Die Heiland - Wir sind Anwalt - Reviews
Staffel 5

In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie "Die Heiland - Wir sind Anwalt" zu diskutieren.
#5.01 Erfolg: Alles was zählt

© ARD
"Die Heiland - Wir sind Anwalt" ist wieder da und das schon mit ihrer fünften Staffel, was mich wirklich unglaublich freut. Ich mag die Serie einfach alleine durch die Hauptfigur und dass man durch sie mehrere Vorurteile ausräumt. Aber natürlich sind es auch die Fälle, die so interessant sind und die Verbindungen, die Romy hat. Diese fünfte Staffel hat aber auch gleich mal aufgezeigt, dass nicht nur ein neuer Wind weht, sondern auch einer, bei dem ich nicht sicher bin, ob mir die Richtung gefallen wird. Zudem mussten wir uns wohl doch von Rudi (Aleksandar Jovanovic) verabschieden, der eine Kanzlei in Leipzig hat und von dem man eben auch sonst nichts gesehen hat. Somit kann ich mir wohl eine Versöhnung oder gar erneute Beziehung zwischen ihm und Romy (Christina Athenstädt) abschminken. Sehr schade. Dass Romy eine erneute Beziehung mit Ben (Peter Fieseler) eingeht, sehe ich allerdings (noch) nicht. Wie ich schon in der vergangenen Staffel geschrieben habe, gefallen sie mir als Freunde doch sehr viel besser. Aber bei dem, was Romy vorgeworfen wird, könnte ich mir auch vorstellen, dass es die beiden wieder zusammenführen könnte und da kommt es für mich darauf an, wie man es letztlich umsetzt. Bis es aber soweit ist, sollten wir uns erst einmal mit den aktuellen Fällen beschäftigen. Jenny Wehran (Jeanette Biedermann) haben wir bereits in der Vergangenheit kennengelernt und ich finde es interessant, sie jetzt wieder auftauchen zulassen, um sozusagen ihre Handlungen fortzuführen. Bei ihrem ersten Auftauchen startete sie heimlich eine Solokarriere, die ihr Vater nicht verfolgen konnte, und bekam Hilfe von ihrer Schwester. Nun wurden ihr Plagiatsvorwürfe unterstellt und dass sie nicht nur die Texte von Luise Reimann (Elizabeth Churcher) geklaut hat, sondern sie auch von der Straße abgedrängt haben sollen. Ich fand aber schon, dass man gesehen bzw. gemerkt hat, dass Jenny nichts damit zu tun hat. Im Gegensatz zu ihrem Mann Frank (Sascha Tschorn) und der Managerin Grit (Caroline Scholze). Für die beiden zählt Erfolg sehr viel mehr, vor allem für Grit. Mir war diese Dame ja von Anfang an nicht ganz geheuer. Zwar wirkte sie nicht so hart und besessen wie Frank, jedoch merkte man ihr an, durchaus zu wissen, wie das Geschäft läuft, so dass sie sogar ihre Tochter hintergeht. Mir hat aber sehr gut gefallen, dass die beiden Opfer, Jenny und Luise, zu einer Einigung gekommen sind. Irgendwie würde ich mir wünschen, wir würden mitverfolgen können, wie die Zusammenarbeit und der Erfolg zwischen ihnen läuft. Romy hat aber ganz eigene Sorgen. Ihr wird Unterschlagung vorgeworfen. Ich glaube nicht, dass sie selbst etwas damit zu tun hat, aber diese Vorwürfe sind sicherlich auch nicht grundlos. Ich könnte mir aber vorstellen, dass der Herr Vater Paul (Rüdiger Kuhlbrodt) etwas damit zu tun hat (der ja vom Erfolg nicht abgeneigt war) und dass Karin (Peggy Lukac) etwas davon weiß, was sie aber (noch) geheimhalten will. Es war auf jeden Fall ein guter Einstand und ich bin gespannt, was uns noch so erwarten wird.
