Jahresrückblick - unsere Top-Serien 2022 - Teil 1

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Top-Serien von Lena Donth


Foto: Abbott Elementary - Copyright: 2021 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; ABC/Prashant Gupta
Abbott Elementary
© 2021 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved.; ABC/Prashant Gupta

Abbott Elementary, Staffel 1

Bei Broadcast-Sendern einen gewissen Hype für Comedyserien zu entfachen, das schien der Vergangenheit anzugehören, weswegen ABCs neuer Hit, "Abbott Elementary", der es auch schon Preise regnen lässt und hierzulande bei Disney+ Star zu streamen ist, wie ein kleines Wunder erscheint. Bei der Schulthematik bin ich durchaus sofort hellhörig geworden, denn da wir alle verschiedenen Formen von Schule durchlaufen, wissen wir alle, dass sich solch eine Institution wirklich herrlich für eine komödiantische Betrachtung eignet. Auch wenn sich die erste Staffel für mich erst eingrooven musste, so war ich doch spätestens mit der zweiten Hälfte voll am Haken. Da wirken die Figuren vertrauter und neben den offensichtlichen Witzen funktioniert ab dort auch all das, was über das Zwischenmenschliche transportiert wird, viel besser. Die Freude auf Staffel 2 ist hiernach auf jeden Fall riesig, denn das war doch nur der Aufgalopp, oder?

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Foto: As We See It - Copyright: Amazon Studios
As We See It
© Amazon Studios

As We See It, Staffel 1

Eine kleine Serienperle gab es direkt Anfang des Jahres von Prime Video geliefert, denn bei "As We See It" ist eine wirklich herzerwärmende Produktion über das Autismus-Spektrum mit all seinen Nuancen gelungen, was nur wenig verwundert, weil Serienmacher Jason Katims ("Friday Night Lights") selbst einen Sohn hat, der sich auf dem Autismus-Spektrum befindet, und der somit genug authentische Innenansichten anbieten konnte. Bonus war auch noch einmal, dass die drei Hauptdarsteller auch entsprechend gecastet worden ist und so ihre eigene Geschichte im übertragenen Sinne erzählen durften. Sosie Bacon hat mich als Betreuerin Mandy aber am meisten begeistern können, weil sie als empathischer Kompass durch die Serie wandelte und man sich mit ihr durch das Geschehen leiten lassen konnte. Leider ist die Serie im Verlauf des Jahres eingestellt worden, so dass es eine zweite Staffel verwehrt bleibt. Dennoch endet Staffel 1 nicht so offen, dass es ohne weitere genehmigte Staffel nicht dennoch ein Sehvergnügen bleibt. Daher spreche ich auch weiterhin gerne eine Sehempfehlung aus.

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Foto: From Scratch - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Aaron Epstein/Netflix
From Scratch
© 2022 Netflix, Inc.; Aaron Epstein/Netflix

From Scratch, Miniserie

"From Scratch", die Miniserie von Netflix, hat mich im Grunde im Vorfeld nur wegen Zoe Saldana eingefangen und ich bin wirklich unfassbar dankbar für dieses Casting, denn so habe ich eine hochemotionale und so echte Dramaserie präsentiert bekommen, dass ich wirklich viele wohltuende Tränen vergossen habe, weil die Serie mich einfach mitten ins Herz getroffen hat. Nach einem schönen RomCom-Einstieg, der die Liebe für das zentrale Paar etabliert, ist die emotionale Bindung etabliert und auch trotz zahlreicher tragischen Entwicklungen, die das Leben eben genauso auszeichnen wie die Höhepunkten, wohnt man der sich entfaltenden Handlung gerne bei. Die Serie lehrt, auch im absoluten Tiefpunkt noch nach Sinn und Bedeutung zu suchen, was unweigerlich zum Weitermachen einlädt und das ist angesichts des einen Lebens, was wir geschenkt bekommen, eine wirklich wichtige Botschaft. Dazu ist der Cast von "From Scratch" schauspielerisch exzellent besetzt worden, was dem ganzen noch die Krone aufgesetzt hat.

