Bewertung

Review: #3.13 Was Bleibt?

Sehr gute Episode. So viel überzeugende Emotionen habe ich lange nicht mehr im Fernsehen gesehen. Es kam einem nicht wie ein Staffelfinale, sondern eher wie ein Serienfinale vor.

You are the only person who's never left me. I'm not gonna leave you.

Es war wirklich herzzerreißend, als Matt seine Großmutter im Altersheim abgegeben hat. Lorraine musste Matt nach Hause schicken, sonst wäre er nie gegangen. Er konnte sie nicht verlassen, da er diesem Moment immer aus dem Weg gehen wollte. Er hatte sich in der ersten Staffel gegen seinen Vater gestellt, um zu verhindern, seine Großmutter verlassen zu müssen. In der zweiten Staffel kämpfte er dafür, mündig zu werden und eine Krankenschwester zu besorgen. Nun sieht er keinen anderen Ausweg mehr. Man konnte die Trauer und den Schmerz der beiden so sehr spüren, dass ich nicht mehr fähig war, die Tränen zurück zu halten. Es war brillant inszeniert und dabei so einfach dargestellt. Das Lied "Beautiful" von Gary Jules & The Group Rules hat diese emotionale Szene perfekt unterstützt.

Auch Julie leidet unter der bevorstehenden Trennung von Matt. Bestärkt wird das noch, da nicht nur Matt sondern auch Tyra und andere Freunde von ihr die Schule verlassen. Ich hätte nicht gedacht, dass Julie noch einmal so gefühlsbetont wird. In den letzten Episoden wurde ja schon immer mal wieder angedeutet, dass es Julie traurig stimmt, wenn sie an das nächste Jahr denkt, aber ich war doch überrascht. Auch weil sie mit Matt Schluss machen wollte, um ihn nicht an sich zu binden und seine Freiheiten am College einzuschränken. Dabei hat sie weniger an sich selbst, sondern mehr an ihn gedacht. Julie scheint wirklich langsam erwachsen zu werden, was ich mit Freude zu Kenntnis nehme.

Als Matt auf der Tanzfläche einen Großvater mit seiner Enkelin sieht, trifft der die Entscheidung, in Dillon zu bleiben. Es kam nicht ganz überraschend, jedoch konnte man sich in keiner Sekunde der Folge sicher sein, dass sich Matt für Dillon und gegen seine College-Ausbildung entscheidet. Es war bestimmt einer seiner glücklichsten Momente, als er seine Großmutter wieder aus dem Altersheim geholt hat und mit ihr auf der Tanzfläche stand.

She was the whole purpose I was going to college. Now I don't have to go to college. I'm staying in Dillon, that's what it means!

Lyla hat sich am Ende für ihre Ausbildung und gegen ein Studium mit Tim entschieden. Ich denke, für sie persönlich ist es eine gute Entscheidung. Sie ist schließlich die Zweitbeste des Jahrgangs, und es wäre eine verschenkte Chance, nicht an die Vanderbuilt University zu gehen.

Tim dagegen hat keine Lust aufs College, und es kommt ihm gerade recht, dass sich Lyla für die Vanderbuilt entscheidet. Er wollte diesen Weg noch nie einschlagen und hat schon die Schule gehasst. Ihm ist bewusst, dass das Studium schlimmer werden wird, was er gern vermeiden würde. Am liebsten mit seinem Bruder die Werkstatt führen, seine Kinder aufwachsen sehen und Bier trinken, das war auch wieder ein Ausspruch, der 100%-ig zu Tim Riggins passt. Zum Glück ist sein Bruder da. Ich hätte es zwar nicht von Billy erwartet, doch er zwingt Tim, aufs College zu gehen. Mal sehen, wie es Tim auf dem College ergeht, das kann ja nur interessant werden. Ich denke nicht, dass er ohne Lylas Einfluss das Studium durchzieht, sondern eher, dass er es auf die leichte Schulter nehmen wird und das Partyleben genießt.

One in a thousand.

Tyra hat mich in dieser Folge ein wenig genervt. Ich verstehe ja, dass sie im letzten Jahr alles gegeben hat, um aufs College gehen zu können und dass sie nun durch die ausstehende Zusage verletzt ist. Aber es war doch ein bisschen zuviel. Ich habe mit Landry mitgefühlt, der das genauso wenig ertragen konnte und ihr ins Gewissen geredet hat. Letztendlich hat sie die Zusage bekommen. Obwohl sich Landry sehr für sie gefreut hat, kann ich mir vorstellen, dass es das Aus für ihre Beziehung bedeutet. Obwohl sich Tyra im letzten Jahr so verändert hat, sehe ich nicht, dass sie mit einem Highschoolschüler eine Beziehung führt, wenn sie aufs College geht.

Just Married.

Die Hochzeit von Mindy und Billy diente sehr gut als Rahmenhandlung, um alle Darsteller am Ende der Staffel noch einmal zusammen zu führen, wie es ja so oft bei Serien gemacht wird. Es war aber einmal interessant, eine typisch texanische Hochzeit zu sehen. Die Band war schon eine ziemliche Zumutung, und auch Mindys Hochzeitskleid war nicht zu verachten. Aber das Paar an sich wurde nicht so direkt in den Vordergrund geschoben, was ich auch nicht schlimm fand, da es sich bei den beiden um Nebencharaktere handelt.

You gotta be kidding me.

Eric wurde aus seinem Team gekickt. Von niemand anderen als Joe McCoy. Ich verachte diesen Mann und habe eigentlich keine Lust, ihn in der nächsten Staffel wieder zu sehen. Auf der anderen Seite ist es für eine Storyline natürlich auch immer gut, jemanden zu haben, den man hassen kann (persönliches Paradebeispiel: Dan Scott aus "One Tree Hill"; was würde die Serie nur ohne ihn machen).

Eric war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wollte er nicht für etwas kämpfen, dass in seinen Augen fast aussichtslos schien, auf der anderen Seite wollte er nicht einfach aufgeben. Am Ende hat sein Einsatz nicht viel gebracht, und Eric war verständlicherweise enttäuscht. Er machte in der ganzen Saison kaum einen Fehler und hatte sogar J.D. spielen lassen, obwohl er lieber auf Matt gesetzt hätte. Er entschied sich für den Erfolg der Mannschaft und gegen seine persönlichen Ansichten.

Tami unterstütze Eric die gesamte Folge. Sie hat ihn dazu gebracht, vor dem Gremium auszusagen, um ihn davor zu bewahren, seinen fehlenden Einsatz zu bereuen. Doch leider konnte auch sie Eric nicht davor bewahren, die Wut und Enttäuschung zu spüren, die in ihm vorging. Die schönste Szene in der ganzen Folge war, als die beiden am Ende zusammen auf dem Footballfeld der East Dillon Lions standen. Der perfekte Schluss der Folge. Passend zur Musik stehen die beiden ruhig und nachdenkend Arm in Arm mitten auf dem heruntergekommenen Feld und machen sich offensichtlich Gedanken, wie es im nächsten Jahr weitergehen wird.

Fazit

Die Folge war sehr schön gestaltet. Durch den Wechsel ans College werden in der nächsten Staffel wohl einige Veränderungen anstehen. Besonders gespannt bin ich auf die Spaltung der Schule, und wie Eric sich in seinem neuen Job schlägt.

Sophie Blumengarten - myFanbase

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