Bewertung

Review: #3.10 Die Weihnukkah-Bar-Mitzwakkah

Das ist doch endlich mal ein Episodentitel... Und leider auch der einzige, der wörtlich aus dem Englischen übersetzt wurde. Da das eine meiner Lieblingsfolgen der dritten Staffel war, habe ich mich schon darauf gefreut, diese Review zu schreiben. Allerdings muss ich sagen, dass ich sie besser in Erinnerung hatte. Kann mir das nur so erklären, dass das an der Synchronisation liegt. Schade, dass Taylor dieses Mal nicht mit von der Partie war. Sie hätte der Folge sicherlich besser getan als Johnny, der mir immer mehr auf den Keks geht.

Es gefällt mir wirklich gut, wie Summer fachmännisch als Weihnachtsbaumexpertin auftritt und die anderen mit ihren hohen Ansprüchen schier in den Wahnsinn treibt. Da erkennt man eben ihr verkapptes Genie. Marissa ging mir wieder ziemlich auf den Geist mit ihrem Baum für Johnny. Ryan hat ja unglaublich gelassen und nett reagiert, sehr ungewöhnlich für ihn. Aber vielleicht hat er auch noch ein schlechtes Gewissen, weil er sich die Schuld an dem Unfall gibt, was ich übrigens für Blödsinn halte. Wenn einer zu blöd ist, links und rechts zu gucken, bevor er über die Straße läuft, ist er selbst schuld. Sowas lernt man schließlich schon im Kindergarten...

Die Idee mit der Bar Mitzwah finde ich erstmal gewöhnungsbedürftig, nicht wegen der Bar Mitzwah, sondern weil sie mit dem Geld Johnnys OP bezahlen wollen. Ist ja schön, dass sie ihm helfen wollen, aber man kann’s auch übertreiben. Irgendwie hat mich diese Aktion ziemlich genervt.

Absolut genial ist Julie als "white trash" im Trailerpark mit Schnupftabak, den Ryan- Unterhemden und ihrem ständigen Gus-Sprüchen. Ich finde, dass das wunderbar zu ihr passt. Vor allem da sie noch gleichzeitig versucht, den Schein zu wahren. Aber ich finde, man merkt, dass dieses Leben eigentlich das der Julie Cooper ist. In dieses Bild passt auch perfekt ihre Schwester hinein, die wir ja bei Julies und Calebs Hochzeit kennen gelernt haben. Ich würde liebend gern noch mehr über Julies Vergangenheit und ihre Familie erfahren. Hoffe, dass es im Laufe der Serie noch dazu kommen wird. Dass Julie Marissa nichts davon erzählen will, kann ich zwar verstehen, halte ich aber für Blödsinn. Sie ist schließlich Schlimmeres gewohnt. Ich meine, ihr Vater ist Jimmy Cooper. Wie viel schlimmer kann es denn da noch kommen? Ich denke auch nicht, dass Marissa das so sehr belasten würde. Immerhin kann sie ja jetzt auch nicht viel mehr Geld haben...

Immer wieder absolut süß ist auch, wie Seth sich gegenüber Summers Dad verhält. Highlight, als Summer zu ihm sagt, er solle doch schon mal nach oben gehen und die Haare von Princess Sparcle kämmen, da ihn das immer so beruhigt... Das bestätigt mal wieder, dass Summer der heimliche Star der Serie ist.

So, zurück zu Johnny. Ich kann wirklich gut verstehen, dass er das Angebot nicht annehmen wollte. Wer nimmt schon gern Almosen von ein paar reichen Kindern an, v.a. da er in Marissa verknallt ist, will er ihr doch eher imponieren als sich von ihr aushalten lassen. Und er hat Recht, wenn er sagt, dass gerade Ryan ihn verstehen sollte. Immerhin wollte er doch erst vor kurzem auf einem Fischerboot davon segeln, weil er ja "immer noch kein Cohen" ist und das Gefühl hat, nicht dazu zu gehören. Ryans "Manchmal muss man sich eben von den Reichen helfen lassen" hat mich nicht wirklich überzeugt und war meiner Meinung nach eher etwas unglücklich rübergebracht. Ich denke, dass Johnny in dem Fall wohl auch eher die Tatsache überzeugt hat, dass kurz nach seinem Fast-Überfall die Polizei dazu kam und er dadurch realisiert hat, dass das Ganze auch sehr leicht hätte schief gehen können. Was ist überhaupt mit Chili? Der ist ja wie vom Erdboden verschwunden… Kein Wunder, dass sich da Johnny so an Marissa hängen muss. Finde das Ganze etwas krank und es erinnert schon fast an Oliver. Nur dass Johnny netter ist und Marissa nicht gezielt zu manipulieren versucht. Allerdings sollte er doch auch mal raffen, dass sie einen Freund hat.

