Abbott Elementary - Reviews
Staffel 4

In unseren Kritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode der Serie "Abbott Elementary" in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu diesen Folgen kundzutun und mit uns über die Serie zu diskutieren.
#4.01 Schulanfang

© 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Gilles Mingasson
Manchmal ist eine Pause bei einer Serie richtig gut, weil man durch den Abstand eine Serie fast wieder neu für sich entdecken kann. So ging es mir jetzt mit "Abbott Elementary" die nach einer sehr guten dritten Staffel mit dem Happy End für Janine (Quinta Brunson) und Gregory (Tyler James Williams) zwar nicht fertig war, aber ein gewisses Sättigungsgefühl hatte sich bei mir schon eingestellt. Überlagert von vielen anderen Serien habe ich dann auch gar nicht mitbekommen, dass Disney+ die ersten Episoden der vierten Staffel bereits zur Verfügung stellt. Und so habe ich eher zufällig zu dieser Comedyserie zurück gefunden und bin sehr froh, dass ich darauf gar nicht hingefiebert hatte, sondern mich jetzt einfach freuen kann, etwas wiedergefunden zu haben, was ich gar nicht richtig vermisst aber sehr gerne hatte. Und natürlich startet die erste Episode gleich thematisch mit der Beziehung von Janine und Gregory, die das in der Schule zwar geheim halten wollen, aber eigentlich alle schon wissen, was los ist, inklusive der Schüler:innen. Mit Hilfe fadenscheiniger Notlügen halten sie das diese Episode durch, wobei vor allem Janine das durchzieht und Gregory ihr zuliebe mitmacht. Die Angst von Janine ist zwar irgendwie plump, denn es ist nur logisch, dass die letzte offizielle Beziehung nicht geklappt hat, sonst wäre man ja nicht in der Situation. Aber es gibt eben Menschen, die sich vor solchen offiziellen Bekundungen scheuen, weil es die Dynamik natürlich ändern kann. Am Ende nimmt es eine schöne Wendung und ich traue den beiden auch zu, dass sie eine Weile zusammen auskommen und diversen Widerständen trotzen. Ansonsten startet die erste Episode wohl auch eine etwas größere Storyline mit dem Bau eines Golfplatzes in der Nähe, der die Nachbarschaft verändern könnte und damit auch die Schule, in kurz: die reichen Weißen kommen. Das kurzzeitig abgedrehte Gas ist da nur eine kleine Episode, die auch etwas übertrieben war. Spannender war da schon die bestechende Entschuldigung eines Anwalts am Ende. Die Grundschule konnte also zumindest schon mal was für sich rausschlagen und vielleicht wird es auch noch mehr werden, wenn gefürchtete Entwicklungen tatsächlich in Gang kommen. Der Auftakt hat jedenfalls erst mal überzeugen können, denn das wohlige Gefühl der Schulflure, die positive Verrücktheit der Charaktere und die Leichtigkeit der Dialoge holt einen sofort wieder ab und erinnert daran, was man dann doch vermisst hatte in den letzten Monaten.
#4.02 Ringelflechte

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In dieser zweiten Episode dürfen Janine und Gregory nun endlich offen zusammen sein, doch es kommt ein äußerer Zwang hinzu, der die beiden auseinander hält. Die hochansteckende Ringelflechte geht um und so versuchen alle Lehrkräfte ihre Klassen quasi zu isolieren, um eine weitere Ansteckung zu vermeiden. Das geht natürlich schief, weil die strengen Maßnahmen umgangen werden (insbesondere Jacob (Chris Perfetti) ist hier mit seinem liberalen, weniger strengen Stil ein Leck) und mit Kindern eben auch kaum umzusetzen sind. Thematisch hätte man natürlich viel tiefgründiger sein können, belässt es aber im Comedystil und reißt nur ein paar Aspekte an, wie beispielsweise die von einer Immunität überzeugte Barbara (Sheryl Lee Ralph), die sich am Ende doch sehr mit der Krankheit quält. Insofern bieten man hier ein breites Spektrum an Einstellungen zu solch einer Situation, die die Vielseitigkeit des Menschen deutlich macht, eigentlich unabhängig von der Krankheit. Da klar war, dass dieser Kern der Episode nicht von größere Bedeutung für die Staffel sein wird, lief die Storyline mit dem einen oder anderen Lacher eher bedeutungslos an mir vorbei. Viel spannender fand ich persönlich zu Beginn die Elternversammlung, bei der deutlich wurde, dass die führenden Eltern der Schulgemeinschaft den Golfplatz auch sehr kritisch sehen, unter anderem weil die Mietpreise steigen könnten, und es die Lehrkräfte waren, die das Projekt verteidigten, angeblich, weil man eh nichts machen könne, ernsthaft aber sicherlich wegen der Gelder/Vorzüge, die für die Schule rausspringen konnten und auch noch könnten. Hier bauen sich jedenfalls nach und nach die Positionen auf, was mich neugierig macht, welche gesellschaftlichen Themen man hier im Kleinen ansprechen wird. Klischees, Rassismus, Übergriffigkeit und die Arroganz der Reichen könnten nur ein paar Aspekte sein, je nachdem, wie viel man sich vom Comedyanspruch leiten lässt. Insofern war das eine typische zweite Episode einer Staffel. Die Ansätze des Auftaktes werden langsam weitergeführt, die Haupthandlung lenkt davon ab, hat sein Alleinstellungsmerkmal, lässt sich aber auch wieder vergessen.