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Foto: Heartstopper - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Heartstopper
© 2022 Netflix, Inc.

Heartstopper, Staffel 1

Zwar hatte ich Heartstopper schon bei meinen vielversprechendsten Neustarts für das zweite Quartal 2022 genannt, aber im Grunde war es doch eher ein Schuss ins Blaue, denn ich kannte bis dato weder Autorin Alice Oseman noch irgendwen vom Hauptcast. Dass Olivia Colman beteiligt ist, wurde mir auch erst als Bonus bewusst, als ich die Screener zur Serie vorab erhalten habe. Aber manchmal schaut man sich eben einen Trailer an, liest sich die Synopsis durch und ahnt, dass das etwas werden könnte und so ist es bei "Heartstopper" definitiv der Fall gewesen. Die Serie – und das ganz unabhängig von LGBTQ+ - hätte ich in meiner Jugend gerne gehabt, weil sie in Sachen Toleranz und menschlichem Miteinander so viel zu erzählen hat, ohne dass es dabei aber lehrerhaft wirkt. Zudem sind Joe Locke und Kit Connor echte Entdeckungen, die sicherlich auch in der Zukunft noch vielfältig die Bildschirme prägen werden. Erstmal dürfen sie uns aber in mindestens zwei weiteren Staffeln noch beglücken, auf die ich mich jetzt schon wahnsinnig freue. Auch sonst hat "Heartstopper" mein Jahr extrem geprägt, denn seitdem habe ich von Oseman alles gelesen, was Loewe seitdem auf den deutschen Buchmarkt gebracht hat. Diese Frau hat einfach was zu sagen und ich gehe schwer davon aus, dass Netflix auch für die Zukunft hier echt etwas an der Hand hat.

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House of the Dragon, Staffel 1

Nach dem Ende von "Game of Thrones" war ich mehr als skeptisch, als HBO sich so langsam an möglichen Spin-Offs versuchte. Eine Idee, für die u. a. Naomi Watts gecastet worden ist, ist nach dem Pilot ungesehen in der Versenkung verschwunden. Auch das hat mein Vertrauen in dieses Franchise nicht unbedingt gestärkt. Mit "House of the Dragon", was hierzulande bei Sky ausgestrahlt wird, ist nun aber tatsächlich eine Prequelserie über die Targaryens durchgezogen worden. Durch die ständigen Erzählsprunge ergibt sich eine ganz andere Erzählstilistik, was vielleicht sogar genau richtig ist, um gleich von Anfang aus dem Schatten des großen "Game of Thrones" zu treten. Vergleiche stellt man dennoch unweigerlich an und trotz zahlreicher Parallelen, alleine in den Erzählelementen, hatte ich nie ein Problem damit, die beiden Serien als eigenständig empfinden zu können. Vielleicht helfe die Zeitsprünge vor allem der Charakterarbeit nicht immer, aber umgekehrt wird dafür nahezu nie langweilig. Die Serie gönnt sich in der ersten Staffel keine Pause und mit einem wirklich überzeugenden Cast wird das Geschehen einnehmend präsentiert. Ich für meinen Teil konnte so die Enttäuschung über die finale Staffel von "Game of Thrones" überwinden und freue mich auf das, was da kommt. Auch mit Blick auf weitere mögliche Spin-Offs.

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Foto: Love, Victor - Copyright: 2022 2Oth Television
Love, Victor
© 2022 2Oth Television

