Bewertung

Review: #5.06 Schleudertrauma

Und es ist leider nicht so weitergegangen, wie ich es mir erhofft hatte. Stattdessen sehen wir verlorene Eltern im Hause der Taylors, die ihre Tochter nicht mehr verstehen, und mit Ornette einen Vater, der seinen Sohn mit allen Mitteln beschützen will. Andere Erziehungsmethoden werden im Hause Riggins angewandt und für den Zuschauer ist es nur zu angenehm, diesen kleinen lustigen Momenten neben all dem Drama zu folgen.

"I didn't mean to disappoint you."

Noch in der letzten Folge habe ich Julies Seite ergriffen, war der Meinung, dass Derek und Allison an der Affäre eine größere Schuld tragen als Julie. Der Meinung bin ich jetzt noch, nur müsste sich Julie dann anders verhalten! Sie kann entweder erwachsen sein, eine solche Einstellung an den Tag legen und dann mit den Konsequenzen leben oder sich zurückziehen. Und das, was wir von ihr in dieser Folge gesehen haben, war nicht in Ordnung für eine junge Frau! Es kann nicht sein, dass man in dem Alter aus Angst gegen einen Briefkasten fährt. Und dann sagen, dass sie nicht gedacht habe, Derek und seine Frau seien noch zusammen - ich meine, jeder Zuschauer wusste das, also wusste sie das auch. Sie sollte nicht lügen, sich nichts vormachen und zu ihren Taten stehen. Es ist College - in der nächsten Woche macht eine andere etwas Dummes. Daraus lernen und weiter geht's - das ist das Motto! Ich verstehe, wenn sie kurz Luft holen muss, aber Julie würde ja am liebsten das College beenden und zurück nach Dillon kommen.

Deshalb kann ich auch Tami und Eric voll verstehen. Die Vorwürfe kommen bei mir nicht ganz so an, doch dass sie ihre Tochter dazu zwingen wollen, für ihr Handeln einzustehen - ich stehe voll hinter den Taylors. Für die Methoden von Tami kann ich dabei noch besser einstehen. Eric hat die Nerven verloren und sollte erstmal mit sich selbst ausmachen, wie er seine Tochter behandeln sollte, bevor er ohne Selbstkontrolle auf sie einwirkt. Denn scheinbar haben auch die Eltern ein wenig versagt, wenn Julie mit 18 Jahren noch immer nicht das Selbstbewusstsein hat, zurück zum College zu gehen und über ihren Taten zu stehen. Augen zu und durch!

"I don't know what's going on between you too. And I don't really care. But you have to get over it."

Becky und Mindy haben mir die Woche wieder sehr gut gefallen. Dieses ungleiche Pärchen harmoniert sehr gut miteinander und Mindys unkonservative Erziehungsmethoden mischen die ganze Folge auf und stellen ein perfektes Gegenstück zur Krise bei den Taylors dar. Trotzdem beginnt Mindy, auf Becky aufzupassen und versucht, ihr beizubringen, dass sie sich Tim aus dem Kopf schlagen soll. Becky hat es meiner Meinung nach noch immer nicht geschafft, Tim zu vergessen und ich bin gespannt, welche Konsequenzen Mindys Einwirken auf ihre Beziehung mit Luke hat.

Billys schlechtes Gewissen ist allgegenwärtig, nachdem Tim noch immer wegen ihm im Gefängnis sitzen muss. Obwohl es am Ende der letzten Staffel schien, als würde Tim diesen Schritt aus freien Zügen machen, so scheint er noch immer jeden Kontakt zu seinem Bruder abbrechen zu wollen. Bereut Tim mittlerweile seine Entscheidung? Denn die Gespräche und Telefonate zwischen den Brüdern sind immer ziemlich kurz, aufs Wesentliche beschränkt und sobald Billy eine persönliche Frage stellt, bricht Tim ab. Ist es im Gefängnis womöglich die Hölle für Tim und er möchte auf keinen Fall, dass sein Bruder etwas davon erfährt? Bald kommt Tim frei und ich hoffe, dann bekommen wir Antworten auf diese Fragen.

Nachdem Luke herausgefunden hat, dass er von der TMU nur als Lockvogel für Vince herhalten musste, schließt er innerlich mit Football ab. Und ist es nicht verständlich? Und irgendwie war das nach den letzten Folgen schon klar. Luke tut mir wirklich Leid, er hat es nicht leicht, seit er zu den East Dillon Lions dazugestoßen ist. Doch Billy sieht in ihm eine verlorene Seele und will ihm helfen. Da es ihm nicht möglich ist, seinem Bruder zu helfen, dessen Footballbewerbungsvideos er noch immer anschaut, sieht er in Luke einen neuen Auftrag. Die beiden zusammen sind einfach wunderbar und Billy gibt wirklich sein Bestes, um Luke aufzubauen. Ähnlich wie Mindy nutzt auch Billy untypische Erziehungsmethoden und schafft es damit, Nähe zu Luke aufzubauen. Es macht Spaß, den Vieren zu folgen und ich hoffe, wir sehen in den kommenden Folgen mehr davon.

"It's taken care of."

Ornette wird immer unsympathischer. Hatten die Autoren vor, ihn dem Zuschauer näher zu bringen, weil er seinem Sohn, ohne an sich selbst zu denken, hilft? Wenn ja, haben sie es bei mir nicht geschafft. Ich kann mir schon vorstellen, dass es in dieser Welt von East Dillon kein Verhandeln gibt, sondern alles mit Gewalt geregelt wird. Doch ich konnte mich schon in der vierten Staffel sehr schwer mit diesen Geschichten anfreunden und es fällt mir in dieser Staffel nicht leichter. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Vince es begrüßt, dass sein Vater wieder in alte Muster fällt und so die Gewalt von seiner Familie halten will.

Dieser Typ, dem Vince Geld schuldet, mit seinem unsympathischen Lächeln - warum fällt mir immer nur unsympathisch ein, wenn ich über diese Handlungen schreibe?! Er macht mir Angst. Ich bin einerseits ziemlich froh, dass Ornette dazwischen gegangen ist, doch ich bin mir nicht wirklich sicher, ob das das Ende der Geschichte ist. Eher denke ich, dass noch etwas viel Größeres kommen wird. Denn dieses traute Zusammensein am Ende der Folge, solche Szenen sind doch meist die Ruhe vor dem Sturm. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich sehen möchte. Zur Zeit würde es mir besser gefallen, die anderen Charaktere zu verfolgen. So zum Beispiel Luke, wie er mit seinen Problemen umgeht. Oder ein wenig mehr über Hastings, der mittlerweile immerhin schon so viel Screentime hat wie Buddy Jr...

Fazit

Eine solide Folge, die mich streckenweise sehr begeistern konnte. Doch schon wieder war es die Handlung um Vince und seine Vergangenheit, unter der das Gesamtfeeling meiner Meinung nach litt. Und die Erwähnung von Buddy Jr. und Julie - ugh!

Sophie Blumengarten - myFanbase

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