#4.03 Klassenhaustier

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Die dritte Episode ist in zwei klare Handlungsabschnitte unterteilt. Zunächst geht es um die neuen Computer, die man für das Schweigen über die Arbeitsbedingungen beim Bau des Golfplatzes erhalten hat. Diese müssen nun eingerichtet werden, aber da die Behörde nichts von der Spende wissen darf, versuchen alle so zu tun, als wären es Geräte der Behörde. Das geht aber nicht lange gut, weil die Geräte einfach zu modern sind und Begeisterung auslösen. Der attraktive Behördenmitarbeiter lässt sich aber davon überzeugen, dass es für die Schule irgendwie auch gut ist, dass sie mal einen Vorteil hat und will die unerlaubte Spende decken und fortan immer angerufen werden, wenn was mit den Geräten ist. Es ist also anzunehmen, dass der nochmal auftauchen wird und da gibt es so einige Lehrkräfte, die darüber sehr erfreut sind. Dass die Computer fast in den Hintergrund rücken, weil alle von der puren Anwesenheit bezirzt sind, war insofern witzig, weil es eben nicht nur Ava (Janelle James) ist, von der man ein solches Verhalten gewöhnt ist, sondern auch andere wie Jakob. Und ein Klischee wird schließlich auch nicht bedient, wenn man einen sexy Informatiker auftreten lässt. Ich finde es jedenfalls sehr gelungen, dass man dem gesamten Golfplatzthema so viel Zeit einräumt und das mit den Computern nicht als gegeben hinnimmt. Noch gelungener fand ich die zweite Story rund um die Haustiere für die Klassenräume, auch wenn der finanzielle Spielraum von 50 Dollar nicht wirklich klärt, wie man die Käfige dazu holen konnte. Melissa (Lisa Ann Walter) fühlt sich jedenfalls nicht wohl dabei, weil sie Haustiere nicht leiden kann, oder eben zu sehr leiden kann. Sie baut so schnell eine Bindung auf, dass sie den Kindern keine Verantwortung übertragen will, aus Angst, das Tier überlebt es nicht. Die Art und Weise war vielleicht einen Tick zu übertrieben, aber insgesamt war Melissas Verhalten vor allem niedlich und tatsächlich läuft es gerne mal genau so, dass man durchs Kümmern auch eine gewaltige Liebe entfaltet. Dass Gregory dann mit seinem Stein irgendwie gefühlskalt wirkt, dann aber genauso viele Emotionen aufbaut und am Ende am meisten von allen leidet, rundet diese witzige Storyline ab. Ich hoffe, dass man in künftigen Klassenraumszenen auch immer mal wieder auf die Tiere zu sprechen kommt, weil sich da noch kleine Anekdoten kreieren ließen. Insgesamt war es also eine gelungene, runde Episode, die realistische Storylines kurzweilig und mit sinnvollen Übertreibungen präsentiert, die auch noch Möglichkeiten für die nächsten Folgen eröffnen aber nicht erzwingen.
#4.04 Kostümwettbewerb

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Folge vier ist eine Halloween-Episode und ich bin immer wieder überwältigt, wie viel Mühe man in den USA offenbar in dieses Fest legt. Die Kostüme waren abgefahren, größtenteils wahnsinnig aufwändig und einfach super anzusehen. Natürlich gibt es auch einen Wettbewerb und natürlich will diesen auch jeder gewinnen. Dass die Erwachsenen so viel Energie in all das legen, kann ich kaum verstehen, es ist einfach nicht meine Welt. Insofern war ich am Ende doch etwas froh, dass Janine und Gregory sich darauf besinnt haben, einfach für sich zu sein, ihre Kostüme selbst zu wertschätzen und nicht so sehr auf die Meinung anderer zu geben. Ihre Kostüme waren aber auch sehr speziell und nun wirklich kaum zu erkennen bzw. in den richtigen Zusammenhang zu bringen. Die Aussage des Kindes, "Warum sind sie nicht einfach als Dinosaurier gegangen?" war dann auch einer der größten Lacher in dieser Episode. Eigentlich könnte es so einfach sein, wenn man es nicht so kompliziert macht. Ähnliches gilt auch für das zweite Thema in dieser Episode: Tradition im Wandel der Zeit, was vor allem durch Barbara einen Fokus bekam. Sie wollte Halloween so wie immer feiern, hatte aber unterschiedliche Gegenwehr. Gefährliche Cupcakes, Nussallergien, Hygieneregeln beim Äpfel schnappen oder aber auch die Frage, was gruselig ist, all das hat sich verändert, und zwar zu Barbaras Ungunsten. Hier war Melissas Rolle wieder sehr fortschrittlich. Sie hat erkannt, dass es Barbara nicht gut geht, sie damit hadert, dass sich die Welt ändert, hat sich Barbara aber angenommen und ihr die Idee von neuen Traditionen in den Kopf gesetzt. Das hat zumindest den Tag gerettet. Melissas Gefühl für Menschen ist immer wieder beeindruckend, wirkt sie mit ihrem trockenen Humor und ihrer Schlagfertigkeit doch immer erstmal sehr kaltherzig. Schön war dabei auch, dass man ihre emotionale Bindung zu Sweetcheeks mit eingebaut hat und so das Meerschweinchen aus der letzten Folge wieder eingebunden hat. Gerne noch mehr davon.
