With Love - Review des Piloten

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Als ich zum ersten Mal von der RomCom-Serie "With Love" gehört habe, stand für mich fest, dass ich diese Miniserie unbedingt sehen wollte. Nicht unbedingt aufgrund dessen, dass mit Emeraude Toubia ("Shadowhunters") und Constance Marie ("Switched at Birth") zwei Schauspielerinnen dem Hauptcast angehören sollten, die ich ziemlich gerne sehe. Vielmehr war es der Grund, dass ich es rund um Weihnachten bzw. manchmal allgemein doch gerne kitschig habe. Fälschlicherweise nahm ich an, dass die Serie, die am 17. Dezember 2021 beim amerikanischen Prime Video an den Start gegangen war, auch zeitgleich hierzulande zu streamen sein würde, immerhin wurde das Format für Amazon produziert und es sollte keine Lizenzschwierigkeiten geben. Doch aus irgendwelchen Gründen ist "With Love" hierzulande erst seit dem 11. Februar 2022 an den Start gegangen. Somit starten wir mit einer weihnachtlichen Pilotfolge in die Miniserie.

Finde die Liebe und das Glück und warte nicht so ewig

Foto: Emeraude Toubia, With Love - Copyright: Kevin Estrada/Amazon Prime Video
Emeraude Toubia, With Love
© Kevin Estrada/Amazon Prime Video

Zugegeben war ich auch neugierig auf die Serie, weil Gloria Calderón Kellett bei "With Love" als Serienmacherin dahintersteht und sie sich bereits für die einstige Netflix-Serie "One Day at a Time" verantwortlich gezeigt hat, von der ich auch nicht abgeneigt war. Diesmal ließ ich mich auch eher überraschen, um was es hier ging. Um die Liebe natürlich, aber mir war nicht ganz klar, dass pro Episode ein (amerikanischer) Feiertag im Zentrum stehen würde. Aber wie dem auch sei, es war mir nicht so wichtig.

Mit Familie Diaz haben wir es mit Latinos zu tun und von denen weiß man oder hat zumindest das Bild gezeichnet bekommen, dass ihnen die Familie, die Feste und das Traditionelle verdammt wichtig ist. Die Diaz' bilden hier keine allzu große Ausnahme – zumindest nicht, wenn es um den Glauben und an Weihnachten um den Gang in die Kirche geht. Da versteht besonders Oma Marta (Renée Victor) keinerlei Spaß und deshalb deckt auch Lily (Toubia) ihren Bruder Jorge (Mark Indelicato), der nicht da war. Zwar stehen die Diaz' als Familie im Zentrum, jedoch finde ich, dass sich die erste Episode vor allem auf das Liebesleben der Geschwister konzentriert. Wobei von Lilys Liebesleben ist nicht wirklich etwas zu merken, die hat sich nämlich von ihrem Freund Michael (Peter Porte) getrennt, obwohl er ansehnlich ist, was Aussehen und Beruf angeht. Doch für Lily hat es sich falsch angefühlt, weshalb sie das auch erst einmal so hingestellt hat, dass sich Michael von ihr getrennt hat.

Verdenken kann man es ihr nicht, denn ganz gleich, ob die Familie Latinos sind oder nicht: Gerede gibt es ganz besonders bei Familienfeiern immer, besonders um das Liebesleben der jüngeren Generation. Gerede befürchtet auch Jorge, der zum ersten Mal seinen festen Freund Henry (Vincent Rodriguez III) seiner Familie vorstellen will. Etwas unglücklich ist es da fast schon, dass er als Weinverkäufer mit Lily geflirtet hat und sie sich offenbar auch mehr davon versprochen hat, nur um dann festzustellen, dass es sich bei ihm um den festen Freund ihres Bruders handelt. Mich hat es aber erleichtert, dass es kein Drama dadurch gegeben hat.

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Foto: Rome Flynn & Isis King, With Love - Copyright: Kevin Estrada/Amazon Prime Video
Rome Flynn & Isis King, With Love
© Kevin Estrada/Amazon Prime Video

Vielmehr war ich überaus begeistert, wie locker Henry auf die Fragen von Marta und der restlichen Familie geantwortet hat, nachdem offenbart wurde, dass er eigentlich bisexuell ist. Ich fand seine Erklärung, weshalb er Männer und Frauen liebt, wunderbar und einleuchtend erklärt und wie locker und lässig Lilys und Jorges Familie das Ganze aufgenommen haben, hatte eine tolle Leichtigkeit, die ich genossen habe. Ebenfalls mit Leichtigkeit wurde vermittelt, dass Lilys und Jorges Cousine Sol (Isis King) non-binär ist. Hier hatte ich dann trotzdem einen ganz kleinen Stolperstein, denn ich war mir nicht ganz sicher, ob Sol nun Interesse an Santiago (Rome Flynn), dem Sohn ihrer verstorbenen Patientin hat oder doch an ihrem Kollegen Miles (Todd Grinnell), der durchaus größeres Interesse an ihr hat. Zudem hat man zu Beginn des Piloten einen magischen Moment zwischen Lily und Santiago bemerkt, von dem ich mir ehrlich gesagt mehr erhoffe und ich froh bin, dass Lilys Ex Michael klar Stellung bezogen hat, dass er und sie zwar ein nettes Paar waren, aber eben nicht die große Liebe.

Für mich zeigt die Episode aber auch auf, dass es an Weihnachten auch traurige und nachdenkliche Momente gibt, die ich gerne benennen möchte. Zum einen hat man hier den Tod von Santiagos Mutter, der ihn ziemlich traurig macht und für kurze Augenblicke nicht glauben lassen möchte, dass es auch wieder schöne Augenblicke geben wird. Etwas traurig und nachdenklich ist auch Lilys und Jorges Mutter Beatriz (Marie), die zwar noch immer attraktiv ist, aber von ihrem Mann Jorge Sr. (Benito Martinez) nicht mehr wirklich wahrgenommen wird, der auch noch aufgrund seines Rückenleidens nicht mehr im ehelichen Bett schläft. Hier könnte man sich tatsächlich ein paar Sorgen machen, wie stabil die Ehe zwischen den beiden noch ist. Denn von den kleinen, liebevollen und wichtigen Momente, die offenbaren, wie sehr man seine*n Partner*in schätzt und nicht verlieren möchte, sieht man bei den Diaz' Eltern nicht besonders viel. Ein bisschen schade finde ich es auch, dass Lily mit Nick (Desmond Chiam), dem besten Freund und Mitbewohner ihres Bruders, geschlafen hat, obwohl sie nur von ihm umarmt werden wollte, da sie so traurig war. Auch wenn der Sex mit ihm für sie keine Bedeutung hat, hat es für mich den letzten Moment dieser Episode irgendwie 'kaputt' gemacht.

Fazit

"With Love" kommt mit der weihnachtlichen Pilotfolge in meinen Augen gut aus den Startlöchern und kann beweisen, dass Kitsch zwar gerne sein darf, man hier aber auch auf ernstere Themen zu sprechen kommt, die aber durch eine gewisse Leichtigkeit verpackt ist, die man sich gerne anschaut.

Die Serie "With Love" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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