Vielversprechendste Neustarts 2025: Quartal 2 - Teil 1

Während man vor zehn bis fünfzehn Jahren noch aktiver nach großartigen Serien suchen musste bzw. überhaupt erstmal nach der Möglichkeit, sie im deutschen Fernsehen zu sehen zu bekommen, werden inzwischen jährlich neue Serien in dreistelliger Anzahl auf den Markt gebracht und dank Streaming und Co. boomt es mehr denn je. Daher wollen wir unsere "Was uns bewegt"-Rubrik der Vielversprechendsten Neustarts ab diesem Jahr etwas anders gestalten. Fortan bekommt ihr jedes Quartal bis zu fünf Serienneustarts pro teilnehmende*r Autor*in genannt sowie eine Begründung, warum wir uns besonders auf diese freuen. Viel Spaß damit!

Favoriten von Catherine Bühnsack

Dying for Sex - ab 4. April 2025 auf Disney+

Dying for Sex
© 2025 Disney and its related entities

Eine neue Serie mit Michelle Williams... muss man da noch was anderes sagen? Ich habe mich an diversen Stellen immer wieder als Fan von ihr und ihrer Arbeit geoutet – im Prinzip will ich seit ihrer Zeit bei "Dawson's Creek" so ziemlich alles sehen, was sie macht. Daher kommt man natürlich auch um ihre neueste Serie "Dying For Sex" von FX, die hierzulande exklusiv bei Disney+ veröffentlicht wird, nicht herum. Das soll aber nicht so klingen, als würde ich mir die Serie nur wegen ihr anschauen wollen. Auch inhaltlich klingt "Dying for Sex" nach guter, wenn auch bittersüßer Unterhaltung mit Tiefgang. Der bereits veröffentlichte Trailer gibt Einblicke in das Leben von Molly, deren Brustkrebserkrankung heftiger denn je zurück ist und deren Therapeutin ihr vorschlägt, vor ihrem Tod ihre Bucketlist abzuarbeiten. Für Molly gehört ein Punkt ganz oben auf die Liste: Sie will endlich einen richtigen Orgasmus erleben. Und obwohl ihr Gesundheitszustand es eigentlich nicht zulässt, trennt sie sich von ihrem Ehemann Steve (Jay Duplass) und meldet sie sich kurzerhand bei einer Dating-App an, um verschiedene Männer in ihr Bett zu locken. Klingt skurril, aber was hat jemand schon zu verlieren, wenn man dem Tod geweiht ist? Zeit für Entschuldigungen und Ausflüchte bleibt nicht mehr. Wir dürfen uns auf eine Michelle Williams freuen, die Molly in ihrer Selbstfindung mit einer ordentlichen Portion Ironie und dennoch mit viel Einfühlungsvermögen darstellt. Ich bin auch gespannt, welche Rolle ihre beste Freundin Nikki (Jenny Slate) oder ihre Mutter (Sissy Spacek) in Mollys Entwicklung einnehmen, denn neben all den verrückten Aktionen rund um ihre Orgasmus-Suche wird sie sich auch irgendwann den Konsequenzen ihrer Krebsdiagnose stellen müssen... Ich kann mir also gut vorstellen, dass man die Taschentücher-Box besser immer in Reichweite hat.

Your Friends & Neighbors - ab 11. April 2025 auf Apple TV+

Your Friends & Neighbors
© Apple TV+

Nach seiner Gastrolle in Staffel 3 von "The Morning Show" scheint Jon Hamm seine Zusammenarbeit mit dem Streamingdienst Apple TV+ fortsetzen zu wollen. Nun bekommt er mit "Your Friends & Neighbors" seine eigene Serie und darf wieder eine sehr ambivalente Figur spielen. Cooper ist ein Mann, der glaubte, alles erreicht zu haben: Er hat einen guten Job, ist wohlhabend und hat mit seiner Frau zwei Kinder, denen es gut geht. Doch nachdem zuerst seine Ehe scheitert, entlässt ihn auch noch sein Chef ohne Vorwarnung. Um nicht auch noch sein Zuhause zu verlieren, muss sich Coop was einfallen lassen, denn die Villa in einem noblen New Yorker Vorort finanziert sich nicht von selbst. Wie gut, dass seine Nachbarn alle nur so im Geld schwimmen und es sicherlich nicht auffällt, wenn hier oder da mal eine wertvolle Uhr oder schicke Handtasche fehlt. Cooper beginnt also kurzerhand damit, seine Nachbarn und Freunde zu bestehlen, und dabei deckt er Geheimnisse auf, die vielleicht besser im Verborgenen geblieben wären. Der Trailer verspricht viel Humor, aber auch Spannung und macht auf jeden Fall Lust auf mehr.