#4.05 Vaterrollen

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Das Los eines guten Pädagogen kann auch mal sein, dass man zu den Kindern eine Beziehung aufbaut, die besser ist, als die Beziehung der Kinder zu ihren Eltern. Das mag manchmal nicht weiter auffallen, manchmal aber regelrechte Eifersucht bei dem entsprechenden Elternteil auslösen. Gregory geht es in dieser Episode genau so, wobei ein geschenkter Bleistift hier subtilerweise das Fass schon zum Überlaufen bringt. Der Vater ist direkt so sauer, dass er das einen Tag später vor der Schule klären will, so wie es Männer früher geregelt haben. Das ist natürlich alles etwas überzogen, aber wenn schon denn schon, denn dieses bevorstehende Duell nimmt richtig viel Raum in dieser Episode ein. Alle anderen Lehrkräfte geben Tipps, Mr. Johnson (William Stanford Davis) will Gregory trainieren und Ava eröffnet ein Wettbüro. Dabei will Gregory gar nicht kämpfen. Was lange so aussieht, als wenn er sich in den Kampf treiben lässt, endet dann zuhöchst pädagogisch. Gregory überzeugt den Vater, dass der Sohn sich gut macht und der Kampf wird quasi vertagt, bis die Leistungen nicht mehr stimmen. Dass der Vater nur seine Muskeln spielen lässt, aber eigentlich nicht wirklich erfolgreich sein könnte, wird nebenbei noch angedeutet, zeigt aber auch nur, dass diese Storyline in erster Linie unterhalten sollte und man dafür auch recht simpel alles so gedreht hat, wie man es braucht, um Lacher zu generieren. Ebenfalls leicht übertrieben war Melissa in dieser Episode. Diese ist gestürzt, wollte aber nicht einsehen, wirklich verletzt zu sein, weil sie keinen Mehrwert in einem Arztbesuch sieht. Mit diesem Teil der Episode konnte ich mich mehr anfreunden, weil man diese Haltung in der ein oder anderen Form von sich selbst oder Freunden kennt. Man denkt, dass schon alles wieder von selbst besser wird, notfalls nimmt man mal eine Schmerztablette. Bei Melissa war es dann aber doch unumgänglich zum Arzt zu gehen. Amüsant war hier eigentlich ihr ständiger Versuch die Schmerzen kleinzureden und natürlich ihr Bedürfnis, bei allem dabei, aber natürlich nicht schnell genug zu sein. Das machte es insgesamt kurzweilig, auch wenn es sicherlich nicht die beste Episode der Serie war, weil die Storys zu wenig Tiefe hatten und nur witzig sein wollten.
#4.06 Das Deli

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Die Veränderungen durch den Golfplatz spielen wieder eine große Rolle in dieser Episode, weil so eine neue Anlage natürlich auch das Umfeld verändert. Konkret soll der lokale Lebensmittelladen durch einen modernen Smoothie-Laden verdrängt werden und die Lehrkräfte reagieren ganz unterschiedlich darauf. Während Gregory total froh darüber wäre, weil er sonst immer so weit fahren müsste, sind insbesondere Melissa und Barbara total wütend und bringen Jacob dazu, eine Demo zu organisieren. Witzigerweise läuft die dann etwas aus dem Ruder, weil Barbara und Melissa bei der Absicht, sich beim Smoothie-Laden zu beschweren, mit Sonderangeboten überzeugt werden und gar keinen Bedarf mehr haben. Jacob steht dadurch wieder ein bisschen alleine da und bekommt natürlich nicht wirklich einen Dank für seinen Einsatz. Das war insgesamt vorhersehbar und vielleicht auch nicht wahnsinnig kreativ, aber da die Veränderung durch den Golfplatz so präsent in der Serie bleibt, bin ich damit zufrieden. Ebenso zufrieden mit einem auch passenden, wenig überraschenden Verlauf bin ich mit dem zweiten Schwerpunkt der Episode. Ava wird angefragt, ob sie einen Vortrag zu ihrem Stil als Schulleiterin halten kann, weil die Zahlen der Schule so gut sind. Erst lehnt sie ab, weil es kein Geld gibt, dann stimmt sie zu, weil der Schulrat dann trotzdem gut auf die Schule zu sprechen wäre. Dann wird sie abgelehnt, weil der Vortrag inhaltlich furchtbar ist. Dann kommt Janine mit dem Highlight der Episode, nämlich ihrer wirklich tollen Analyse, was Ava als Schulleiterin ausmacht, auch wenn nicht jede Methode passt. Ava überarbeitet ihren Vortrag, bekommt begeisterte Reaktionen auf ihren Vortrag und erfährt dann auch noch, dass sie an anderer Stelle dafür auch Geld verdienen könnte. Das ist fast ein bisschen viel Glück und Zuspruch für Ava, die ja durchaus sehr diskutabel agiert, meist eher selbstsüchtig wirkt und weniger pädagogisches Fingerspitzengefühl beweist. Aber letztlich muss ein Team eben funktionieren und auf ihre Art und Weise klappt das ja auch. Insgesamt wurden die Stärken der Charaktere in dieser Episode gut genutzt, um zwei Geschichten in dieser Episode zu verpacken.