Dass Ryan deshalb gleich alles abblasen will, ist mal wieder total kindisch. In dieser Staffel bin ich wirklich hin- und hergerissen. Einerseits verhält er sich Marissa gegenüber so verständnisvoll und nett und dann rastet er wieder aus und macht Dinge, die mich echt an ihm zweifeln lassen. Gut, dass Sandy ihm mal wieder auf nette Art und Weise die Meinung geigt. Was sich mir allerdings nicht wirklich erschlossen hat, war schlussendlich der Sinn der Bar Mitzwah. Seth hatte sich das Ganze doch ursprünglich ausgedacht, damit das Bar Mitzwah-Geld von Ryan für die OP-Kosten von Johnny genommen werden sollten. Aber dann wird daraus eine Spendengala für das Krankenhaus, das auf Grund dieser Spenden die OP umsonst machen soll. Dann hätte man die Bar Mitzwah doch auch gleich lassen können, oder? Oder eben die Spendengala... Aber egal, schön war jedenfalls, dass man dadurch eine kleine Reise in die Vergangenheit machen konnte. Das war auch mein Highlight der Folge.

Allerdings war es fast eher das Gespräch zwischen Summer und ihrem Vater. Ich mag es immer gerne, wenn man mehr über die Vergangenheit der Charaktere erfährt und versteht, warum sie bestimmte Sachen tun und getan haben. Ich fand die Szene sehr rührend und traurig. Ich würde gerne mehr über Summers Mutter erfahren und fänd es auch keine allzu schlechte Idee, wenn man sie in der folgenden Staffel vielleicht mal kennen lernen würde. Besonders schön war natürlich, als Seth dazu kam, und man gemerkt hat, wie wichtig Seth auch für Summer ist und wie sehr sie ihn braucht. Das hat wirklich wieder mein kleines Herzchen erwärmt.

Seth hat mir wirklich total Leid getan, als man seine Bar Mitzwah sieht und dann auch noch dieses traurige Lied im Hintergrund läuft. Komisch finde ich aber schon, dass alle zugesagt haben, obwohl sie ihn doch gar nicht leiden konnten. Schade, dass Julie und Neil Summer und Marissa nicht die Wahrheit sagen wollen. Die beiden sind sicher nicht so dämlich, dass sie nicht verstehen, dass ihre Eltern ihnen nicht ganz die Wahrheit sagen. Obwohl ich mir da bei Marissa nicht so sicher bin... Aber wie lange soll so eine Renovierung denn dauern? Dann hat Julie ihr ja auch nicht die neue Wohnung mal vorgeführt oder so... Das ist doch schon sehr verdächtig.

Seths oberpeinliche Überbrückungsaktion ("Ryan braucht doch keine Brille." – "Wenn er von rechts nach links liest, schon."), während Ryan wieder die Situation retten muss, war zwar nichts Neues, aber mir hat sie trotzdem gefallen. Besonders als Sandy einsteigt und die beiden den Dreydel-Song performen, mit dem die ganzen nichtjüdischen Newpsies natürlich nichts anfangen können. Einfach genial. Den Schluss fand ich wieder sehr bewegend, als Ryan mit seiner Rede beginnt und schließlich alle zusammen tanzen. Dann hat Seth doch noch eine kleine Entschädigung für seine verpatzte Bar Mitzwah bekommen.

Insgesamt halte ich diese Folge für die bisher beste der dritten Staffel, es ist auch eine meiner Lieblingsfolgen dieser Staffel. Da ich aber der vierten Folge schon 7 Punkten gegeben habe und diese deutlich besser ist, gebe ich 8 Punkte, obwohl ich es eher bei 7,5 ansiedeln würde. Denn einige nervende Stellen (Johnny) waren für mich schon dabei. Aber wenn man die Folgen so oft sieht, fällt einem so was auch eher auf. An die Highlight-Folgen der vorangegangenen Staffeln kann diese zwar nicht rankommen, aber in der dritten Staffel ist es, wie ich finde, eine der schönsten und unterhaltsamsten.

Nadine Watz - myFanbase

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