DVD-Rezension: NCIS: Los Angeles, Staffel 3.1 & 3.2

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Im September 2009 startete das Spin-Off "NCIS: Los Angeles" auf dem amerikanischen Sender CBS. Einige Monate zuvor konnte man das Team aus Los Angeles bereits in zwei Episoden von "Navy CIS" kennen lernen. "Navy CIS" ist selbst ein Spin-Off der bekannten Serie "J.A.G. - Im Auftrag der Ehre". Die zweigeteilte dritte Staffel von "NCIS: Los Angeles" ist seit dem 7. März 2013 auf DVD erhältlich.

Inhalt

Foto: Chris O'Donnell, NCIS: Los Angeles - Copyright: Paramount Pictures
Chris O'Donnell, NCIS: Los Angeles
© Paramount Pictures

Die Ermittlungseinheit 'Naval Criminal Investigative Service', kurz NCIS, steht in Los Angeles unter der Leitung von Henrietta Lange (Linda Hunt), die sich ein Team aus Experten für die Aufklärung von Kriminalfällen mit militärischem Hintergrund zusammen gesetzt hat. Zu Beginn der dritten Staffel müssen Callen (Chris O'Donnell) und sein Partner Sam Hanna (LL Cool J) nach Rumänien reisen, um ihre Chefin aus den Fängen ihrer Peiniger zu befreien. Zurück in Los Angeles warten viele neue Fälle auf die Eliteeinheit, die sie oftmals an ihre Grenzen und darüber hinaus bringen. Im Zuge von Callens Vergangenheitsbewältigung muss das NCIS außerdem mit der Spezialeinheit aus "Hawaii Five-0" zusammen arbeiten und eine weltweite Pandemie zu verhindern.

Rezension

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

In gewohnter Manier ist auch die dritte Staffel von "NCIS: Los Angeles" wieder in zwei Staffelboxen aufgeteilt, die beide am 7. März 2013 im Handel erschienen sind. Erneut enttäuscht die Aufmachung beider Staffelhälften ein wenig, vor allem da die einzelnen Dics nicht mit Bildern bedruckt sind, und dementsprechend langweilig und nichtssagend erscheinen. Auch das Innere der DVD-Hüllen dient lediglich als Werbefläche für die TV Stars-Aktion von Paramount. Hinzu kommt, dass die Menüführung stellenweise ein wenig zu verschachtelt ist - so gibt es leider keine Möglichkeit einfach alle Episoden einer Discs am Stück abzuspielen - stimmt einen diese lieblose Aufmachung der Boxen nicht gerade glücklich. Somit gilt es für die dritte Staffel, dass sie inhaltlich entsprechend punkten muss. Dies gelingt der Staffel jedoch in der ersten Hälfte leider nur äußerst selten.

Foto: Chris O'Donnell, Navy CIS: L.A. - Copyright: Paramount Pictures
Chris O'Donnell, Navy CIS: L.A.
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Die erste Staffel war vor allem von Chris O'Donnells Charakter Special Agent G. Callen geprägt, welchem die besten Episoden gewidmet wurden und welcher stetig für gute Unterhaltung sorgte. In der zweiten Staffel wurde er langsam aber sich von Eric Christian Olsen abgelöst, dessen Charakter Marty Deeks nicht nur frischen Wind in die Serie brachte, sondern vor allem für die humorvollen Szenen sorgte. Von seinem Charme hat Deeks ein wenig in der dritten Staffel verloren, dennoch ist es auffällig, dass die (leider nur wenigen) herausstechenden Episoden dieser Staffel oftmals im direkten Zusammenhang mit Deeks Geschichte stehen. So beispielsweise #3.10 Zwei Arten Schuld, in welcher die Zusammenarbeit des LAPD und des NCIS am seidenen Faden hängt und Deeks letztlich ein entscheidender Spieler ist, um diese Kooperation weiterhin am Leben zu halten.

Foto: Barrett Foa & Renée Felice Smith, NCIS: Los Angeles - Copyright: Paramount Pictures
Barrett Foa & Renée Felice Smith, NCIS: Los Angeles
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Was man der Staffel bzw. der Serie durchweg zu Gute halten muss, ist die konstante Unterhaltung durch die Interaktion der jeweiligen Zweier-Teams. Ob es nun die ewigen Zickereien zwischen Deeks und Kensi sind, die professionelle Vertrautheit von Callen und Sam oder die prickelnde Unsicherheit zwischen Eric und Nell. Alle drei Teams bekommen immer wieder tolle Szenen zusammen und zeigen in ihrer jeweiligen Interaktion ihre besondere Stärke. Dass man diese Teams nicht trennen sollte, zeigt die unterhaltsame Episode ..., in welcher Deeks mit Hanna und Callen mit Ke.. gepaart wird. Am Ende ist man mehr als glücklich, dass die alten Teams wieder vereint sind und auch die Charaktere wissen einmal mehr, was sie an ihrem jeweiligen Partner haben.

ch ihre Eigenarten aus, jedoch fasziniert kein Charakter so, wie G. Callen. Dies liegt vor allem an der Hintergrundgeschichte von Callen, von der man zu Beginn der Serie nahezu gar nichts weiß. Immer wieder wird die Vergangenheit von Callen thematisiert bzw. vielmehr das Unwissen Callens darüber und der Zuschauer kann so gemeinsam mit dem Charakter selbst nach und nach Details herausfinden, die das Puzzle um Callens Leben langsam aber sicher vervollständigen. O'Donnell spielt dabei keine Rolle, die ständig steif und unnahbar ist, wie man es bei einem solchen Charakter vermuten könnte, sondern er kann durchaus ein weites Spektrum der Gefühlslagen veranschaulichen, was den Charakter noch einmal interessanter erscheinen lässt. Zusätzlich kommt hinzu, dass seine Darstellung auch um einiges mehr überzeugen kann, als die seines Partners LL Cool J. Jedoch muss man herausstellen, dass die beiden vor allem in ihren gemeinsamen Szenen ungemein unterhaltsam sind und der Humor der Serie in diesen Szenen besonders zu Tragen kommt.

