Bewertung

Review: #9.19 Folge deinem Instinkt!

Das Tempo war in dieser Folge dermaßen gedrosselt, dass es so gut wie gar keine Weiterentwicklung in den Storylines gab. Es werden immer noch Dinge in die Länge gezogen, die eigentlich schon seit Wochen irgendeinen Fortschritt hätten machen müssen.

Zum einen haben wir da April, die nach wie vor die Nerven strapaziert. Obwohl an Sarah Drews schauspielerischen Fertigkeiten nichts auszusetzen ist und gerade deswegen April einen sogar noch in der einen oder anderen Szene bewegen kann, ist wohl jedem klar, dass hier ein Charakter permanent an die Wand gefahren wird. Mittlerweile versucht man als Zuschauer schon gar nicht mehr, April zu verstehen, ist ihr doch jegliches Identifikationspotenzial abhanden gekommen. Die Autoren müssen hier schleunigst die Kurve kriegen und zeigen, dass man diesen Charakter durchaus ernst nehmen kann, ansonsten zerstören sie schließlich noch die Freude an einem Zusammenkommen von ihr und Jackson.

Bei Arizona und Callie fällt dieses Mal auch besonders auf, dass ihnen eine weitere Storyline fehlt. Natürlich freut man sich darüber, dass ihre Beziehung stärker als je zuvor ist, doch nun muss es hier irgendwie weitergehen. Normalerweise sorgt Callie für den ein oder anderen Lacher, aber selbst das hat man in dieser Folge schmerzlichst vermisst.

Von Alex will ich gar nicht erst anfangen zu sprechen, schadet es doch einfach diesem Charakter, dass er so unglücklich in Jo verliebt ist. Ihm fehlen jegliche gute Momente und er beginnt zu nerven, weil er nur noch vor sich hin schmollt. Das hat er eigentlich nicht verdient. Außerdem war der sich anbahnende Konkurrenzkampf zwischen Shane und Heather völlig belanglos.

Owen und seine Sorge um Ethan zählt zu den positiven Entwicklungen, gerade weil sie darauf hindeutet, dass sich daraus noch eine intensivere Storyline entwickeln kann. Diesbezüglich habe ich zwei Vermutungen aufgestellt. Die erste mag zwar drastisch klingen, aber ich könnte mir vorstellen, dass der Vater von Ethan stirbt und sich die Mutter nach wie vor nicht an ihren Sohn erinnern kann, weswegen sich Owen weiterhin um Ethan kümmert. Die andere Option wäre, dass alles gut läuft, aber Owen durch Ethan an seinen Kinderwunsch erinnert und dies endlich zur Sprache gebracht wird. So oder so könnte es darauf hinauslaufen, dass dem Thema Kinder bei Owen und Cristina wieder Beachtung geschenkt wird. Und auch wenn ich nicht möchte, dass zwischen Owen und Cristina wieder die Fetzen fliegen, vor allem da sie in letzter Zeit so schön harmonieren, müssen sie dennoch Antworten für sich finden. Andernfalls ergibt alles keinen Sinn.

Sarah Chalkes Gastauftritt ist zusammen mit Meredith der andere positive Aspekt dieser Folge. Ich habe Sarah Chalke vorher noch nicht in so einer dramatischen Rolle gesehen. Es war bewegend mitanzusehen, wie sehr sie für ihren Sohn gekämpft und schließlich auch recht gehabt hat. Solche Mutterinstinkte sind goldwert. Meredith hat in Bezug auf Zola bereits ähnliche Instinkte entwickelt und möchte sich nun schließlich mit Baileys Hilfe testen lassen, ob sie an Alzheimer erkranken wird und sie sich somit vielleicht irgendwann nicht mehr um ihre Kinder kümmern könnte. Da diese Sorge bereits seit mehreren Staffeln besteht, finde ich Merediths Entscheidung sehr vernünftig, da sie dadurch die nötige Klarheit bekommt.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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