#5.02 Einsatz außer Plan

© ARD/Rudolf Wernicke
Die zweite Episode beschäftigt sich mit einem Thema, mit dem ich nicht wirklich warm werde. Dennis (Anton Rubtsov) arbeitet bei der Feuerwehr (irgendwie erinnerte er mich optisch an Bode von "Fire Country") und wird beschuldigt, wertvolle Brustimplantate bei einem Einsatz entwendet und so die OP seiner Freundin Sandra (Bea Brooks) finanziert zu haben. Ich fand es von Anfang an seltsam und mysteriös. Mittlerweile weiß ich bei der Serie, dass manche Figuren und Handlungsansätze nur dafür da sind, die eigentliche Handlung bzw. die eigentliche Tat erst einmal zu verschleiern und die Zuschauer ein bisschen in die Irre zu führen. Neben dem Diebstahl läuft bei Dennis auch noch ein Verfahren wegen Medikamentendiebstahls. Ja, auch das erschien mir nicht ganz geheuer. Nimmt man nämlich auch mal Ringo (Tim Kalkhof), der aus seiner Vergangenheit gelernt hat, dann wirkte es bei Dennis fast schon zu auffällig. Allerdings hat hier mal wieder eine Rolle gespielt, wie leicht es ist, jemandem was anzulasten, der schon 'vorbelastet' ist. Gut gefallen hat mir, dass man Ringo in den Fall einbezogen hat, der dann eben seine eigene Vergangenheit zur Aufklärung des Falls genutzt hat und damit Romy und Dennis eine große Hilfe war. Auf der anderen Seite ist da noch Romys ganz eigenes Problem. Ihr wird Geldwäsche vorgeworfen. Wie interessant es doch ist. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn sie wirklich etwas mit der Geldwäsche zu tun hätte, würde sie sich wahrscheinlich anders verhalten. Auffällig fand ich diesmal aber auch Karin. Ich mag sie recht gerne, doch momentan überrascht mich ihr Verhalten doch sehr und das nicht unbedingt in positiver Hinsicht. Wie sie Tilly angegangen ist, war schon sehr.. ähm ja. Allerdings hat sie sich bei Ada (Anna Fischer) damals nicht viel anders verhalten. Diesmal hatte ich aber eher das Gefühl, sie war gegenüber Tilly nur so 'herablassend', weil sie was zu verbergen hat oder zumindest weiß, warum die Durchsuchung stattgefunden hat, und nun will, dass Romy unbedingt unbeschadet aus der Sache herausgehalten wird. Hat vielleicht doch etwas mit der Vergangenheit zu tun, die sich hoffentlich bald in ihrer ganzen Pracht zeigen wird.
#5.03 Welpenhandel

© ARD/Rudolf Wernicke
"Die Heiland" greift in dieser Staffel einige krasse Themen auf. Neben der Geldwäsche, die Romy vorgeworfen wird, hat sie mit Siri Töller (Lea-Marie Pohl) nun eine Mandantin, der vorgeworfen wird, ihren Hund getötet und Tierhandel betrieben zu haben. Da muss man erst einmal schwer schlucken. Ich habe mir gleich gedacht, dass da einiges faul ist. Man kann sich zwar selten bis gar nicht ganz sicher bei Menschen sein, aber Siri hat bei mir gleich einen schüchternen Eindruck gemacht und vor allem, wenn sie ihren Hund Balou tatsächlich im Auto gelassen hätte und wäre sie nicht so lieb, dann hätten die anderen Hunde auch eher negativ und verängstigt auf sie reagiert. Also war klar, dass etwas anderes im Busch ist. Ich konnte den Schlag gegen Odette verstehen, da sie eine Art Staatsanwältin ist, die Menschen gerne mal provoziert. Und dieser Schlag hat halt absolut gesessen und ich musste ein klein wenig darüber lachen. Auch wenn es für Siri dadurch erst einmal schwieriger wurde, allerdings konnte ich auch den Druck verstehen, dem sie sich ausgesetzt fühlte. Vor allem, wenn es nicht nur 'Zeugenaussagen' gibt, sondern man auch noch den Kommentaren dieser ausgesetzt ist. Letztlich hatte Siri gar nichts mit Balous Tod und dem