#4.07 Winteraufführung
Es weihnachtet sehr und an einer Schule heißt das natürlich, dass gebastelt wird, Projekte zum Thema stattfinden und im besten Falle auch eine Aufführung geplant ist, so wie an der Abbott unter der Leitung von Barbara. Dass sie, damit alle Kinder teilnehmen können, aus der Weihnachtsaufführung eine Winteraufführung macht, ist zwar sehr rücksichtsvoll, ich finde aber, dass man es ingesamt dann doch übertreibt. Ein winterlichen Beitrag im gesamten Programm hätte es auch getan, Rücksichtnahme ist ja etwas, was man in beide Richtungen machen sollte. Es war zwar dann auch schön, dass sich die Mutter bei Barbara bedankte, doch wenn man den gesamten Aufwand sieht, der einher ging, dann hakt es bei dieser Episode schon an einigen Ecken und Kanten. Janine muss mit ihrer Klasse den Tanz auf ein neues Lied ändern, die Deko soll komplett angepasst werden (Die Baumspitze im Ava-Style war ziemlich cool) und eigentlich hängen da ja noch viel mehr Beiträge mit dran. So richtige Weihnachtsstimmung oder Winterstimmung konnte dadurch auch nicht aufkommen, weil die gesamte Story zu aufgesetzt wirkte und entsprechend zu viel wollte. Der Aufwand war dann mit dem kleinen Zuschauerraum auch nicht mehr im Verhältnis und so scheiterte die große Idee an der mickrigen Umsetzung. Insgesamt hätte das Thema vielleicht auch mehr Diskussionsbedarf gehabt als ein Basta von Barbara. Dass Barbaras Stimme dann auch noch versagte, war irgendwie sinnbildlich. Einfach die Kids machen lassen wäre wohl besser gewesen. Highlight war allerdings die Nummer von RunDMC von Janine, Jacob und Ava, die zwar ein perfektes Beispiel für das Wort cringe war, aber voller Energie war und Lust auf mehr machte, was Erwartungen schuf, die dann leider nicht gehalten wurden. Ganz witzig waren die Flirts zwischen Ava und O'Shon (Matthew Law), der allerdings sehr viel Zeit zu haben scheint, wenn er für zwei Tage wegen eine Beamer-Einstellung an die Schule kommt. Realistisch ist da auch wieder was anderes, es sei denn, er hat ganz starkes Interesse an Ava. Spannender war dagegen der Besuch von Jacobs (jüngerem) Bruder Caleb (Tyler Tomás Perez), der Jacob schon sehr stark in den Schatten stellt. Caleb ist charmant, schlagfertig und super selbstbewusst. Gerne hätte ich mir hier mehr Szenen mit Ava gewünscht, aber es war ja schnell klar, dass Jacob sich seinem Bruder unterordnet und ihm am liebsten nicht da hätte. Dass Caleb in Wahrheit mächtig stolz auf Jacob ist und dessen Schwächen viel mehr als Stärken sieht und zu ihm aufschaut, war dann etwas vorhersehbar und eigentlich viel zu kitschig. Man konnte das also nur in einer Weihnachtsfolge unterbringen, damit es nicht zu plump ist. Letztlich hat man aber sehr viel über Jacob erfahren und da ich ihn eigentlich mag und er doch zu oft als Prellbock genutzt wird, fand ich es schön, dass er hier viel inhaltliche Zeit und Zuspruch bekommen hat.
#4.08 Winterferien

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Während in der letzten Episode keine Weihnachtsstimmung aufkommen wollte, so hat diese Episode dahingehend ganze Arbeit geleistet. Die Weihnachtsferien stehen an und nachdem am ersten Ferientag aus unterschiedlichen, aber sehr witzigen Gründen noch alle Charaktere in der Schule aufeinandertreffen, geht es anschließend nur um das Weihnachtsfest selbst. Die Deko bei Janine ist schön übertrieben, der weihnachtliche Einteiler für Gregory knapp an der Schmerzgrenze, aber da Janine auch einen hat, ist es ein passender Partnerlook. Ava sprengt dann überraschend die Zweisamkeit, mit der Janine und Gregory aber irgendwie auch überfordert wirkten. Die Konstellation war ganz gelungen, Ava in ihrem Element und Janine leider zu eifersüchtig. Dass sie so überzogen auf das Geheimnis von Gregory und Ava reagiert, steht ihr nicht. Da hätte sie ruhig ein wenig mehr Vertrauen in Gregory haben können. Danach ist es eigentlich peinlich für Janine, aber das Ava dann einen gewohnten Abgang macht und damit alle Sentimentalitäten zerstört, ist das dann auch wieder alles im Lot. Es hatte eine schöne weihnachtliche Gesamtstimmung. Diese war auch bei Melissa gegeben, die ihre gesamte Familie eingeladen hatte und unter eine ngroßen Druck stand, weil sie das perfekte Essen zubereiten wollte. Das traut man ihr ohne Ehemann aber nicht zu. Jacob und dessen Bruder Caleb helfen ihr dabei. Das Eintreffen der Familie löst dann riesiges Chaos aus. Alle haben ein paar Sprüche übrig, aber Melissa ist nur das Essen wichtig. Dass der Onkel nicht wirklich tot war, war eigentlich sofort klar. Alles andere wäre auch zu makaber gewesen und ich hätte als Gastgeberin auch definitiv selbst noch mal nachgeschaut. Insgesamt war es ein schöner Familientreff mit vielen Klischees, der zu einer schönen Unterhaltung beigetragen hat. Ein bisschen albern, aber vor allem kurzweilig. Und die Einbindung von Mr. Johnson (William Stanford Davis) in der Rolle eines Santas als Running Gag und dem Ziel "Nordpol" (natürlich eine Bar) tat ihr Übriges für eine gelungene, flotte Weihnachtsepisode.