Love, Victor, finale Staffel 3

Der Film "Love, Simon" aus dem Jahr 2018 hat in mehreren Aspekten US-Geschichte geschrieben und ich fand ihn damals wirklich berührend, auch weil er mir speziell für die Szene in Erinnerung geblieben ist, als sich diverse Jugendlichen ihren Eltern gegenüber als heterosexuell 'outen', was diesen Umstand als zurecht absurd charakterisiert. Als dann "Love, Victor" bei Hulu und später auch hierzulande bei Disney+ Star angekündigt wurde, war ich sofort neugierig und drei Jahre später muss ich sagen, es war eine wirklich sehr süße und berührende Serienerfahrung. In der finalen Staffel gab es zwar noch einiges an Hin und Her zwischen den Figuren, was überflüssig war, aber insgesamt hat es die Serie nie vergessen, voll von wichtigen Botschaften zu sein. Natürlich waren die LGBTQ+ Themen ein wichtiger Bestandteil und ich glaube auch, dass die Selbstverständlichkeit der Erzählung den Weg für viele weitere Produktionen dieser Arbeit ebnet und noch ebnen wird, aber auch abseits finden sich genug tiefsinnige Themen wie mentale Gesundheit, Esskrankheiten, Körperselbstbild etc., die authentisch verarbeitet wurden. Ich bin wirklich froh, dass eine solche Serie ein rundes Ende bekommen hat.

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Foto: Stranger Things - Copyright: 2022 Netflix, Inc.
Stranger Things
© 2022 Netflix, Inc.

Stranger Things, Staffel 4

Die Wartezeit auf Staffel 4 des Netflix-Hits "Stranger Things" war wirklich unfassbar lang und dann sieht man besonders dem jüngeren Cast nach der erzwungenen Corona-Pause ins Gesicht und denkt: wow! Wie die Zeit vergeht! Abseits davon hat es sich die Serie eigentlich schwer gemacht, indem sie den Cast zu 95% getrennt voneinander hat agieren lassen. Das hat der Staffel einen gewissen Charme genommen, hat aber inhaltlich eine breitere Erzählung erlaubt. Ich bin dennoch froh, dass für die finale fünfte Staffel wieder alles zurück zu den Wurzeln geht. Insgesamt hat mich diese Staffel 4 dennoch sehr gut unterhalten, denn mehr und mehr setzen sich gewisse Puzzleteile zusammen, die seit Serienbeginn intendiert waren, Jamie Campbell Bower war eine gelungene Castergänzung, aber auch genug neue Scene Stealer gab es, die mit alten Gesichtern wunderbar harmoniert haben. Kate Bush und Metallica bekommen einen zweiten Frühling für ihre Musik geliefert und auch ansonsten wurde einfach wieder unterstrichen, dass "Stranger Things" doch tatsächlich eins der ersten Serienphänomene von Netflix ist. Spätestens die beiden finalen Episoden, die fast Spielfilmlänge hatten, beweisen, dass es vom Kino tatsächlich nicht weit entfernt ist und fantastisch auf der großen Leinwand wirken würde.

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Foto: Karl Urban, The Boys - Copyright: 2022 Amazon.com, Inc. or its affiliates
Karl Urban, The Boys
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The Boys, Staffel 3

Die zweite Staffel von Prime Videos "The Boys" als Enttäuschung zu bezeichnen, wäre völliger Humbug, aber dennoch hat man sich in meinen Augen mindestens zwei schwächere Episoden geleistet, weswegen ich eindeutig konstatieren kann, dass die dritte Staffel sich so etwas nicht geleistet hat. Auch wenn sicherlich nicht in innerhalb von allen Episoden alles passte, so hat es immer mindestens ein inhaltliches Ausrufezeichen gegeben, weswegen diese Staffel – trotz der wöchentlichen Ausstrahlung – wie ein einziger Rausch wirkte. Jensen Ackles war eine gute Verstärkung für den Cast, weil er angesiedelt zwischen Wahnsinn und fehlender Kontrolle über sich selbst ein wirklich unberechenbarer Charakter geworden ist. Unberechenbarkeit ist aber ohnehin das Stichwort für diese Staffel 3, was alles auf den Punkt genau zusammenpasst. "The Boys" zeigt immer wieder, dass es nichts gibt, was es nicht gibt und wirklich keine Figur ist sicher. Absurditäten, eklige Momente, Spaß ohne Ende und Überraschungen an jeder Ecke, das wird immer die Erfolgsformel dieser Serie bleiben. Ermüdungserscheinungen kann ich noch keine vermelden, weswegen Prime Video wirklich gut daran tut, diese Serie als Zugpferd schlechthin zu nutzen.