Tierhandel zu tun. Dafür aber ihr ach so sauberer Freund Maurice (Ferdinand Lehmann). Mir war der von Anfang an nicht geheuer und es ist sehr unverschämt von ihm, dass er sie ausnutzt, weil sie nicht lesen und schreiben kann. Mich wundert eher, dass das vorher nicht mal jemand mitbekommen hat. Wobei man auch sagen muss, dass Maurice wirklich eine gute Taktik hatte, seine Freundin und wahrscheinlich alle anderen auch noch zu manipulieren. Wahnsinnig gut hat mir auch das Essen von Tilly, Odette und Ringo gefallen, obwohl der ja nicht viel zu melden hatte und ich denke, dass das zwischen ihm und Tilly noch einmal zur Sprache kommen wird. Mir hat aber gut gefallen, wie ausgelassen Odette war. So habe ich sie noch nie gesehen. So würde ich sie gerne öfters sehen. Ein großes Thema neben der Geldwäsche (verhält sich Karin nur in meinen Augen so seltsam oder ist das noch jemandem aufgefallen?) gibt es jetzt noch ein Thema, was Romy schwer belasten könnte. Serafina Bento (Jane Chirwa) gibt vor, ihre Halbschwester zu sein, weil Paul ihr Vater sein soll. Das wird spannend, da ich mir sicher bin, Karin weiß von ihr.
#5.04 Der blaue Stuhl

© ARD/Rudolf Wernicke
Diese Episode hatte so viele interessante Aspekte, dass ich schon beim Schauen fast über meine Gedanken gefallen bin. Erst kürzlich war der Tag der Deutschen Einheit und nur wenige Tage danach wird uns eine Episode präsentiert, die die DDR-Zeiten ins Zentrum stellt, mit einer Thematik, die vor allem Schauspieler und Schauspielerinnen betrifft. Ich habe erst im vergangenen Jahr eine Biografie einer Schauspielerin gelesen, die genau diese Themen angesprochen hat. Hier haben wir mit Michaela Tampke (Kirsten Block) zu tun, eine DDR-Schauspielerin, die damals an die Stasi verraten wurde und Arbeitsverbot bekam. Seither hat sie auch irgendwie keinen Fuß mehr in die Tür bekommen. Dennoch hatte sie jetzt die Möglichkeit, ihr eigenes Drehbuch zu schreiben, welches mit ihr in der Hauptrolle verfilmt werden soll. Dann passiert aber ein Unfall, bei dem sie sich verletzt und die ganze Produktion ist in Gefahr. Verdächtigt wird dabei Heiko Podolke (Wanja Mues), der Michaela damals verraten hat, weil sie die Affäre beendete. Wer die Serie schon eine Weile sieht, der weiß, dass es Heiko nicht gewesen ist, weil es zu naheliegend ist. Krass fand ich die Auflösung und die Tatsache, dass die Trennung bzw. die gedankliche Trennung zwischen Ost und West noch immer besteht. Bei Michaela kann ich das noch verstehen. Es ist ihr Projekt, ihre Geschichte und wenn sie die Möglichkeit hat, die Hauptrolle zu spielen, dann kann ich ihren Frust verstehen, da man sie ausgeknockt hat. Weil sie schwierig ist. Im Verdacht hatte ich die Produzentin Saskia Zobel-Schneider (Anne Düe) und den Regisseur. Sie erschienen mir beide so, als hätten sie was zu verbergen. Doch während Saskia offenbar 'nur' unter Druck stand, wurde der andere immer unsympathischer und vor allem ist es erschreckend, worum es ihm ging: Dass er einer West-Schauspielerin seit ihrer ersten Zusammenarbeit zeigen wollte, wie weit er es gebracht hat. Sehr schön fand ich die musikalisch untermalte Versöhnung zwischen Heiko und Michaela. Man hat ihm angemerkt, dass es ihm wirklich leidtat. Eine ebenfalls schöne Begegnung und dabei ein schönes Gespräch hatten auch Romy und Serafina. Ich freue mich schon sehr auf Weiteres. Allerdings bin ich auch gespannt, wie Karin auf sie reagiert, wenn es zum Treffen zwischen den beiden kommt. Bzgl. der Geldwäsche tappe ich noch immer im Dunklen.