#4.09 Freiwillige
An der Abbott gibt es Unterstützung im Kollegium, was die Serie mit einem Gastauftritt des Casts von "It's Always Sunny in Philadelphia" umsetzt. Leider kenne ich die Serie gar nicht und kann mich deshalb zu Danny DeVito und Co. nicht weiter äußern. Ich finde es aber interessant, dass es offenbar eine Kooperation zwischen der bald in die 17. Staffel startenden Serie und "Abbott Elementary" zu geben scheint, denn laut IMDB ist der "Abbott"-Cast im Staffelauftakt am 9. Juli bei dieser Serie dabei. Kenner der Serie hatten gewiss eine große Freude an der Episode, für mich war es insgesamt ok, aber auch nicht überwältigend. Dee (Kaitlin Olson) hat da für mich am meisten überzeugen können, weil sie Janine natürlich aus der Fassung bringen konnte, da sie sich offen um Gregory bemühte und dabei ein Selbstbewusstsein an den Tag legte, das als komplettes Gegenteil von Janines angesehen werden kann. Die anderen Gäste waren dagegen eher unspektakulär und hatten alle in Summe ungewohnt viel Screentime, da in der Serie sonst nicht so viele Gastdarsteller*innen vorkommen, vor allem nicht vier am Stück. Dadurch war es irgendwie befremdlich und etwas schwieriger, sich nach der Ausstrahlungspause wieder reinzufinden. Immerhin hat man sich es auch in dieser Episode nicht nehmen lassen, die Golfplatzthematik aufzugreifen und Ava hat mal wieder eine kleine Erpressung gestartet um selbst Kapital aus dem Finanzfluss zu ziehen. Ich bin gespannt, wie oft sie diese Karte noch ziehen werden und können.
#4.10 Die Prüfung

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Das war eine schwierige Episode, in erster Linie, weil mir der Humor nicht zugesagt hatte und ich es teilweise grenzwertig fand, wie dumm die Charaktere hingestellt wurden. Insbesondere die Geschichte um den Busfahrerstreik und Jacob hat mir gar nicht zugesagt und ich finde, dass man Jacob hier wirklich zu plump und naiv dargestellt hat. Dass der Busfahrer sich dann auch noch einen Spaß daraus macht und Jacob erst ewig erträgt, ihn dann aber verarscht, ist schon nah dran am Mobbing. Etwas besser war da seine Rolle in der Schule auf der Suche nach einem Hobby für den Schüler RJ (Logan Carter). Da brauchte er zwar auch Unterstützung, um überhaupt Zugang zu bekommen, aber immerhin kann man hier von einem Erfolg sprechen. Janine durfte in dieser Episode mal wieder sehr naiv sein und wegen der Ergebnisse in einem Vergleichstest verzweifeln. Ich mag ihre Grundeinstellung zu Schule prinzipiell, aber ich finde auch, dass sie inzwischen schon lange genug dabei ist, um wissen zu können, dass man nicht einfach immer mit der gleichen Methode bei jeder Klasse voran kommt. Das ist mir zu plump gewesen für einen so engagierten Charakter. In Staffel 1 hätte ich ihr das noch abgenommen, aber so fehlt mir irgendwie die charakterliche Entwicklung. Trotzdem war das Gespräch im Lehrerzimmer ganz nett. Am besten hat mir in der Episode die Geschichte um Mr. Johnson und den Hausmeister-Azubi Cedric (Eric André) gefallen. Zum einen durfte man den eigenen Stil und die Wichtigkeit des Hausmeisters ausführlicher wahrnehmen und hat dabei auch die Persönlichkeit nicht vergessen. Dass Mr. Johnson von dem Azubi ersetzt werden soll, eröffnet eigentlich ein paar Möglichkeiten für die Serie, wobei Cedric offenbar vorerst nicht wieder zu sehen sein wird. Das ist dann wiederum etwas schade. So richtig begeistert mich also auch diese Episode nicht. Ich hoffe, dass dieser Durchhänger schnell wieder vorbei ist.
