Review: #8.13 Was wäre wenn ...?
Ein "Was-wäre-wenn"-Szenario ist ein durchaus beliebtes Stilmittel in Serien, welches zwar eher häufiger im Mystery- bzw. Sci-Fi-Genre anzutreffen ist, aber auch schon in Serien wie "Desperate Housewives" verwendet wurde. "Grey's Anatomy" bedient sich nun dieses Stilmittels und zeigt uns eine alternative Welt, die gar nicht so anders ist.
"What if I have been raised differently? What if my mother had never been sick? What if I had actually a good father?"
Bei Meredith ist es nicht weiter verwunderlich, dass sie darüber nachdenkt, wie ihr Leben aussehen würde, wenn ihre Mutter Ellis niemals an Alzheimer erkrankt wäre. Sie würde immer noch mit ihr gemeinsam in einem Haus wohnen, was für eine Frau, die in ihren Dreißigern sein muss, etwas komisch ist. Auf der anderen Seite unterstreicht dies nochmal, dass Meredith unter Ellis' Pantoffel lebt. In erster Linie träumt Meredith nicht von einer fürsorglichen Mutter, sondern von ihrer echten. Ellis ist nun mal eine toughe Frau, die an der Spitze ihrer Karriereleiter steht und aus dieser Stellung keinen Hehl macht. Als Leiterin eines Krankenhauses hat sie den Dreh raus, doch als Mutter fehlen ihr jegliche Kompetenzen. In Richard hat sie einen liebevollen Ehemann gefunden, der an ihrer Stelle Meredith den nötigen Halt spendet. Er blüht in der Vaterrolle regelrecht auf und da wünscht man sich doch glatt, dass Meredith in der Realität einen solchen Bezug zu ihm aufgebaut hätte.
Ansonsten erlebte ich eine riesige Überraschung, als man von Merediths und Alex' Verlobung erfuhr. Das ist eine Kombination, welche man zuvor tatsächlich noch nie gesehen hat. Im Endeffekt wirkte deren Umgang gar nicht mal so befremdlich, jedoch bin ich sehr froh darüber, dass uns die Autoren diese Beziehung erspart haben. Meredith und Alex geben nur als Freunde ein großartiges Bild ab.
Mitsamt der Brille erweckt Alex den Eindruck eines Nerds, trotzdem hat er nach wie vor damit zu kämpfen, ein Mistkerl zu sein. Zumindest glaubt er das selbst von sich und nach seinem Seitensprung mit April ist es schwer ihn da zu verteidigen. Hat ihm etwa eine Izzie Stevens gefehlt, die ihn zu einem besseren Menschen macht, der eigentlich schon immer tief in ihm vergraben war? Dafür tritt jetzt Bailey als Ersatz ein, die erst durch ihre Kündigung Entschlossenheit entwickelt und Alex Mut zuspricht. April und Jackson wirken dagegen nicht sonderlich verändert, wobei es durchaus fragwürdig ist, ob die echte April jemals ihre beste Freundin (Meredith sagt zu ihr sogar: "You are my person!") hintergehen würde.
Während Meredith das Leben mit zwei Elternteilen bekam, musste Lexie die harten Schicksalsschläge einstecken und mutierte zu einem Drogenjunkie. Sie in so einem Zustand zu sehen ist schockierend, weil diese Vorstellung so unglaublich abwegig erscheint. Ein Charakteristika, nämlich das fotografische Gedächtnis, bleibt bei Lexie jedoch erhalten. Es sind diese typischen Merkmale, durch die wir kein an den Haaren herbeigezogenes alternatives Leben sehen. Dies spiegelt sich unter anderem in der Beziehung zwischen Meredith und Ellis wieder, als erstere ihrer Mutter die Stirn bietet und an die wirkliche Meredith erinnert.
"What if one little thing I said or did could have made it all fall apart?"
Bei Cristina und Owen braucht man diese Überschrift gar nicht in den Konjunktiv setzen, da Owen bereits in der letzten Folge erschütternde Worte zu Cristina gesagt hat, die seine Ehe vielleicht beenden werden. Noch sieht man die beiden schweigend zusammen im Bett liegen, aber die eigentlichen Konsequenzen werden wohl nächste Woche deutlicher werden. Die Ereignisse in dieser Folge lassen jedoch hoffen, dass die zwei auch noch diese Krise überwinden werden. Cristina hat sich in der Traumvorstellung komplett von ihren Kollegen abschottet. Wenn selbst sogar die Oberärzte Angst vor ihr haben, dann ist Cristina wahrhaftig zu einem medizinischen Terminator geworden. Trotzdem kommen Cristina und Owen insoweit zusammen, als dass sie seine Wunde versorgt, bereits mit dem Wissen über seine Probleme weges des Krieges. Sie scheint ihn zu verstehen und deckt seine labile Verfassung vor Ellis. Da ist eindeutig eine Verbindung zu sehen, selbst unter veränderten Bedingungen, und wenn die beiden bloß wieder in der Realität begreifen würden, warum sie zusammen sind, dann können sie es schaffen ihre Ehe noch zu retten. Zur Zeit erscheint die Baby-Problematik aber noch unüberbrückbar.
In der Alternativwelt kam es zu einer Familiengründung zwischen Callie und Owen. Es fällt recht schnell auf, wie wenig sie zueinander passen, denn ansonsten würde sich Callie nicht zu Arizona hingezogen fühlen und Owen könnte mit seiner Frau über sein Trauma sprechen. Bei Derek und Addison trügt der Schein zunächst, denn obwohl die beiden noch zusammen sind, und zudem ein Baby erwarten, geht die Ehe den Bach runter. Hauptproblem scheint hier wieder Mark zu sein, von dem Addison letztendlich sogar noch schwanger ist. Kein Wunder also, dass Derek den Titel "McDreary" erhält.
"You're just a guy in a bar. And you're just a girl in a bar."
Was das Ende so gut zeigt und worauf die Autoren hinaus wollen, ist, dass wie auch immer die Leben der Charaktere ausgesehen hätten, das Endergebnis immer das gleiche bleiben würde. Alle Wege führen zum selben Ziel und das wurde mit Meredith und Cristina, als auch mit Meredith und Derek, welche in Joe's Bar Deja-vu-artig aufeinander treffen, gekonnt umgesetzt.
Lukas Ostrowski - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: If/ThenErstausstrahlung (US): 02.02.2012
Erstausstrahlung (DE): 17.10.2012
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: William Harper
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