Foto: Linda Hunt, NCIS: Los Angeles - Copyright: Paramount Pictures
Linda Hunt, NCIS: Los Angeles
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Im weiteren Verlauf der ersten Staffel steigert sich die Staffel jedoch ungemein und die zweite Staffelhälfte weiß entsprechend zu punkten. Nahezu jede Episode stellt ein kleines Highlight dar. Ob #3.14 Partner, in welcher Callen und Hanna ihr fünfjähriges Jubiläum als Partner feiern und die Frage aufgeworfen wird, wie viel eine solche Partnerschaft wert ist, oder die darauffolgende Episode #3.15 Das Chamäleon, in welcher Peter Stormare als Gastdarsteller fungiert und das Team einen Gegenspieler ohne Gesicht zur Strecke bringen muss.

Zwar überzeugt der Fall in #3.20 Der Bombenleger eher weniger, dafür wartet die Episode mit einem Gastauftritt von Peter Cambor alias Nate Getz auf, welcher in der ersten Staffel noch zum Hauptcast gehörte und bereits in der zweiten Staffel einige Gastauftritte hatte. Auf der sechsten Disc bekommt der Zuschauer dann schließlich ein kleines Highlight präsentiert, denn beide Teile der Crossover-Episode sind auf der DVD vorhanden. So kommt der Zuschauer in den vollen Genuss dieser Kollaboration der beiden Serien, ohne sich die zweite Staffel von "Hawaii Five-0" auf DVD kaufen zu müssen.

Specials

Foto: LL Cool J, Navy CIS: L.A. - Copyright: Paramount Pictures
LL Cool J, Navy CIS: L.A.
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Trotz der zweitgeteilten Staffel, sind die einzelnen Discs der beiden DVD-Boxen durchgängig nummeriert, so besteht die erste DVD-Box aus den Discs eins bis drei und die zweite DVD-Box aus den Discs vier bis sechs.

Auf der vierten Disc findet sich ein Special, welches sich um den technischen Berater Osama ... dreht. Der ehemalige Marine ist nicht nur als ständiger Berater für die Drehbuchautoren da, sondern zeigt auch den Schauspielern, wie sie bspw. einen Tatort sichern müssen, welche Bewegungen natürlich sind und wie man sich generell bei Einsätzen verhält. Ein wirklich interessantes Special, vor allem wenn man sich zuvor noch nie mit diesem Aspekt einer Agenten-Serie befasst hat.

Foto: Linda Hunt, Navy CIS: L.A. - Copyright: Paramount Pictures
Linda Hunt, Navy CIS: L.A.
© Paramount Pictures

Auf der DVD-Box der zweiten Staffelhälfte findet sich zum einen das Special "Vom Fernsehen inspiriert", bei dem zum einen die Charaktere aus Sicht der Autoren und Produzenten noch einmal näher beleuchtet werden und die allgemeine Entwicklungsgeschichte der Serie dargelegt wird. Es ist interessant zu sehen, welche Intention die Autoren mit den Charakteren hatten, da diese nicht immer genauso bei den Zuschauern angekommen sind und man noch einmal reflektiert, wie man die Figuren selbst kennen gelernt hat und welchen Eindruck man von ihnen im Verlauf der ersten Staffel bekommen hat. Das zweite Special "Das L.A.-Team" widmet sich dem Castingprozess und lässt auch die Darsteller über ihre Charaktere und ihre Erfahrungen mit der Serie zu Wort kommen. Im dritten Special "Inmitten des Allerheiligsten" bekommt der Zuschauer einen Blick in das Set der Hauptzentrale in der Serie, indem der Produktionsdesigner die Idee für die Auswahl und Einrichtung der Zentrale erläutert. Bei der unglaublich guten technischen Ausstattung, die wir in der Serie zu sehen bekommen, wundert es nicht, dass sich das vierte Special "Gibt's was Visuelles?" genau mit diesem Thema auseinandersetzt und vor allem über den Einsatz von Überwachungskameras aller Art in der Serie berichtet. Das letzte Special auf der zweiten Staffelhälfte, "Beleuchtung, Kamera... Action!" setzt sich mit dem Thema Stunts in der Serie auseiander, die einen wichtigen Teil in der Action-Serie einnehmen.

Technische Details

FSK: 16
Laufzeit (Staffel 1.1): 454 Minuten (11 + 2 Episoden)
Laufzeit (Staffel 3.2): 494 Minuten (12 Episoden)
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Spanisch, Holländisch

Fazit

Leider braucht die dritte Staffel lange, um endlich die gewohnte Qualität zu erreichen. Vor allem in der ersten Staffelhälfte wirken die Fälle alle nicht sonderlich innovativ, die übergeordnete Handlung wird nicht deutlich genug verfolgt und ein wenig hängt man als Zuschauer in der Luft und verliert somit immer mehr das Interesse. Auch bei der Gestaltung der Boxen hat man sich keine Mühe gemacht. Dafür überzeugt die zweite Staffelhälfte umso mehr und kann viele Schwächen wieder wett machen. Wer jedoch kein eingefleischter Fan der Serie ist, sollte zumindest bei der ersten Hälfte der zweigeteilten Staffel vielleicht lieber warten, bis man sie zu einem reduzierten Preis auf DVD erhalten kann.

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Annika Leichner - myFanbase