#4.11 Streik
Der Busfahrer:innenstreik dominiert diese Episode, denn durch den Streik gibt es Kinder, die nicht mehr zur Schule kommen, weil der Weg zu weit ist. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Lehrkräfte vollen Einsatz gezeigt haben und alle Möglichkeiten ausschöpften, um ihnen auch via Distanzunterricht etwas beizubringen. Insbesondere das Ende der Episode mit dem Off-Kommentar als Zusammenfassung war da sehr überzeugend. Allerdings tue ich mich insgesamt doch etwas schwer damit, dass es Grundschulkinder kaum zu Fuß zur Schule schaffen würden. Ich hatte schon verstanden, dass die Schule in einem bestimmten Stadtgebiet steht und entsprechend ein Einzugsgebiet hat. In meiner Welt ist es jedenfalls üblich, dass Grundschulkinder tendenziell einen Schulweg haben, der zu Fuß möglich ist. Dass Janine für 20 Kinder dann aber eineinhalb Stunden unterwegs sein soll, ist für mich befremdlich. Ich weiß, dass zu Fuß gehen in den USA keine Selbstverständlichkeit ist, aber so extrem und unflexibel hätte ich die Leute nicht gehalten. Und man kann ja auch nicht von Einzelfällen sprechen, wenn in einer Klasse teilweise 10 bis 15 Kinder per Webcam zugeschaltet waren. Für mich hinkte die Grundidee also und dadurch nimmt es auch Schwung aus den humorvollen Elementen. Dabei war der Bus von Ava großartig, Barbara und Jacob waren im Team eine nette Abwechslung und Melissas trockene Kommentare dazu konnten auch wieder punkten. In Summe ist es aber schon die dritte Episode in Folge, die nicht so richtig überzeugen konnte. Schade.
#4.12 Girard Creek

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Der Streik ist beigelegt, die Kinder sind wieder in der Schule, da ergibt sich das nächste Ereignis. Die Schule wird noch vor der Eröffnung des Golfplatzes dorthin eingeladen. Es wird zwar als selbstlos dargestellt, aber dass es nicht selbstlos ist, war von Anfang an klar. Und wenn man sieht, was dort alles aufgefahren wird, dann ist das doch so übertrieben, dass es einen triftigen Grund dafür geben muss. Und heutzutage ist das eigentlich immer Marketing. Insofern fand ich Jacobs Idee absolut genial, die Leitung des Golfplatzes dazu zu bringen, die Marketing-Versprechen dann auch wirklich einzulösen. Leider kippte die Verhandlung dann in einen Deal um die weißen Trüffel, die nicht aus einem Kühlschrank sondern aus der Auslage gestohlen wurden, also nicht wirklich für die richtige Eröffnung eingeplant gewesen sein dürften. Da hat es dann leider wieder etwas gehakt in der Storyline. Ich bin gespannt, ob RJ auf dem Golfplatz aber seine Erfüllung findet. Ansonsten durfte sich Gregory als Essens-Freak zeigen, der, militärisch erzogen, nur ganz klar getrennte Standardsachen zu sich nehmen kann. Barbara hat es sich quasi zur Aufgabe gemacht, ihn zu 'heilen', schafft es mit einem recht simplen Trick aber nur, ihm Trüffel schmackhaft zu machen. Der Kontrast zu Janine war insgesamt ganz witzig. Dass sie beide am Ende im Restaurant aber aufgeben und lieber gehen, war dann wohl die konsequente Fortführung. Am Ende passen die beiden gut zusammen, auch wenn es komisch war, dass beide nicht von selbst auf die Idee gekommen sind, dass sie gemeinsam essen gehen könnten. Insgesamt war es eine etwas bessere, weil logischere Folge als zuletzt, auch wenn die Naivität der Schule doch noch etwas zu groß war.
#4.13 Der Wissenschaftswettbewerb

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Ein wissenschaftlicher Wettbewerb wird an der Schule veranstaltet und natürlich sorgen die Lehrkräfte, zunächst Ava und dann der Rest, dafür, dass es eher ein Wettbewerb der betreuenden Erwachsenen wird. Das passt zur Serie und zu dem Kollegium und kommt daher nicht überraschend. Trotzdem lässt sich hier natürlich mal wieder viel für die Gesellschaft ablesen. Während Kinder einfach Freude am Lernen haben wollen, auch mal naive Ideen haben und das spielerische im Mittelpunkt steht, wollen Erwachsene immer viel Inhalt und Wissen in solche Momente reinbringen und haben da einfach einen hohen Anspruch, der dann automatisch zum Wettbewerbsgedanken führt. Auch in der Jury hat sich das gezeigt, sodass man am Ende nicht mal einen ersten Platz verkünden wollte, weil alle Projekte nur durchwachsen waren und kein internationaler Durchbruch zu erwarten ist. An einer Grundschule eh relativ absurd. Ich fand es schon toll, wie intensiv und ausdauernd sich die Kinder mit ihren Projekten beschäftigt hatten. Diese Einstellung ist so im Unterricht ja nicht immer zu sehen. Ansonsten lebte diese Episode vor allem von den kleinen Momenten wie zum Beispiel der Handychallenge von Janine und Gregory, dem Wischmobroboter vom Hausmeister und der Auslosung zur Jury. Dadurch wurde es eine unterhaltsame Episode, die aber auch nicht an den ersten Teil der vierten Staffel heranreichen kann.