#5.05 Egotrip

© ARD/Gordon Mühle
Rudi (Aleksandar Jovanovic) ist wieder da! Ich hatte mir schon das Vorschaubild für diese Episode angesehen und konnte kaum meinen Augen trauen. Ich freue mich total, dass er doch nicht aus der Welt ist. Wenn ich nämlich ehrlich bin, fehlt er ziemlich in der Serie und ich mochte seine Szenen mit Romy immer. Auch diesmal haben die beiden nichts von ihrer Chemie und Dynamik verloren. Die Sache, für die Rudi nach Berlin kommt, ist gar nicht so angenehm. Kindesentführung ist ein Thema, bei dem die Gefahr immer größer wird. Gerade deshalb fand ich es eher unverantwortlich, was die Eltern Pia (Isabel Thierauch) und Theo (Christoph Bach) ihrer Tochter Kyla (Pamuk Pilavci) zumuten. Damit meine ich nicht, dass sie nicht vor der Kleinen streiten, sondern dass sie den direkten Kontakt zueinander so meiden, dass sie Kyla alleine durch die Gartenanlage zu ihrem Opa (Thomas Bading) laufen lassen. Fand ich schon etwas gewagt, deswegen dachte ich bei der Entführung auch erst, es gibt tatsächlich noch eine Fremdbeteiligung. Dann hatte ich für einen Moment den Verdacht, Pias Vater würde Theo bei der Entführung helfen, selbst wenn er vorbestraft ist und gerade, weil bei dem Gespräch mit seiner Tochter klar wurde, dass er Theo verstehen kann, dass er seine Enkelin allerdings auch vermissen wird. Es war vielleicht nicht richtig von Theo gewesen, seine Tochter zu entführen, seine Beweggründe kann ich durchaus verstehen. Pia ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin und es ist furchtbar, dass sie nicht mal eine Minute von sich aus daran gedacht hat, was es vielleicht in ihrem Kind auslösen wird, wenn sie sich nicht von ihrem Vater verabschieden kann, aber für immer im Ausland leben soll... Ach so... wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre Pia ja wieder mit ihr zurückgekommen. War echt nicht gut durchdacht und hier fand ich es nachvollziehbar, dass man sie mit dem Versicherungsbetrug konfrontiert, da sie erst dann und durch den guten Zuspruch ihres Vaters eingelenkt hat. Kommen wir doch noch einmal auf Rudi und Romy zu sprechen. Ich denke nicht, dass die beiden wieder zusammenkommen (wie schade!), aber er wird ihr bei der Sache mit der Geldwäsche zur Seite stehen und nicht nur, weil Ben ihn darum gebeten hat. Interessant könnte auch ein erneutes Zusammentreffen zwischen Odette, Tilly und Ringo werden. Der war beim gemeinsamen Essen neulich ja gar nicht so glücklich, weil er außen vor war. Deswegen bin ich gespannt, wie es dann beim zweiten Versuch sein wird. Zuletzt haben wir noch Romy, die ihrer Mutter Karin endlich von Serafina erzählt hat. Ich kann Karins Reaktion schlecht einschätzen. Auf mich wirkte es jedoch so, als habe sie schon etwas gewusst und vielleicht sogar gehofft, dass es niemals herauskommt. Es bleibt spannend.
