Wolf Like Me - Review Staffel 2

In der Musikbranche werden Musiker*innen und Bands als One-Hit-Wonder bezeichnet, wenn sie zwar mehrere Singles veröffentlichen, aber nur eine ein wirklicher Hit wird. Die erste Staffel von "Wolf Like Me" war 2022 auch ein echter Überraschungshit für mich persönlich und ich habe mich gefreut, als der australische Streamingdienst Stan eine zweite Staffel bestellt hat, die auch 2024 hierzulande bei Prime Video Premiere feierte. Ein bisschen musste ich dabei tatsächlich auch an ein One-Hit-Wonder denken. Warum, verrate ich euch jetzt.

© Mark Rogers
Die erste Staffel endete damit, dass Mary (Isla Fisher) Gary (Josh Gad) und Emma (Ariel Donoghue) vor zwei gefährlichen Typen beschützt hat und dass sie schwanger ist. Da Mary durch einen Hundebiss zu einem Werwolf wurde, interessierte mich natürlich, wie man mit dieser Schwangerschaft umgehen wird und vor allem, ob wir es hier mit einem menschlichen oder tierischen Baby zu tun haben. Wie gesagt, ich freute mich wirklich über diese zweite Staffel, aber dennoch muss ich sagen, dass sie sich nicht so gut angefühlt hat wie die erste. In meiner Review zur ersten Staffel habe ich geschrieben, dass der Vorspann pro Episode geändert wurde und man dadurch erkennen konnte, in welche Richtung man gehen wird. Dieses Element hat man auch beibehalten und nach den sieben Episoden kann ich sagen, dass der Vorspann immer nur minimal geändert wurde und wir diesmal erkennen konnten, dass man Marys Wolfdasein mehr ins Zentrum stellen würde.
Schlecht fand ich das nicht, denn immerhin war sie schwanger und wir haben einen sechsmonatigen Zeitsprung gemacht. Angesichts der Tatsache, dass wir dadurch die ersten Monate nicht mitbekommen haben, war ich doch etwas verwirrt, weil ich wollte ja eigentlich erfahren, wie sie mit der Schwangerschaft umgeht. Letztlich hat man aber eher gesehen, wie sehr sich Mary dagegen sträubt, einen Ultraschall machen zu lassen. Insofern ist das sogar verständlich, denn es ist ja nicht klar, ob das Kind auch die Wolfsgene haben würde. Gerade das fand ich letztlich verwirrend, hat man doch beim ersten und einzigen Ultraschall gesagt, es ist ein menschliches Baby. Allerdings hat man die Staffel über immer wieder Hinweise dafür gestreut, dass es doch möglicherweise ein Wolf werden wird und hier liegen dann auch leider meine Knackpunkte, wodurch mir die Staffel nicht so gut gefallen hat wie die erste.
Mir war klar, dass es zwischen Gary und Mary noch Probleme geben wird, denn Mary war in der ersten Staffel nicht umsonst solange alleine und wollte weder Gary noch Emma in ihr Leben lassen, eben wegen ihres Geheimnisses, und dass sie ihren Mann David verspeist hat. Völlig verständlich, dass sie das Schicksal nicht noch einmal herausfordern wollte. Dennoch fand ich jetzt trotzdem, dass ihre Beziehungsprobleme zu künstlich aufgebaut worden sind und ich hatte schon in den ersten Episoden dieser Staffel den Eindruck, man führt absichtlich einen Flirt für Gary ein, eben weil Marys monatliche Verwandlung wirklich etwas ist, was ein großes Problem für sie darstellt und dass man es am Ende so dreht, dass Personen in ihr Leben treten werden, bei denen Gary bzw. Mary empfänglicher werden könnten. Während Garys Flirt dann aber noch recht harmlos war, war Anton (Edgar Ramírez) in meinen Augen schon die etwas größere Gefahr. Ich fand es nicht gut, dass sie ihren Mentor nie erwähnt hat und auch dass man es am Ende so gedreht hat, dass er wirklich zu einer Gefahr wird. Anton wirkte auf mich herzlich wenig sympathisch, was wohl auch Sinn und Zweck der Sache war, damit Gary aus sich herauskommt und sich und Mary mit ihrer Beziehung verteidigt. Ich denke, das hätte man auch anders regeln können, denn für mich hat Sarahs (Emma Lung) Reaktion auf Marys monatliche Verwandlung und das Beschützen von Emma völlig ausgereicht, dass Gary aus sich herauskommt. Ich fand es ein bisschen schade, wie Sarah reagiert hat, gerade weil Emma ja eigentlich genau das Gegenteil behauptet hat, auch wenn ich ihren Unglauben nachvollziehen könnte. Schrecklich und schmerzhaft fand ich dann aber den Streit in Episode 6. Dieser hat für mich irgendwie gezeigt, dass Sarah ihm die damalige Zeit, nach dem Tod seiner Frau, nie wirklich verziehen hat.
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Für mich hatte die Staffel leider zu viel Drama und ich kam mir vor, als würde ich einem Domino-Effekt zuschauen, weil eins ins andere kam und dann immer mehr Konfliktpotenzial entstanden ist, was ich für eine so kurze Staffel einfach zu viel fand. Zumindest die Aufklärung der Morde des ersten Staffelfinales hätte man sich noch für eine mögliche dritte Staffel aufsparen können.
Durch diese viele entstehenden Probleme war natürlich auch klar, dass Mary frühzeitige Wehen bekommt und man daraus einen wilden Wettlauf mit der Zeit veranstaltet, was ich aber ehrlich gesagt auch viel zu schnell und viel zu gewollt empfand, als dass ich das 'genießen' hätte können. Das tut mir leid, weil es zu gehetzt wirkte und man nur dafür gesorgt hat, dass Sarah und ihr Mann auch Teil des großen Ganzen wurden. Gut gefallen hat mir aber Emmas Entwicklung. In der ersten Staffel war sie noch ein verängstigtes Mädchen, was sich erst noch finden musste, doch jetzt hat sie Freunde gefunden, verteidigt diese, ist mehr denn je für Mary da und kann für sich und ihr wichtige Personen einstehen.
Fazit
Die zweite Staffel von "Wolf Like Me" hatte für mich in weiten Teilen Hänger, was mir leid tut, da ich die erste so toll fand. Diesmal war die Luft raus und man hat zu sehr auf Drama gesetzt, was gar nicht nötig gewesen wäre. Dennoch hoffe ich, dass Stan noch eine finale dritte Staffel bestellen wird, da mich doch das Familienleben interessieren würde.
Die Serie "Wolf Like Me" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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