Parallel Me - ab 26. April 2025 auf Paramount+

Parallel Me
© Paramount+

Mit "Parallel Me" hat Paramount+ demnächst eine neue deutschsprachige Serie im Programm, die sich mit der Frage aller Fragen beschäftigt: "Was wäre wenn...?" Was wäre, wenn ich mich an der ein oder anderen Stelle in meinem Leben anders entschieden hätte? Was wäre, wenn mein Leben anders verlaufen wäre? Gerade wenn es schwierig wird, neigen doch viele dazu, sich mit dieser Fragestellung auseinander zu setzen. Würde man diese laut aussprechen, käme wohl ebenso automatisch von vielen die Antwort mit "Hätte, hätte, Fahrradkette" oder so ähnlich. Bei "Parallel Me" steht die Protagonistin Toni (Malaya Stern Takeda) vor so einigen Herausforderungen, als sie ihren Job verliert und daraufhin nicht freudestrahlend wieder bei ihren Eltern aufgenommen wird. Frustriert über die Fehlentscheidungen, die sie in ihrem Leben getroffen hat, erscheint ihr die "Viertelgöttin" Ariadne (Maria Schrader) und schenkt ihr einen magischen Schal, der ihr beim Aufribbeln einen Blick in Parallelwelten gewährt und damit zeigt, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie sich an der ein oder anderen Stelle anders entschieden hatte. Ob nun als Drogenjunkie, werdende Mutter oder K-Pop-Star, Toni bekommt einen vollumfänglichen Einblick in alternative Versionen ihrer selbst, doch wird sie das perfekte Leben finden, bevor der Schal komplett aufgeribbelt ist? Eigentlich sollte man erwarten, dass jedes noch so perfekt erscheinende Leben irgendwelche Makel hat. Und egal in welcher alternativen Welt Toni sich wiederfindet, am Ende wird sie wahrscheinlich doch wieder mit der Frage konfrontiert, wie es hätte anders sein können. Je genauer man dann darauf achtet, desto schneller findet man einen Grund, den Schal weiter aufzuribbeln, aber das gibt uns sicher viele amüsante Einblicke und konfrontiert uns mit neuen Fragen, z. B. was einem im Leben eigentlich wirklich wichtig ist. Ich bin gespannt, wie "Parallel Me" das umsetzen wird.

Carême - ab 30. April 2025 auf Apple TV+

Carême
© Apple TV+

Eigentlich wollte ich hier einleiten, dass sich die Serie "Carême" total von den oben genannten Serien unterscheidet, in denen es um Selbstfindung und die Entwicklung des eigenen Lebens geht. Aber tatsächlich spielt die neue Serie von Apple TV+ wohl einfach nur in einer anderen Zeit. Immerhin will Antonin Carême (Benjamin Voisin) sein bescheidenes Leben auf ein neues Level heben, indem er zu einem der besten Köche Frankreichs und der ganzen Welt aufsteigt. Wenn es hier nicht um Selbstverwirklichung unter den widrigsten Umständen geht, dann weiß ich auch nicht. Gepaart mit einer Atmosphäre, wie wir sie aus Serien wie "Versailles" oder "Die Musketiere" kennen, tauchen wir in "Carême" ins Paris kurz nach der Französischen Revolution ein. Wenige wissen, dass sich die heutige Haute Cuisine, die man weltweit mit Frankreich verbindet, genau aus dieser Zeit ergeben hat. Da der Adel quasi abgeschafft war, standen Köche und Köchinnen, die bisher die Tafeln für ausufernde Feste mit ihren Pasteten und Patisserien gedeckt hatten, quasi auf der Straße und mussten sich eine neue Kundschaft suchen. So entstanden die Restaurants und die besondere französische Küche, mit der wohl jeder etwas verbindet. Der Trailer zu "Carême" verspricht imposante Bilder, raffinierte Intrigen und lauter Leckereien, die einem das Wasser im Mund zusammen laufen lassen.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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