#5.06 Hexenjagd

© ARD/Rudolf Wernicke
Der Vorwurf gegen Romy, sie habe Geldwäsche betrieben, wurde in letzter Zeit etwas in den Hintergrund geschoben. Umso interessanter war nun, dass man einen Fall von ihr dafür nutzt, um eine mögliche neue Spur zu legen. Ich habe ja ohnehin schon lange die Vermutung, jemand spielt ihr übel mit. Allerdings bin ich noch nicht darauf gekommen, wer das sein könnte. Einmal hatte ich ja den Verdacht, es könnte Paul sein. Dazu komme ich aber gleich noch genauer. Romys Fall, Dr. Monika Gross-Zeder (Ulrike Hübschmann) zu vertreten, war nicht ohne. Bestechlichkeit oder auch Vorteilsnahme sind bei Positionen im Amt leider keine Seltenheit und können auch nicht immer nachgewiesen werden. Bei Monika dachte ich mir aber sofort und auch im späteren Verlauf der Episode, dass man sie hintergangen hat. Monika ist streng und alles andere als eine Sympathieträgerin. Doch jemand wie sie, der geht nach Vorschrift vor und sichert sich vorher ab. Deswegen finde ich diesen Ausgang der Handlung etwas ernüchternd, weil es nicht vorsätzlich oder aus Boshaftigkeit geschehen ist. Trotzdem fand ich irgendwie schade, dass die Beziehung zwischen Monika und Silke (Doreen Fietz) zerbrochen ist. Hier wurde auch mal wieder unterstrichen, wie wichtig Vertrauen und vor allem Kommunikation ist. Die Beziehung von Romy und Karin steht auch ein bisschen auf der Kippe und auch hier ist es die Kommunikation. Wie ich schon vermutet hatte, wusste Karin von Serafina. Für mich hat sie immer so seltsam reagiert, wenn Romy von ihr gesprochen hat. Ich kann Karin sogar ein bisschen verstehen, dass sie Romy schützen wollte, vielleicht auch, weil ihre Tochter blind ist. Als Romy aber älter wurde und auch Paul eine jüngere Frau hatte... ich glaube schon, dass es da mal gepasst hätte, etwas zu sagen. Vielleicht hat Paul etwas mit der Geldwäsche zu tun? Dieses Thema wird uns sicher noch die restliche Staffel beschäftigen. Ich bin mal gespannt, wie Karin auf Serafina reagieren, da es wahrscheinlich bald zur ersten Begegnung zwischen den beiden kommen wird. Ich bin auch mal gespannt, wie Tilly reagiert, wenn Ringo ihr gesteht, was Odette wegen des Zusammenziehens gesagt hat. Im Übrigen mag ich das Trio Tilly, Ringo und Odette total gerne und hoffe, dass es noch weitere Szenen zwischen ihnen geben wird.