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Foto: Elliot Page & Tom Hopper, The Umbrella Academy - Copyright: 2022 Netflix, Inc.; Christos Kalohoridis/Netflix
Elliot Page & Tom Hopper, The Umbrella Academy
© 2022 Netflix, Inc.; Christos Kalohoridis/Netflix

The Umbrella Academy, Staffel 3

"The Boys" und "The Umbrella Academy": Für mich zwei Serien, die durchaus gewisse Gemeinsamkeiten haben, aber dennoch ganz unterschiedlich sind. Durch die Gemeinsamkeit der drei Staffeln sind sie aber wirklich auch gut vergleichbar. Bei "The Umbrella Academy" haben wir schließlich sauch Helden, die keine echte Helden sind, weil sie den Ärger oft selbst verursachen und angesichts der ganzen Superheldenthematik, die über DC und Marvel gefrönt wird, ist so eine Abwechslung doch echt wohltuend. Die 'Helden' der Umbrella Academy mussten sich für mich aber erst eingrooven. Die erste Staffel war sicherlich nicht schlecht, aber dort war für mich vor allem faszinierend, die Vergleiche zur Graphic Novel herzustellen. Staffel 2 wirkte in sich schon konzipierter und für die Charakterarbeit besser. Das ist dann mit Staffel 3 definitiv noch einmal getoppt worden. Auch wenn die Sparrows nicht wie erwartet eine ähnlich große Rolle gespielt haben, den Umbrellas hat das wirklich gut getan und sie kämpfen verbissen gegen einen weiteren Weltuntergang an. Das Thema ist damit zwar immer gleich (weswegen eine finale Staffel 4 definitiv die richtige Entscheidung ist), aber durch immer bessere Charakterarbeit wird es immer relevanter. Zudem wurde die Transsexualität von Hauptdarsteller Elliot Page wirklich vorbildlich behandelt. Und nicht zu vergessen, der legendäre Footlose-Moment, der für mich wie kaum etwas sonst für das Serienjahr 2022 steht. Jenna Ortega hat in "Wednesday" nochmal ihr Bestes gegeben, aber ich denke da mal gar nicht an Konkurrenz, sie sollte einfach bei der Umbrella Academy vorbeischauen, denn Wednesday würde dort großartig hineinpassen und was wäre das für ein Dance-Off!

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Foto: Griffin Dunne, Jon Huertas & Mandy Moore, This Is Us - Copyright: 2022 20th Television; Ron Batzdorff/NBC
Griffin Dunne, Jon Huertas & Mandy Moore, This Is Us
© 2022 20th Television; Ron Batzdorff/NBC

This Is Us, finale Staffel 6

Meine Reise mit "This Is Us", die hierzulande auch bei Disney+ Star verfügbar ist, hatte durchaus ihre Auf und Abs, weswegen mich die frühzeitige Verkündigung, dass nach sechs Staffeln Schluss sein würde, positiv gestimmt hat. Während in Staffel 5 sicherlich auch durch die Pandemie vieles anders gelaufen ist, ist es gut, dass für die finale Staffel all das außer Acht gelassen wurde, um sich wirklich nur auf die Figuren und die schon früh intendierten Handlungen zu verlassen. Auch wenn die Staffel etwas holprig losging, so hat sich dann doch spätestens ab der Hälfte ganz deutlich herauskristallisiert, dass es einen Plan gab und was für einer! Emotional war das doch eine Zumutung, aber als größtes Kompliment überhaupt gemeint, denn ich habe mich in so vielen Szenen und Entwicklungen gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Genauso wie ich umgekehrt aber auch all das Geschehene verstehen konnte. Dem Serientitel ist noch einmal aller Ehren gemacht worden, denn es sind echte Lebensgeschichten erzählt worden, die wir alle erleben. Wir mögen uns dem nicht immer alle stellen wollen, aber für mich war es genau die richtige Serie, die mich viel reflektieren ließ und die auf diesem Niveau, was Staffel 1 hoffnungsvoll etabliert hat, würdig zu einem Ende gekommen ist. Taschentücher sind aber definitiv ein Muss!

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Lena Donth - myFanbase

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