Cargo City
Wie definiert man Pop? Oder genauer: Wie definiert man Indie-Pop? Wenn Indie-Pop eine Mischung aus melodischen Klängen und sanft-melancholischen Gitarrenakkorden ist, gepaart mit ein paar leicht elektronischen Akzenten und schließlich abgerundet mit tiefsinnigen Songtexten, dann ist Cargo City wohl einer der besten Vertreter dieses Genres, das an sich eigentlich unwahrscheinlich vage ist. Denn Indie, steht das nicht für Independent, also für Unabhängigkeit, für möglichst eigenständige, nicht definierbare Musik?
Cargo City jedenfalls, deren Kopf den ganz durchschnittlichen Namen Simon Konrad trägt, bewegt sich auf dieser Welle des Indie-Pop. Möglichst melodisch, möglichst gedankenvoll soll die Musik sein, einfach zum Dahinträumen und Aus-dem-Fenster-gucken. Solche Lieder heißen dann auch nicht umsonst "Inspiration" oder "Butterflies" oder "When I Sleep I Disappear". Mit reiner Stimme, voller Gefühl und einem ganz leichten Akzent, singt Konrad dann nahezu poetische Liedzeilen wie "Wait, no hesitation, of all temptations you are the worst / save our constellation, my concentration might be cursed". Kein Wunder also, dass er nach mehreren gescheiterten Bandprojekten im Jahr 2006 als Solokünstler via MySpace entdeckt wurde und zwei Jahre später schließlich über das Label Rebecca & Nathan sein Debütalbum "How to Fake Like You Are Nice and Caring" veröffentlichen konnte. Letztlich ist es aber wohl nicht die Indie-Komponente, die Cargo Citys Musik ausmacht, sondern vielmehr die Mainstreamtauglichkeit, dies allerdings im absolut positiven Sinne.
Nur ein Jahr nach "How to Fake Like You Are Nice and Caring" erschien 2009 schon das zweite Album, "On.Off.On.Off" mit einem weiteren Dutzend neuer Lieder, die gleichermaßen schwermütig wie fröhlich sind, gleichzeitig Traurigkeit und Lebensfreude vermitteln. Eben diese Mischung schien es gewesen zu sein, die die Macher des Films "Vincent will meer" dazu veranlasste, gleich vier Songs von Cargo City auf den Soundtrack zu packen und ihnen damit halfen, einen großen Schritt weiter in Richtung nationale Bekanntheit zu machen. Das dürfte Cargo City nicht schwerfallen, denn Indie plus Mainstream, das ist irgendwie ein guter Mix.
Maria Gruber - myFanbase
Zum Interview mit Cargo City
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