#5.07 Ausgeschaltet

© ARD/Rudolf Wernicke
In einem Unternehmen ist es nicht ungewöhnlich, wenn umstrukturiert wird. Schlimm wird es erst, wenn es dann auch um die Arbeitsplätze geht, die möglicherweise neu besetzt werden oder eben komplett wegfallen. Hier stellt sich die Frage, wie weit man geht, um seinen Arbeitsplatz sicher zu behalten. Es ist ehrlich gesagt ziemlich erschreckend, wie sich die Gesellschaft dahingehend entwickelt hat, dass offenbar sogar Freundschaft nicht mehr allzu viel wert zu sein scheint. Im Versicherungsunternehmen 'Ursus' arbeitet Thilo Lambl (Tim Bergmann) und tritt gelegentlich in einer Berliner Bar als Dragqueen auf. Genau in dieser Bar findet ein Teamabend statt, bei dem auch gesungen wird. Inka Tessl (Greta Geyer), eine Mitarbeiterin der Versicherung, bekommt einen Stromschlag, weil das Mikro von Thilo manipuliert wurde. Dabei kommen gleich mehrere in Verdacht – sowohl beruflich als auch privat. Ich muss allerdings gestehen, dass ich Florian (Joscha Baltha) von Anfang an ausgeschlossen habe. Er ist zwar eine kleine Diva und scheint sich nicht mit Timo grün zu sein, aber ich schätze ihn eben auch nicht so ein, als würde er wem schaden, damit er mehr Anerkennung bekommt. Irgendwie scheint er schon ziemlich von sich selbst eingenommen gewesen zu sein. Bei Inka war ich mir weniger sicher, sie wirkte irgendwie seltsam auf mich. Dabei hätte ich wissen müssen, dass es nur eine falsche Spur gewesen ist, um es spannender zu machen. Viel erschreckender fand ich, dass es Paula (Ursula Renneke) war, seine beste Freundin, die Thilo bevormundet hat. Nur weil er seinen Job nicht mit großer Leidenschaft macht, sollte das nicht heißen, man soll ihn loswerden und schon gar nicht von der angeblich besten Freundin. Viel spannender fand ich aber diesmal auch Romys private Situation. Wir sind zwar keinen Schritt weiter, was die Geldwäsche betrifft. Irgendwie habe ich aber diesmal wieder vermehrt das Gefühl, Karin ist mehr in die Sache verwickelt, als es zu Beginn den Anschein hatte. Ich kann vollkommen verstehen, dass sie sich von ihren Eltern betrogen fühlt, gerade von ihrer Mutter. Die beiden hatten bisher immer so ein gutes Verhältnis, aber ich glaube, das hat nun einen tiefen Riss bekommen. Ich kann auch Karin verstehen, dass sie Serafina aufgrund der Einschränkung von Romy nicht auch noch aufziehen wollte. Mal ganz abgesehen davon, dass ihre Mutter das wohl auch nicht gewollt hätte. Ich kann sogar verstehen, dass Karin nur das Beste für Romy wollte. Dennoch war ihre Aussage echt hart. Ich glaube nämlich, viele Dinge wären anders gekommen, wäre Serafina von Anfang an ein Teil von Romys Leben gewesen. Jetzt wirkt diese nämlich etwas wie ein Fremdkörper und wenn ich ganz ehrlich bin, scheinen mir ihre Absichten mit dieser Episode auch nicht ganz geheuer zu sein. Zumindest drängt sie sich irgendwie rein, was auch Tilly suspekt findet. Bin echt mal gespannt, wie es weitergeht.
#5.08 Doppelsechs

© ARD/Rudolf Wernicke
Mit Fußball habe ich es ja nicht so, aber das ist auch nicht so schlimm. Obwohl es in dieser Episode durchaus darum ging, dass man für den Erfolg offenbar auch über das Verbotene hinausgeht. Dabei wurde auch ein Thema aufgegriffen, welches sehr sensibel behandelt werden muss: sexuelle Belästigung. Seit der #MeToo-Bewegung habe ich ohnehin manchmal das ungute Gefühl, es verselbstständigt sich, zumindest zum Teil. Bilge (Garry Fischmann) wird beschuldigt, die aufstrebende Fußballerin Rana (Derya Akyol) betatscht zu haben, oder um es etwas milder auszudrücken, sie am Knie berührt hat, während sie auf der Heimfahrt geschlafen hat und davon wach wurde. Ich fand es von Anfang an seltsam, weil es irgendwie künstlich auf mich wirkte und durch die Serie weiß ich einfach, dass die Dinge anders zusammenhängen. Diesmal fand ich es aber ein bisschen langatmig, weil relativ schnell klar war, dass Rana nichts angetan wurde. Interessant war aber, wie man Ringos Vergangenheit wieder eingebaut hat. Man kann richtig gut erkennen, wie er gereift und gewachsen ist. Wenn ich da an die ersten beiden Staffeln zurückdenke – gar kein Vergleich mehr. Dafür sorgt aber auch die Beziehung zu Odette. Schön, dass man von ihr auch mal die verletzliche Seite gezeigt hat, wenn das Ereignis allerdings traurig war. Ringo und sie samt Hund wachsen aber zu einer richtig kleinen Familie zusammen. Ein Rätsel ist dabei immer noch, was Karin auf einmal wieder gegen die gerade nicht anwesende Tilly hat. Ich glaube noch immer, dass sie was verbirgt und andere dafür vors Loch schiebt. Mal sehen, was das noch wird.
