Bewertung

Review: #3.18 Kamasutra für Anfänger

Erstmal: Wie bescheuert kann ein Titel eigentlich sein? Das hier ist doch nicht "Sex and the City" sondern "O.C., California" und obwohl es Ende der Folge ziemlich zur Sache ging, ist das doch nur ein sehr geringer Teil der Folge gewesen und der Titel daher absolut unaussagekräftig und unpassend. Aber das sind wir ja von der brillanten Übersetzungsabteilung gewohnt...

Nun aber zur Folge: Erstmal war die Jess-Story ja absolut nervig. Was will die überhaupt da? Einerseits war ihr Auftreten gut, da Ryan nun scheinbar endlich damit abschließen konnte. Aber dieser Junge mit seinem übertriebenen Beschützerkomplex erinnert einen ja fast an Marissa. Kein Wunder, dass die beiden so lange ein Paar waren… Sadie war ja nun wirklich sehr verständnisvoll. Ich hätte Atwood was erzählt, wenn er solche Spielchen mit mir getrieben hätte. Jess kann ich irgendwie verstehen. Die hatte wahrscheinlich nie `nen anständigen Kerl und hat da natürlich Gefallen am alten Beschützer Atwood gefunden. Klar hat Ryan sicher auch Schuldgefühle wegen der ganzen Geschichte mit Trey, aber er kann auch nicht die ganze Damenwelt beschützen (obwohl einige da sicher nichts gegen hätten), das ist weder möglich noch sein Aufgabenbereich. Aber ich hoffe, dass das nach dieser Folge abgeschlossen ist. Denn auf so was hab ich echt keine Lust.

Als er Sadie am Ende seine Geschichte erzählt hat, hat mich das wirklich berührt. Mit der Zeit vergisst man irgendwie den Hintergrund/Anfang der Serie und warum Ryan überhaupt in Newport ist. Für mich gehört er irgendwie schon so zu den Cohens, dass ich seine "richtige" Familie hin und wieder vergesse. Ich finde es auch wirklich gut, dass Ryan den Prügeleien endlich abgeschworen hat. Auch wenn einige das ja so "toll" fanden am Anfang, mir ging das eher auf den Keks. Seine Selbstbeherrschung und sein Verstand in vielen Situationen finde ich beeindruckend und würde mir wünschen, dass das so bleibt. Am Ende fand ich jedoch, dass es mit Sadie recht schnell ging. Naja, Atwood hat ja (außer mit Marissa) auch selten was anbrennen lassen…

Nun zu Summer und Seth. Taylor war ja wirklich genial, wie immer eigentlich. Aber auch echt unverschämt, wie sie Summer einfach auf so intime, private Dinge anspricht, die sie eigentlich gar nichts angehen. Mich würde ja zu sehr interessieren, ob die Storyline der beiden in dieser Folge auf irgendwelche biographischen Hintergründe zurückzuführen ist, die die Autoren dann gleich auf lustige Art und Weise in die Serie eingebunden haben. Wäre ja nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Das Ende fand ich ja wirklich süß mit Summer und Seth. Dass sie wirklich dachte, dass Seth sie deswegen verlassen würde... Aber na ja, ich finde es auch gut, dass sie sich seiner nicht zu sicher ist, nur weil sie ja "5 mal toller aussieht als er". Die Szene, als sie ihn versucht hat anzumachen, war auch wieder genial. Besonders Seth dann: "Du duftest auch gut." Wieder zum Wegschmeißen.

Auch lustig fand ich die Situation, als Seth Sandy nach seiner Beziehung zu Kirsten während der Collegezeit fragt. Taylors Sexseminar war ja dann wirklich absolut unglaublich. Vor allem ihr Kommentar am Ende "Na ja, ich begleite auch Paare bei der Trennung." Finde ich lustig, dass so was auch mal thematisiert wird, aber ich finde es auch gut, dass darauf nicht so intensiv eingegangen wurde und es dann so ein niedliches "Happy End" gab... War zwar für mich etwas an den Haaren herbeigezogen, aber wenn solche Storys öfter auf so eine Art und Weise abgehandelt würden, hätte die Serie wahrscheinlich nicht solche Probleme...

