Bewertung

Review: #5.12 Wir wissen alles

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Die zweite Staffelhälfte hat zwar ein wenig lahm angefangen, doch seit drei Wochen wurde das Tempo komplett an- und die Zuschauer mitgezogen. Als aus der riesigen Mindmap der Polizei herausgezoomt wurde und nach und nach alle Fälle der bisherigen viereinhalb Staffeln miteinander verknüpft gezeigt wurden, war das wirklich ein Gänsehautmoment. Da hat man nochmal deutlich gesehen, wie viel all diese Kids und natürlich Annalise, die ironischerweise als eine der wenigen noch niemanden direkt auf dem Gewissen hat, mitgemacht haben.

"We know everything, Gabriel. Cooperate or end up in jail."

In dieser Folge erfuhren wir also, warum Gabriel verhaftet wurde. Dass ihm Terrorismus vorgeworfen wurde, und das mithilfe so billiger "Beweismittel", wirkte ein wenig aus der Luft gegriffen. Ich war überrascht, dass dieser Prozess so schnell wieder Geschichte war, wie er gekommen ist. Innerhalb von 20 Minuten eingeführt und aufgelöst. Vermutlich diente er nur dazu, Annalise und Gabriel einander näher zu bringen und Gabriel dazu zu bringen, beim Plan, die Gouverneurin anzuschwärzen, mitzumachen. Doch genau dafür hat dieser Einschub mit dem Prozess, so kurz er auch war, gut funktioniert, denn das Annähern der beiden hat mir sehr gut gefallen und es ist eine interessante Wendung, Gabriel nun vermeintlich im Team Keating zu haben. Ob er das tatsächlich ist, weiß natürlich niemand und dass es immer noch eine Möglichkeit ist, dass mehr hinter seiner Geschichte steckt, dient ebenfalls sehr effektiv der Spannung. Gänzlich vertrauen kann ich ihm noch nicht, dafür hat er auch Michaela viel zu schnell wieder eingelullt und dafür hab ich ihm auch das Telefonat mit seiner Mutter nicht so recht abgekauft. Übrigens fand ich es, angesichts der Tatsache, dass Annalise tatsächlich misstrauisch Gabriel gegenüber war, ein wenig fahrlässig, ihn seine Mutter anrufen zu lassen und dabei nicht auf die Lautsprecherfunktion zu bestehen. Gleichzeitig spricht es für die Brillanz und vergangene Twists der Serie, dass man so weit ist, gar nichts mehr zu glauben und alles anzuzweifeln. Das kann manchmal frustrierend sein, in Bezug auf Gabriel funktioniert es allerdings sehr gut. Und was die Kommissarin mit "we know everything" meint, ist ebenfalls unklar und deutet auf viele weitere Informationen hin, die uns noch erwarten werden, und darauf freue ich mich sehr.

"Why don't you get a knife? Cut me open, bleed me dry. Thats what you all want, right? Cause I'm not the one killing people aroung here, I'm just cleaning up the mess."

In dieser Folge wurden alle Handlungsstränge sehr geschickt miteinander verbunden – für mich geschah das in der kleinen Szene, in der Annalise bei Frank und Bonnie auftauchte und ihnen vor Augen führte, wie viel sie seit Jahren für die Keating 5 und alle drumherum getan hat und wie wenig direkte Schuld sie eigentlich trägt. Eine sehr aufreibende Szene, die uns in Kombination mit der Mindmap der Polizei mal wieder vor Augen führte, dass um Annalise herum schreckliche Dinge geschehen, sie allerdings noch nie diejenige war, die so sehr die Nerven verloren hat, dass jemand gestorben ist, sondern diejenige, die im Zweifel die Ruhe bewahrt und alle beschützt hat. So geht sie mit der Info über die Adoption, die sie über Gabriel an das FBI verfüttert hat, wieder ein erhebliches Risiko ein, auch wenn es dazu diente, die Gouverneurin ins Spiel zu bringen. Was für ein Moment, als Gabriel die Gouverneurin erwähnte und dann die Mindmap auftauchte! So viele alte Charaktere, die man schon beinahe vergessen hatte und die einen auf der anderen Seite an alte Zeiten der Serie erinnerten. Wirklich großartig!

Tegan: "Michaela! How absolutely lovely to see you."

Michaela: "You hate me again?"

Tegan: "Are you suprised?"

Tegan und Emmet stellten auch in dieser Folge wieder eine angenehme Abwechslung der düsteren Stimmung der anderen Handlungsstränge dar, auch wenn die arme Tegan mittlerweile tiefer in alles hineingezogen wurde als sie gerne wäre. Ich bin sehr gespannt, in welche Richtung sie sich in Zukunft bewegen wird, da sie nun von allen Seiten unter Druck gesetzt wird. Auch Emmett wird immer misstrauischer und nicht nur aufgrund seines Interesses an Annalise wird er auch in Zukunft weiter nach bohren. Sein Anruf an die IT-Abteilung zeigt sein Misstrauen und ich hoffe sehr, dass es zu einem spannenden inneren Konflikt führen wird und er eventuell auch noch ins Team Keating wechselt, statt zu einem neuen Feind zu werden.

Nate: "The longer we wait the harder it makes it for the FBI."

Bonnie: "But the worse it makes it for her. We know what that feels like. It's time, Nate."

Puh, die Szenen zwischen Bonnie und Ronalds Mutter waren so unangenehm und grausam mitanzusehen, dass ich am liebsten überhaupt keinen Kommentar dazu abgeben würde. So gut man Bonnies Konflikt auch verstehen kann, so grenzte dies an emotionale Folter und könnte außerdem auch noch dazu geführt haben, dass die Leiche zu früh aufgefunden wurde. Ich hoffe sehr, dass der verfrühte Fund in Zukunft keine Rolle mehr spielen wird, bin mir dessen allerdings nicht sicher. Nun, da die Leiche gefunden wurde, tickt die Uhr für alle Beteiligten und gerade als sich die Keating 5 ein wenig in Sicherheit wiegten, stellte Connors Mutter doch tatsächlich das Foto von sich und Asher ins Netz. Eine doch sehr absurde Wendung, die dem Techtelmechtel nun noch auf ganz anderer Ebene einen bitteren Beigeschmack hinzufügt, ein Gänsehautmoment war es aber allemal.

Fazit

Wieder eine sehr spannende und unterhaltsame Folge, die niemals langweilig wurde und nur streckenweise bei Bonnies Szenen sehr unangenehm, sodass man insgesamt mehr als erfreut die nächsten Wochen erwartet.

Klara G. - myFanbase

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