#4.14 Die Budgetsitzung des Schulbezirks
Nach zuletzt etwas zu viel Albernheiten war diese Episode inhaltlich mal wieder richtig gut. Es steht eine Art Mittelverteilungskonferenz an und Ava hat hier ziemlich viele Trümpfe in der Hand. Jacob will das eher nicht ausnutzen und spielt mal wieder eher den Samariter, aber das passt sehr gut zu ihm und wurde auch sehr glaubhaft dargestellt. Ava hingegen mimt zunächst die herrschsüchtige, selbstbewusste und egoistische Person, die nicht genug bekommen kann, nur um dann in einer Wendung die ihr zugewiesen Mittel an andere Schulen zu verteilen, damit diese nicht leer ausgehen. Damit hat sich dann quasi mehr als Jacob erreicht und steht noch besser da. Bei Ava frage ich mich immer wieder, ob das alles so geplant ist oder ob ihr das eher als spontane Idee kommt. Dieses Mal ist es fast egal, weil sie einfach das richtige tut. Am Ende wird vor allem deutlich, dass Schulen viel zu wenig Mittel bekommen, um die Kinder so fördern zu können, wie sie es gerne wollen, und es eigentlich nur mit Grenzüberschreitungen und halblegalen Methoden geht, um für eine Schule mal mehr als das Mindestmaß rauszuholen. Das ist für mich die eigentliche Botschaft. Die Valentinsstory von Gregory und Janine war insgesamt gesehen einfach nettes Beiwerk und eine Abwechslung zur Konferenz. Ich mag die beiden zusammen, weil sie irgendwie ein niedliches und trotzdem nerdiges Paar abgeben. Deshalb bin ich nach jeder Folge froh, dass es keine größeren Streitigkeiten gibt, denn eigentlich warte ich schon fast darauf, dass für die beiden mal wieder etwas Negatives passiert, weil das in dieser Staffel irgendwie viel zu glatt durchläuft. Auf der anderen Seite darf auch in einer Fernsehserie eine Beziehung einfach mal funktionieren und fortschreiten.
#4.15 Der 100. Schultag

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Der 100. Schultag steht an und das wird an der Abbott ordentlich gefeiert. Es ist zwar etwas unrealistisch, dass alle Kinder in den herrlichen Großelternkostümen als 100-Jährige da ankommen, aber die Kostüme waren wirklich herrlich anzusehen. Außerdem war es ganz nett eingebunden in die Nachricht, dass Barbara Großmutter wird und sich schlagartig zu alt fühlt. Ihr Versuch, mit Avas Makeover jung zu wirken, hatte Style, war aber auch einfach zu viel. Schöner war da Janines Rat und der gleichzeitige Dank, dass Barbara ihr auch immer geholfen hat. Das war dann also eine runde Storyline. Irgendwie niedlich war auch der Versuch von Janine und Gregory als Kuppler-Duo für Ava und O'Shon zu wirken. Das war schön tapsig, ein bisschen peinlich, aber eben auch sehr passend für die beiden. Man kann eben auch alles komplizierter machen, als es ist. O'Shon hat dann aber super reagiert, sein Ding durchgezogen, Janine und Gregory aber im Glauben gelassen, dass sie geholfen hätten. Etwas weniger überzeugend war hingegen die Storyline um Melissa und Jacob. Ich bin aber auch gar kein Haustiermensch und finde diese Aufregung dann auch übertrieben. Aber es war eben auch wie immer. Jacob meint es nur gut, macht dabei irgendwie alles falsch und Melissa droht wild um sich, statt sich mal zu fragen, was ihr eigentliches Problem ist. Das schmälert aber den Gesamteindruck nicht. Es darf nach dem längeren Qualitätstal gerne auf diesem Niveau weiter gehen.
#4.16 Bücher
Im Zentrum der Episode steht die Bibliothek, die ein breites Angebot an Büchern bietet, die logischerweise nicht jedem vollständig gefallen. Es ist leider eine sehr aktuelle Diskussion, dass einzelne Menschen/Gruppen meinen, bestimmen zu können, was in einer Bibliothek oder gar in einem Buchladen zu finden sein soll und was nicht. Das mag im Einzelfall auch immer gute Gründe haben, aber ich finde, dass es einfach übergriffig ist und hier Kompetenzen überschritten werden. Man muss einer Schule, einer Bibliothek oder auch einem Buchladen zugestehen, dass sie eine bestimmte Auswahl an Büchern treffen. Das ist Teil ihres Jobs. Wenn man dabei Bedenken hat, darf man diese natürlich äußern, aber zu verlangen, dass ein Buch enthalten ist oder nicht, darf einfach nicht sein. Das Bücherregal mit dem Vorhang war daher ein wirklich witziger Einfall, um die Bestimmungen einzelner zu umgehen. Generell finde ich, dass man lieber in den Diskurs gehen sollte, statt Bücher zu verbieten. Da steckt auch immer Geschichtsunterricht mit drin, wenn man thematisiert, warum es andere Menschen gibt, die dieses Buch nicht mehr zeitgemäß halten oder andersherum zu modern oder zu woke. Ava und ihr Team manövrieren sich jedenfalls von einer Bredouille in die nächste und kommen damit auch nicht weiter. Wenn man erst anfängt, kommen die nächsten, also einfach gar nicht erst anfangen. In die Bredouille gerät auch Gregory, der einen weiteren Job sucht, Janine gegenüber aber nicht ganz ehrlich ist. So ganz verstehen kann ich Gregory hier nicht und dass er das dann mit der Lieferung in die Schule auch nicht wirklich hinbekommt, fand ich auch eher peinlich als lustig. Ich hatte auch die gesamte Zeit den Eindruck, man wolle endlich mal einen kleinen Keil zwischen das sonst harmonische Paar schlagen. Ich hoffe, dass da den Autoren noch was besseres einfällt, denn diese Storyline war eher lächerlich.
