Bewertung

Superman Returns

Schon seit fast 20 Jahren konnte man Superman nicht mehr auf der großen Leinwand sehen. Nun ist es endlich wieder soweit. In dem Streifen "Superman Returns" kehrt der erste und populärste aller Superhelden wieder ins Kino und im Film auf die Erde zurück. Der Experte in Sachen Comic-Verfilmungen, Bryan Singer (bekannt durch "Die üblichen Verdächtigen" und die ersten beiden "X-Men"-Filme) konnte sich einen Kindheitstraum verwirklichen und Superman neu verfilmen.

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Inhalt

Superman ist fünf Jahre lang von der Erde verschwunden gewesen, weil einige Astronomen meinten, Leben auf dem Heimatplaneten von Superman, Krypton, gefunden zu haben. Er dachte dort etwas über seine kryptonischen Wurzeln zu erfahren. In den Jahren der Abwesenheit hat aber die Welt gelernt ohne ihren Super-Beschützer zu leben. Nun, da er zurück ist, hat er gleich mal wieder ordentlich zu tun. Denn sein größter Erzfeind, Lex Luthor, ist auf freiem Fuß und hat sich das gesamte Vermögen der reichsten Frau Metropolis' unter die Nägel gerissen, inklusive einer riesengroßen Yacht. Zusätzlich hat er auch noch Kryptonit aus dem Museum gestohlen. Mit Hilfe der Kristalle von Supermans Festung der Einsamkeit will er nun, wieder mal, viele Menschen töten (einer davon soll natürlich Superman sein) und Profit machen. Superman hat derweil aber genug eigene Sorgen, denn die Liebe seines Lebens, Lois Lane, ist verlobt, hat ein Kind und soll auch noch den Pulitzer-Preis für ihren Artikel "Warum die Welt Superman nicht braucht" bekommen.

Kritik

Man könnte den Film mit einem Wort beschreiben: "Super"! Aber das wäre nun wirklich viel zu wenig für so einen Megafilm, denn wirklich jeder kommt hier auf seine Kosten.

Die Special-Effects sind, entgegen einiger anderer Kritiken, hervorragend. Im Film selbst wurde sogar ein animierter Superman kreiert, um einige Szenen zu "spielen", die anders nicht machbar gewesen wären. Dieser computertechnisch erstellte "Mann aus Stahl" ist im Film selbst nicht vom Echten zu unterscheiden.

Die Schauspieler sind sehr gut ausgewählt worden. Brandon Routh spielt den Superman auf eine Art und Weise, wie man es vorher noch nie sehen konnte. Einiges spielt er sehr ähnlich wie der populärste aller Superman-Darsteller, Christopher Reeve, doch er bringt auch neue, eigene Konzepte mit in den Charakter. So ist Clark zum Beispiel nicht mehr so schusselig wie in den Filmen der 70er und 80er Jahre. Alle drei Rollen, Kal-El, Clark Kent und Superman, spielt Brandon perfekt. Seine Stimme ist im Original einfach die Wucht.

Bei der neusten Lois Lane allerdings scheiden sich die Geister. Einige meinen, sie wäre zu jung, andere meinen, Kate Bosworth spielt ihren Charakter mit viel Reife. Also am besten selbst davon überzeugen. Keine Überzeugung braucht man allerdings bei dem zweifachen Oscar-Preisträger Kevin Spacey, der hier den Oberbösewicht Lex Luthor spielt. Spacey kopiert den alten Lex-Darsteller Gene Hackman nicht, sondern ist eher noch eine Steigerung dieser Charakterdarstellung.

Von einigen Charakteren erfährt man leider gar nicht viel, zum Beispiel von Lois' Verlobten Richard White, der gleichzeitig der Neffe von Perry White ist. Perry ist der Chef des Daily Planet, für den Lois, Clark und Richard arbeiten. Richard nimmt es einfach so hin, dass der "Ex-Freund" seiner Geliebten wieder auftaucht und sie auch noch rettet. Allgemein gibt es aber einige Gemeinsamkeiten zwischen Richard und dem Mann aus Stahl: beide fliegen und beide sind auf ihre Art und Weise Helden. Zu Lois' Sohn ist zu sagen, dass er Asthma hat, in Sport eine absolute Null ist, dafür aber in Naturwissenschaften ein Ass ist.

Viele Sachen aus den Superman-Filmen I und II wurden auch hier intelligent eingebaut. Wenn Superman die Worte sagt "Statistisch gesehen ist [Fliegen] immer noch die sicherste Art zu reisen", dann erinnert einen das doch sehr stark an Superman I. Sogar Archivaufnahmen von Marlon Brando wurde technisch so umgewandelt, dass man ganze neue Szenen kreieren konnte.

Die musikalische Untermalung im Film ist einsame spitze. Das Theme wurde vom Altmeister John Williams übernommen, der für den ersten Superman-Film von 1978 die Musik schrieb. John Ottman, der jetzige Filmkomponist, änderte daran nur minimal etwas. Auch im Film selbst hört man die berühmtesten Stücke oder Ausschnitte davon, aber es gibt auch viel Neues. Wenn die Rückblende von Clark auf seine Jugend erfolgt und man die Musik dazu hört, bekommt man einfach nur noch Gänsehaut.

Manche Logikfehler im Film sind einfach damit zu begründen, dass es eine Comic-Verfilmung ist. Also wer es als logischen Fehler ansieht, dass Lois nicht erkennt, dass Clark = Superman ist, der sollte den Film wohl eher meiden ;-)

Eine Anmerkung noch: es gibt viele, wirklich sehr interessante Verweise auf das Vater-Sohn-Verhältnis, ebenso wie zu den Superman-Filmen mit Christopher Reeve und der Bibel-Geschichte. In einer Szene ist Superman in der gleichen Pose zu sehen, die Jesus am Kreuz einnahm, mit ausgestreckten Armen.

Fazit

Der Film ist wirklich sehenswert und zwar für Frauen UND Männer. Die meisten Frauen werden sich wohl auf die Romantik im Film freuen, die Männer eher auf die vielen Action-Szenen (zum Beispiel eine riesige Schießerei mitten in Metropolis). Außerdem ist der Film für Jung und Alt. Die älteren Leute werden sich vielleicht nur zu gut an die ersten beiden Filme zurück erinnern, auf denen dieser Film auch aufgebaut ist. Es gibt sehr viele Gags, bezogen auf diese Filme und sogar Marlon Brando ist "von den Toten wieder auferstanden". Die, die zu jung sind, um die ersten beiden Filme im Kino gesehen zu haben, wird der Held erstmals zugänglich gemacht. Also auch ohne, dass man Superman I und II gesehen hat, kann man sich getrost "Superman Returns" anschauen und weiß, um was es geht.

Einige Logikfehler, die Länge des Films und die Tatsache, dass viele (vielleicht zu viele) Szenen weg geschnitten worden sind (zum Beispiel Ausschnitte der Krypton-Reise), sind die einzigen Kritikpunkte. Trotzdem ein sehenswerter Film für Jung und Alt und Männlein und Weiblein.

Elsa Claus - myFanbase
19.08.2006

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