Bewertung

Review: #5.05 Die Löwen brüllen

Das hat mir doch gleich wieder viel mehr Spaß gemacht: Ein Roadtrip, ein wenig Bonding und jede Menge Teamspirit. Da ist das "Friday Night Lights"-Feeling gleich wieder da!

"Ey, Coach. Are we there, yet" - "Nope. We're getting there."

Der Roadtrip zum Footballspiel war eine perfekte Gelegenheit, um die Spieler der Lions zusammenzubringen, dem Zuschauer etwas Freude zu vermitteln und gleichzeitig die Charaktere an sich einander näher zu bringen. Besonders mochte ich das Gespräch auf dem Balkon, als Eric im Dunkeln zugehört hat. Denn Eric spiegelte in dieser Szene den Zuschauer wider, er konnte das gleiche hören und hat sich genauso über den Zusammenhalt in seinem Team freuen können wie der Zuschauer. Interessanterweise haben sich die Spieler sehr zurückgehalten. Wenn ich mir das Team von vor drei Jahren vorstelle, mit Tim und Smash - wären die zu Hause geblieben und hätten geredet? Es hätte zumindest eine heftige Party mit den Cheerleadern gegeben!

Während dem Ausflug musste ich sehr oft an "One Tree Hill" denken. In der Teendrama-Serie waren es auch meistens die Auswärtsspiele der Ravens, die dazu genutzt wurden, die Sorglosigkeit und Freude der Charaktere zum Ausdruck zu bringen. Dem Zuschauer wird kurzzeitig eine heile Welt geboten, die er hin und wieder auch sehen muss. Ich bin froh, dass das auch "Friday Night Lights" eingesehen hat, und die Probleme der Charaktere einfach einmal für eine Folge vergessen hat.

Lange nicht mehr hat man ein Spiel so intensiv gezeigt. Ich fand es gut, dass die Spielabgabe der letzten Saison wieder thematisiert wurde. Und Eric musste erkennen, dass er mit seiner Methode, Spiele zu gewinnen, nicht immer zum Ziel kommt. Die Siegesparty war dann auch wieder extrem gelöst, genau das Gegenteil zum angespannten Spiel. Und wie cool war es denn, als der Manager kam, alles kurz leise war, und sobald er weg war, wurde die Party fortgesetzt. Erinnerte mich an Klassenfahrten, auf denen der Lehrer immer wieder nachguckt, man sich leise versteckt und danach weiter macht. War wirklich sehr schön mit anzusehen.

Ein besonderes Highlight war natürlich der Moment, indem man nach gefühlten zehn Folgen Hastings endlich wieder reden hörte. Und immerhin wissen wir nun, dass seine Familie oft umzieht und er damit überhaupt nicht glücklich ist. Buddy Jr. konnte sich im Laufe des Ausfluges erstaunlich gut in die Gruppe integrieren. Das mit dem Branding werde ich nie kapieren, mir wurde aber erklärt, es sei eine Männersache, Frauen müssten das nicht verstehen. Aber, müssen die Jungs halt machen. Sie müssen den Schmerz aushalten und dann auch mit einer nicht so gefühlvollen Jess umgehen können. Ich fand ihr Verhalten vollkommen angebracht.

"Works with Vince. Works for me."

Vince scheint sich auf einmal wieder viel besser mit seinem Vater zu verstehen. Was da passiert ist, wird dem Zuschauer wohl vorenthalten bleiben. Ist für mich ok, solange er nicht in der nächsten Episode seinen Vater plötzlich wieder hasst. Mir bleibt Ornette aber noch immer unsympathisch. Klar, er versucht, das Beste für seinen Jungen herauszuholen. Aber dann muss er auch nicht Eric bzw. Vince zustimmen, dass alle Gespräche mit Collegeteams über Eric gehen. Er macht sich bei mir dadurch noch unbeliebter, denn er unterhält sich dann doch offensichtlich mit einem College-Scout im Publikum. Er hintergeht damit sowohl Eric als auch seinen Sohn.

Vinces Probleme interessieren mich zwar meistens nicht, aber trotzdem ist es schön, wenn man ihn so stolz sieht, weil sein Vater ihm die Entscheidung lässt. Wie er seine Haltung verändert hat, ist definitiv auch Michael B. Jordans Schauspiel zuzuordnen. Hat mir sehr gut gefallen und ich dachte mir, ich sollte auch einmal etwas Positives in dieser Storyline erwähnen.

"So, looks like it's a guys weekend, so maybe a girls weekend?"

Ich freue mich für Tami, dass es in ihrem Leben endlich etwas anderes gibt als hilfsbedürftige Schüler. Der Abend mit Laurel hat ihr sicherlich sehr gut getan und stärkt sie hoffentlich für Julies kommende Probleme. Denn sie sucht nun Flucht bei ihrer Familie, und ich bin gespannt, welche Konsequenzen ihre Affäre haben. Und was wohl Tami und Eric meinen, wenn sie davon erfahren?

"You're not special. You are not the first. What you are is a freaking cliché."

In dieser Folge kam für mich ziemlich klar heraus, weshalb Julie eigentlich mit Derek eine Affäre begonnen hat. Nicht nur, dass sie keinen Anschluss fand und er der einzige war, zu dem sie eine Beziehung aufbauen konnte, sie versuchte auch immer noch, über Matt hinweg zu kommen. Was in Derek vorgeht, weiß ich nicht. Möglicherweise will er sich über die Abwesenheit seiner Frau hinweg trösten oder darüber, dass sie ihre Karriere ihm vorgezogen hat. Von der moralischen Seite her rechtfertigt das natürlich gar nichts, aber ich persönlich kann ganz gut damit leben, gerade nachdem ich Allison nun kennen lernen durfte. Ihre Aktion kann ich ganz und gar nicht verstehen - eine erwachsene, erfolgreiche Frau gibt vor dem gesamten Studentenheim zu, dass sie von ihrem Mann betrogen wird, und das nicht nur einmal? Das würde mir nicht passieren! Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass sie sicherlich selbst nicht ganz unschuldig daran ist, wenn ihr Mann fremdgeht. Ganz offensichtlich fehlt ihm etwas in der Beziehung - ich nehme einmal an Nähe jeglicher Art?! Egal was es ist, es ist Allisons Mann, also wer hat hier die falsche Entscheidung getroffen? Und ein verlorenes, junges Mädchen für die eigenen Fehler verantwortlich machen - so einfach ist es nicht.

Fazit

Das war doch schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung. Ein Roadtrip mit dem Team und viel Drama bei Julie. Bis jetzt die beste Folge in dieser Staffel und ich hoffe, es geht so weiter!

Sophie Blumengarten - myFanbase

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