sie ist Single, glücklich und hat keine anderen Verpflichtungen oder müsste irgendwem Rechenschaft darüber ablegen, für was oder für wie viel sie Geld ausgibt. Doch genau das wird ihr Problem in dieser Folge. Zusammen mit Stanford ist sie zu einer Babyparty von einer Freundin eingeladen, die selbst mal Schuhe über alles liebte. Durch ihre Heirat und ihren Nachwuchs hat sich ihre Sichtweise auf bestimmte Dinge geändert, was auch vollkommen in Ordnung ist. In Ordnung ist es auch, wenn sie bestimmte Regeln für Gäste aufstellt wie zum Beispiel, dass sie die Schuhe ausziehen müssen. Es ist auch nicht ihre Schuld, wenn diese versehentlich weg sind – so etwas passiert nun mal leider. Es wäre schön gewesen, wenn sie sich darum bemühte hätte, ihre Freundin, die die Schuhe angezogen hat, nochmals anzurufen, damit die Sache irgendwie geklärt wird.

Aber Kyra hat Carries Anliegen nicht mal ernst genommen und sie sofort verurteilt. Sicherlich, 485 Dollar sind ein Haufen Geld für Schuhe. Aber es ist ihr Geld und ihre Entscheidung. Genauso wie es Kyras Entscheidung gewesen ist, zu heiraten und Kinder zu bekommen – wofür sie bewusst auf solch einen Luxus wie teure Schuhe verzichtet hat und nichts anderes hat auch Carrie getan. Warum wird sie deswegen verurteilt? Neid? Ist es Kyras Neid darauf, dass sie sich solchen Luxus nicht mehr leisten kann? Das vermute ich fast. Und auf der einen Seite finde ich es sogar gut, dass Carrie ihr Recht eingefordert hat, auch wenn es vielleicht etwas kindisch gewesen ist. Ich fand es aber amüsant, da ich es in vollen Zügen genossen habe, wie kleinlaut Kyra beim Schuhkauf gewesen ist und darauf hingewiesen worden ist, dass ihre Kinder die Schuhe nicht anfassen sollen. Vielleicht hat sie dadurch verstanden, wie Carrie sich gefühlt hat.

Miranda und der Doktor

In der letzten Zeit hatte es Miranda alles andere als leicht. Nachdem sie endlich begriffen hat, ernsthafte Gefühle für Steve zu haben, musste sie akzeptieren, dass er mit Debbie eine neue Freundin hat und sie selbst damit eher chancenlos ist. Dabei würde ich es den beiden so sehr gönnen, endlich miteinander glücklich zu werden und damit eine richtige kleine Familie zu werden. Wobei ich mir auch sehr gut vorstellen kann, dass zwischen Miranda und Dr. Robert Leeds auch etwas laufen könnte. Die beiden harmonieren großartig zusammen und es war einfach zu herrlich, Mirandas Reaktion auf Robert zu beobachten. Man bemerkte sofort, dass die beiden sich sympathisch sind und anscheinend auf einer Wellenlänge schwimmen. Insgeheim wünscht man sich, dass Miranda noch ein bisschen unter Windpocken leidet, damit sie noch länger unter ärztlicher Beaufsichtigung bleiben muss. Aber ich vermute fast, das ist gar nicht mehr nötig und Robert wird so oder so immer einen Grund finden, um Miranda einen Besuch abzustatten – schließlich scheint er nicht nur an ihr, sondern auch an ihrer Lieblingsserie Gefallen gefunden zu haben.

Das Zusammenziehen gestaltet sich schwierig

Man sollte zwar meinen, nach der chaotischen Hochzeit von Charlotte und Harry würde nun endlich Ruhe einkehren, doch dem ist nicht so. Denn nach der Hochzeit steht das Zusammenleben an. Ich bin mir gar nicht mal so sicher, ob die beiden schon mal langfristig auf Probe zusammengewohnt haben. Wobei ich mir nach dem Gesehenen durchaus selbst beantworten kann: Nein. Wäre dem nämlich so gewesen, wäre Charlotte nicht so sehr von seinen Angewohnheiten und Eigenheiten schockiert gewesen.

Ich glaube, solange ich die Serie gucke, gab es noch keine Folge, in der Charlotte einmal unordentlich gewesen ist. Charlotte war schon immer auf Reinlichkeit und Ordnung bedacht. Dann und wann machte sich dies auch im Umgang mit Harry bereits bemerkbar. Doch jetzt muss sie damit zurechtkommen, dass er überall seine benutzten Teebeutel liegen lässt und sich auch noch vollkommen entkleidet in der Wohnung – ihrer Wohnung – bewegt. Man könnte es fast als therapeutische Maßnahme für Charlotte ansehen, damit sie erkennt, dass sie ruhig ein bisschen unordentlicher sein darf und dennoch von Harry geliebt wird, was er in dieser Folge mal wieder bewiesen hat, als er ihr entgegen gekommen ist.

Fazit

Eine sehr schöne Folge, die durchaus zum Nachdenken darüber angeregt hat, welche Prioritäten Menschen in ihrem Leben setzen und wie schwierig es eigentlich ist, plötzlich mit jemanden zusammenzuleben. Leider scheinen die Autoren momentan nicht zu wissen, was sie mit Samantha anfangen sollen.

Daniela S. - myFanbase

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