Dann gab’s natürlich wieder was vom Krankenhaus- Projekt. Dieses Mal eine Sache, die ich schon irgendwie verstehen kann. Ein Vater, der sieht, dass seine Tochter unglücklich ist, und es Matt deshalb ein bisschen heimzahlen will. Dafür umso unverständlicher, dass Sandy Matt so hängen lässt. Immerhin war es eigentlich seine Schuld und Matt hat ja Maya eigentlich sogar für den Auftrag aufgegeben. Ich kann Sandy zwar verstehen, weil er nun schon so weite Wege für den Auftrag gegangen ist, aber der alte Sandy hätte so was einfach nicht durchgehen lassen. Und das ist es eben, was die Sache so schlimm macht. Man hat einfach sehr hohe Ansprüche an Sandys Moral, die er selbst gesetzt hat. Leider enttäuscht er einen immer häufiger. Das gefällt mir momentan überhaupt nicht in der Serie und ist in der dritten Staffel für mich wohl eine der blödesten Wendungen.

Nun zu Marissa: Ich finde es schon etwas komisch, dass Summer sie doch irgendwie im Stich lässt. Ich finde, das passt nicht zu ihr, auch wenn sie dieses Mal auch irgendwie eigene Gedanken und Probleme hatte, selbst wenn diese eigentlich von Taylor quasi heraufbeschworen wurden. Dass sie dann allerdings zu Matt geht, finde ich höchst unlogisch. Nur weil er ihr bei der Sache mit Johnnys Tod geholfen hat? Okay, sie wollte nicht zu Volchok und sonst hatte sie keinen. Aber dann zu einem eigentlich Wildfremden gehen? Das fand ich wirklich ziemlich bekloppt. Volchok hat ja gezeigt, dass er auch ganz nett sein kann, wenn man mal an die Uhr denkt. Ich kann mir vorstellen, dass Marissa sich einfach irgendwie zu ihm hingezogen gefühlt hat. Er sieht ja auch ganz fesch aus und ist so der typische "Bad Boy". Viel mehr wird aber auch nicht dahinter stecken. Dann hat sie sich allein gefühlt und er war ja praktisch ständig da. Ich denke da z.B. an DJ und Alex in der zweiten Staffel. Überrascht mich also jetzt nicht wirklich allzu sehr und finde es auch nicht so schlimm bisher. Mal sehen, was sich da weiterhin ergibt.

Mal allgemein zu den (nicht Liebes-)Beziehungen: Seth war in dieser Folge ja wieder in guter Form. Ein guter Ratschlag für Ryan und sogar für Sadie hat er ja ein paar aufmunternde Worte übrig gehabt. Das hat mir gut gefallen, auch wenn man das so gar nicht von ihm kennt… Oder vielleicht gerade deshalb. Dann finde ich auch sehr schön, wie sich Kirstens und Ryans Beziehung entwickelt. Sie gibt ihm immer wieder gute Ratschläge und hilft ihm in letzter Zeit sehr häufig. Und das Gute daran natürlich: Er nimmt ihre Ratschläge auch an und setzt sie nach seinen Vorstellungen um.

Einige Sachen haben mich aber irgendwie schon gestört an der Folge: Erstmal gab es einige unlogische Dinge: z.B. Warum wusste Sandy nicht, dass sein wichtigster Mitarbeiter in der Firma bei einem Meeting in L.A. ist? Das halte ich für ziemlich unglaubwürdig. Da sollte er ja nur auf Marissa treffen, was wiederum auch an Unlogik kaum zu überbieten war (also, dass Marissa bei Matt war, meine ich jetzt). Dann fand ich es auch noch komisch, dass Seth so einfach das erneute Gespräch bekommen hat. Wahrscheinlich haben sie ihm irgendeine blöde Ausrede abgenommen. Trotzdem hätte man da etwas näher drauf eingehen können. Außerdem: Warum kommen in Serien immer Leute andere besuchen und dann fällt ihnen nach ein paar Sätzen auf, dass sie ja doch dringend wieder gehen müssen?

Ansonsten fand ich die Folge ganz okay, aber nicht ganz so gut wie die letzte. Trotzdem eigentlich besser als #3.15 Abschied am Strand, ich gebe ihr aber dennoch sechs Punkte. Allerdings "gute" sechs Punkte mit Tendenz nach oben. Die Folgen wurden wieder etwas besser und ich hoffe, dass es in der nächsten Woche noch weiter aufwärts geht. Eher in die Tendenz Folge zehn bis zwölf (in dieser Staffel) als das, was wir bei den vorangegangenen beiden Folgen gesehen haben.

Nadine Watz - myFanbase

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