#4.17 Karaoke

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Ich habe mich sehr auf diese Episode gefreut, weil sie den Titel Karaoke trägt und ich als Musicalfan auf einige musikalische Highlights gehofft hatte. Leider war nur Jacobs Beitrag ein richtiger Hit und überhaupt hat man die Musik immer nur angerissen und somit mehr zum Beiwerk gemacht. Das ist prinzipiell in Ordnung, aber ich hatte mir eben mehr versprochen. Ansonsten ging es durch den Standortwechsel natürlich gar nicht um Schule sondern ausschließlich um Beziehungen. Jacob sieht seinen Exfreund mit neuer Begleitung und ist dadurch emotional sehr angegriffen, findet aber in seiner Verarbeitung eine durchaus attraktive Perspektive auf einen neuen Freund. Ava versucht sich am Date mit O'Shon, was überhaupt keine Leichtigkeit hat und eigentlich ein Reinfall ist. Da sie aber offen darüber reden und dann doch noch zur Karaoke gehen, ist da vielleicht noch Hoffnung. Warum man Erika (Courtney Taylor) und ihrem Freund so viel Raum in der Episode gegeben hat, verstehe ich nicht. Ehrlich gesagt hat mich nichts davon interessiert geschweige denn in irgendeiner Form unterhalten. Janine und Gregory hatten dagegen angemessenen Raum in der Episode. Gregory kümmert sich um seinen Zweitjob als Fahrer und hat mit den Snacks eigentlich ein schönes Konzept entwickelt. Dass er allerdings so einen raumgreifenden Job braucht, entsetzt mich immer wieder. In Deutschland muss man ganz kompliziert beantragen, dass man überhaupt neben der Lehrtätigkeit noch etwas anderes macht und muss nachweisen, dass es den eigentlichen Job nicht beeinflusst. In den USA hingegen scheint es eine Lehrkraft finanziell doch nötig zu haben, noch etwas dazu zu verdienen. Das klingt in anderen Serien (zum Beispiel in "Glee") auch immer mal an. Gregory will jedenfalls aus finanziellen Gründen lieber arbeiten statt mit Janine zu feiern/singen, bekommt dann aber noch die Kurve und ist dann doch noch vor Ort. Ich hatte erst Sorge, dass man den Konflikt eskalieren lässt und Janine immer wütender wird, je später der Abend wird. Das schlechte Beispiel von Erika und ihre letztlich doch sehr verständnisvolle Art haben aber geholfen und Gregory hat ja auch gespürt, dass Janine zumindest enttäuscht ist und er ihr noch eine Freude machen könnte. So ist der Kompromiss dann gelungen und ich bin frohen Mutes, dass man in Hinblick auf das Staffelfinale kein mögliches Drama anvisiert.
#4.18 Inspektion

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Jetzt ist es also passiert. Die "Kooperation" mit dem Golfplatz, von der die Schule materiell enorm profitierte, wird zum Problem, als die Schulräte Wind davon bekommen und spontan zu Besuch kommen, um die Gerüchte zu überprüfen. Als Storyline ist das natürlich der logische Schritt, aber man hat hier wieder sehr stark auf den Comedy-Aspekt gesetzt und die Realität etwas ignoriert. Dass für so eine Kontrolle gleich drei Leute kommen, ist schon etwas seltsam. Dass aber keiner von ihnen wirklich mitbekommt, wie alle zentralen Charaktere plötzlich ständig zugegen sind und irgendwas im Schilde führen, ist schon sehr naiv. Da hätte man schon etwas realistischer sein können und trotzdem die gleiche Geschichte erzählen können. Denn das es dann der Zufall will, dass die Schule auffliegt, ist schon wirklich absurd. Dadurch kann ich mich an solchen Geschichten auch einfach nicht erfreuen, weil der Humor auf Kosten der Sinnhaftigkeit geht. Am Ende steht dann tatsächlich die Kündigung von Ava, die sich fast ein bisschen entgegen aller Erwartungen vor die anderen stellt und sich als Alleinverantwortliche hinstellt. Am Ende ist sie es als Schulleiterin natürlich auch, aber auch ein Szenario, in denen sie anderen Lehrkräften in den Rücken fällt, wäre möglich gewesen. So endet die Episode aber noch richtig schön und aufrichtig, weil insbesondere Barbara tolle Worte an Ava verliert, die ehrlich und lobend zugleich waren. Ich kann mir vorstellen, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, denn immerhin gibt es noch einige Episoden in der Staffel. Wäre dies ein endgültiger Plan, hätte man diese Story auch gut in ein Staffelfinale legen können. Insofern bin ich gespannt, wie man nun (vorerst?) ohne Ava weiter machen wird an der Schule. Insgesamt hat also ein weniger gelungener erster Teil trotzdem die Grundlagen gelegt für ein gelungenes Ende und dann kann man sich an einer Nebensächlichkeit wie der Toilette im Keller auch trotz Übertreibung erfreuen.
#4.19 Musikstunde
Review folgt...
#4.20 Ava Fest: Tokyo Drift
Review folgt...
#4.21 Die Protestaktion
Review folgt...
#4.22 Please Touch Museum
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Diskutiert mit uns in den Kommentaren über die "Abbott Elementary"-Episoden der vierten Staffel.
Emil Groth - myFanbase
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