#5.09 Greifvogel unter Verdacht

© ARD/Rudolf Wernicke
Romy hatte schon immer außergewöhnliche Fälle, die interessant waren. Doch ein Greifvogel, der einen kleinen Hund gefressen haben soll, da wurde ich auch etwas stutzig und frage mich, ob das tatsächlich möglich wäre. Wie dem auch sei. Ruth von Rohden (Marie-Anne Fliegel) kam aus Amerika zurück, um in ihrem Anwesen ihren Lebensabend zu verbringen. Bei ihrem Anwesen kann man ihr das nicht verdecken. Ich kann auch verstehen, dass die Hunde ihre einzigen sozialen Kontakte sind, die sie hat. Fand ich sehr emotional, als sie Ringo das so geschildert und er dadurch erkannt hat, dass sie eben nichts vorspielt. Und auch Ron (Sascha Goepel) erschien mir von Anfang an unschuldig. Bei Friederike (Patrizia Carlucci) war ich mir zeitweise nicht so sicher. In manchen Szenen wirkte sie auf mich seltsam, als ob sie etwas verbergen wollen würde. Bei "Die Heiland" finde ich ja immer gut, dass man zum einen immer erst am Ende auf den/die Täter*in kommt. Zum anderen mag ich es aber auch, wenn man immer verschiedene Hinweise und mehrere Verdächtige hat. Ich bin dann allerdings drauf gekommen, dass Dieter Fleiter (Steffen Schortie Scheumann) dahintersteckt, auch wenn ich mir wie gesagt den Grund dafür nicht erklären konnte. In meinen Augen war er dann viel zu oft in der Nähe der guten Frau und hat sie zu oft verteidigt. Der Grund für seine Tat und die Entführung der Hunde erschien mir aus seiner Perspektive sogar logisch, auch wenn er und seine Familie jederzeit damit hätten rechnen müssen, dass die Dame, die ich letztlich gar nicht so biestig fand, irgendwann zurückkehren würde. Ich fand auch das Treffen zwischen Romy, Karin und Serefina nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Es wirkte verhaltend, ja, aber nicht so distanziert und eiskalt, wie ich vermutet hätte. Mal sehen, wie die nächsten Treffen werden. Bezüglich der Geldwäsche sind wir zwar einen Schritt weiter, aber irgendwie nicht schlauer. Es wurde also vor einiger Zeit ein Konto eröffnet, von dem Romy aber bisher nichts wusste. Ich glaube immer noch, Karin hängt da mit drinnen, alleine schon, wie seltsam sie sich gegenüber Tilly verhält. In dieser Episode hat mir auch gut die kleine Annäherung zwischen Romy und Ben gefallen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie wieder zusammenkommen. Dafür hat sich die Beziehung zwischen Ringo und Odette gefestigt, was mir gut gefällt.
