Riverdale - Review des Piloten

Ich persönlich kenne die Archie-Comics und die bisherigen Verfilmungen leider nicht, aber Adaptionen erleben in den letzten TV-Seasons ja einen wahren Boom, so dass es kein Wunder ist, dass auch hier zugeschlagen wurde.
"Riverdale" spielt in der gleichnamigen US-Kleinstadt, ein idyllischer Ort, wie es ihn viele gibt. Und bis zum 4. Juli gab es wohl auch nichts Außergewöhnliches über diese Stadt zu berichten, doch dann ereignete sich ein schreckliches Unglück: Jason Blossom (Trevor Stines) verschwindet spurlos nach einer Bootsfahrt mit seiner Zwillingsschwester Cheryl (Madelaine Petsch). Man geht davon aus, dass er zu Tode gekommen ist. Die Bestätigung dessen dauert nicht lang. Ähnlich wie wir es aus "Veronica Mars" kennen, wo sich die erste Staffel um die Aufklärung des Mordes an Lilly Kane dreht, werden wir in "Riverdale" also wohl auch nach und nach mehr Informationen über den 4. Juli erfahren. Und man spart in der ersten Episode nicht an Hinweisen, was es schon mal spannend macht.
Ansonsten ist es sehr vielversprechend, dass wohl jeder der Charaktere ein Geheimnis verbirgt. Archie Andrews (K.J. Apa), der wie der nette Junge von nebenan vorgestellt wird, hat über den Sommer plötzlich Muskelpakete bekommen und wird schnell zum wichtigsten Spieler des Football-Teams. Doch seine eigentliche Leidenschaft gilt seiner Musik - und seiner Lehrerin Geraldine Grundy (Sarah Habel), mit der er im Sommer eine heimliche Affäre hatte. Dass diese nicht mehr lange geheim bleiben wird, dürfte wohl klar sein. Während Archie weder seinem Vater noch seinem Trainer erzählen kann, dass er sich auf seine Musik konzentrieren möchte, findet Archie in seiner Nachbarin Betty Cooper (Lili Reinhart) eine Vertraute. Die beiden kennen sich schon ihr ganzes Leben, aber Betty möchte nun mehr, was sie bisher nur ihrem schwulen Freund Kevin Keller (Casey Cott) anvertrauen konnte. Es ist kein Wunder, dass sie sich ihrer Gefühle unsicher ist: eine jahrelange Freundschaft möchte man nicht unbedingt aufs Spiel setzen, nur weil der beste Freund über den Sommer zum Schönling des Jahrgangs geworden ist. Doch Betty droht Konkurrenz durch die Neue: Veronica Lodge (Camila Mendes) kommt aus New York, ist die Tochter sehr reicher Eltern, und war, bevor sie nach Riverdale kam, ein verzogenes Biest. Doch nun scheint sie eine 180-Grad-Wendung vollzogen zu haben und wird schnell zu Bettys neuer bester Freundin. Doch kann man dem Mädchen trauen? Immerhin macht sie sich ebenfalls an Archie ran, obwohl sie über Bettys Gefühle Bescheid weiß. Man kann ihr wohl ein paar Pluspunkte dafür geben, dass sie deswegen ein schlechtes Gewissen bekommt. Ganz so leicht kann man sein altes Leben dann halt nicht abschütteln.
In manchen Bereichen erinnert "Riverdale" mich auch an "Gossip Girl". Cheryl Blossom wird als die Königin der Schüler gefeiert und suhlt sich in dem Mitgefühl, dass ihr für den Tod ihres Bruders entgegen gebracht wird. Sie ist die klassische Antagonistin und wirkt sehr kühl und von oben herab, ein bisschen wie Blair Waldorf in den ersten Staffeln von "Gossip Girl". Ich bin gespannt, welches Geheimnis sich hinter ihrer Fassade verbirgt, immerhin war sie die einzige, die bei Jasons Verschwinden dabei war. Oder vielleicht auch nicht?
Neben diesen Hauptfiguren lernen wir in der ersten Folge auch gleich eine ganze Reihe von weiteren Charakteren kennen. Da wäre Archies Vater Fred (Luke Perry), der ein Bauunternehmen leitet und sich nichts mehr wünscht, als dass sein Sohn in seine Fußstapfen tritt. Er hat eine gemeinsame Vergangenheit mit Veronicas Mutter Hermione (Marisol Nichols), die wiederum frisch von ihrem Mann geschieden auf einmal eine Tasche voll Geld vor sich hat. Betty hingegen hat ein eher angespanntes Verhältnis zu ihren Eltern - insbesondere ihrer Mutter Alice (Mädchen Amick) - , was vor allem damit zusammenhängt, dass ihre Schwester Polly (Tiera Skovbye) etwas mit Jason hatte und nun alle den Blossoms die Schuld geben, dass Polly einen Nervenzusammenbruch hatte und das Haus verlassen musste. Betty gibt jedoch ihrer Mutter die Schuld daran, da diese ihre Schwester mit ihrem Kontrollzwang wohl in den Wahnsinn getrieben hat. Neben den Eltern sind auch Josie McCoy (Ashleigh Murray) und ihre Band die Pussycats sowie Archies Freund Jughead Jones (Cole Sprouse) nicht zu vergessen. Ich hoffe, dass wir auch über diese Figuren bald mehr erfahren, vor allem über Jughead, der ein bisschen wie die Fliege an der Wand unbemerkt alles zu beobachten scheint.
Da neben den Jugendlichen auch ein starker Fokus auf die Eltern gelegt wird, habe ich ein bisschen die Vermutung, dass das Geheimnis rund um Jasons Tod vielleicht auch in der Vergangenheit liegt. Waren die Eltern untereinander vielleicht mal beste Freunde und wurden ebenfalls durch einen Schicksalsschlag auseinander getrieben? Ich bin schon sehr gespannt, ob und wann uns die erste Flashback-Folge erwartet.
Fazit
Man vergeudet nicht viel Zeit und schmeißt den Zuschauer mitten in die Handlung von "Riverdale". Das verspricht, dass die Folgen nicht langweilig werden, sondern wir schnell mehr Details über die Figuren erfahren.
Catherine Bühnsack - myFanbase
Kommentare
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare

10.06.2025 13:30 von Sonia
News: Michael Rosenbaum in "Superman"-Film dabei
Ich hätte ja jetzt vermutet dass er einen der Roboter... mehr
11.06.2025 10:36 von Catherine
News: "Dept. Q" mit Matthew Goode erhält Trailer von Netflix
Das macht mir ja direkt noch mehr Lust auf die Serie.... mehr