#5.10 Blind

© ARD/Rudolf Wernicke
Ich muss zugeben, dass mich dieser Episodentitel doch verwirrt hat, dachte ich doch, es ginge um Romy. Das hat nichts damit zu tun, dass sie blind ist, sondern dass sie vielleicht insofern blind ist, was Serafina betrifft. Nicht nur Karin hat (mal wieder) seltsame Andeutungen gemacht. Auch Serafina selbst hat sich komisch verhalten und das war mit dem Fall an sich verbunden. Es geht um den Botanischen Garten, in dem Jurek Meyer (Marven Gabriel) seine Ausbildung eigentlich unter der Aufsicht von Tobias Brinitzer (Lucas Prisor) absolvieren soll. Bei einer Unachtsamkeit gerät Flüssigkeit von einer Pflanze ins Auge, die sehr ätzend ist, sodass Jurek dadurch erblinden könnte. Schnelle Hilfe ist zwar durch seine Kollegin Carmen Navarro (Julia Monte) da, aber Jureks Eltern verklagen Tobias. Kann ich sogar verstehen, denn auch wenn dieser Garten unglaublich groß ist, so hat er doch seine Aufsichtspflicht verletzt. Ich glaube auch, dass Tobias ein anständiger Kerl ist, doch durch Romys Erblindung hatte er doch zeitweise die Möglichkeit, Dinge zu manipulieren, damit er besser dasteht. Allerdings muss ich sagen, dass er mir am Ende unglaublich leid tat. Neben der schon bestehenden Klage soll er dann auch noch Rentner überfallen haben und dafür hätte es bis zu 15 Jahren Gefängnis gegeben. Was ziemlich schnell klar war... dass seine Frau Annica Brinitzer (Eugénie Anselin) nicht so unschuldig ist, wie sie tut bzw. tat. Sie ist angeblich Lehrerin und hat ihren Mann manipuliert, als es darum ging, wer am besagten Tag des Überfalls auf die Rentner das Auto hatte. Das fand ich schon hart, vor allem, weil Tobias schon mit dem Rücken zur Wand stand und ich nicht weiß, wie viel Verständnis ich für Annica aufbringen sollte oder gar kann. Sie hat das Lehrerexamen nicht bestanden und hat es niemandem erzählt. Sie hat letztlich ein Doppelleben geführt und in einem Stripplokal gearbeitet. Das ist ja nicht mal das Erschreckende daran, es ist die Dauer, die es so unfassbar macht. Sechs Jahre. Das muss man sich mal vorstellen. Annica und Tobias haben solange zusammen gelebt und er hat das nie merkwürdig gefunden. Manchmal frage ich mich, ob es tatsächlich die fehlende Kommunikation ist oder ob die Menschen so oberflächlich geworden sind, dass sie dadurch blind für solche Sachen werden. Deswegen ein großes Lob an die Beziehung von Ringo und Odette. Die ist zwar noch frisch und ich kann verstehen, warum er noch nicht ganz zu ihr ziehen will. Aber ich fand genauso genial, welchen Vergleich er zu sich und dem Hund gezogen hat. Damit hat er eigentlich zugegeben, wie fest die Beziehung zu Odette für ihn schon ist und wenn man mal Ringos Vergangenheit betrachtet, dann ist das ein wahnsinnig großer Schritt für ihn. Tilly hatte also einen Urlaubsflirt... und deswegen wohl schon wieder Urlaub. Ich denke, sie wird sich im Laufe der Staffel verabschieden. Ich glaube aber auch nicht, dass Serafina ihre Nachfolgerin wird. Fand ich sie in der einen oder anderen Episode eher unbeholfen, fand ich diesmal ihre Reaktion bei ihrem letzten Gespräch mit Romy doch merkwürdig, als hätte sie was zu verbergen. Und auch Karin hat seltsame Andeutungen gemacht, dass Paul mit einer Schwarzen Frau zusammen war. In meinen Augen war es nicht mal eine rassistische Aussage. Vielmehr glaube ich, dass es doch was mit dem Konto und der Geldwäsche zu tun hat. Die Staffel ist auf den letzten Metern und es wird offensichtlich ziemlich spannend.
#5.11 ???
Review folgt...
#5.12 ???
Review folgt...
#5.13 ???
Review folgt...
Die Serie "Die Heiland - Wir sind Anwalt" ansehen:
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Diskutiert mit uns in den Kommentaren über die "Die Heiland - Wir sind Anwalt"-Episoden der fünften Staffel.
Daniela S. - myFanbase
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