Bewertung
James Mangold

Logan: The Wolverine

"A soldier who does not fight is useless."

Foto: Copyright: 2017 Twentieth Century Fox
© 2017 Twentieth Century Fox

Inhalt

Ein alternder Logan (Wolverine; Hugh Jackman) lebt zurückgezogen mit Caliban (Stephen Merchant) und Professor X (Patrick Stewart) in der Wüste. Neben eigenen Drogen- und Alkoholproblemen zehren auch Professor Xs Alterserscheinungen und die ewigen Auseinandersetzungen mit Caliban am früheren X-Man. Als plötzlich eine junge Mutantin auftaucht, die die gleichen Fähigkeiten wie Logan zu haben scheint, und von dunklen Mächten verfolgt wird, begibt sich Logan widerwillig in sein letztes Abenteuer.

Kritik

Als Marvel-Fan ist es schon fast ein Schock: Logan, Caliban und Professor X haben sich in der Wüste zurückgezogen, um scheinbar nur dem Ende ihres Seins entgegenzusehen. Logan hat ein Alkoholproblem, Caliban ist dauerhaft schlecht gelaunt, weil er keine Mutanten aufspüren kann, da seit 25 Jahren keine mehr geboren wurden und Professor X kämpft mit Alterserscheinungen seiner Gabe. Immer wieder hat er Anfälle, die Logan nur mit geklauten Medikamenten zu behandeln weiß. Es scheint fast so, als hätten die drei aufgegeben und würden nur noch darauf warten den nächsten Schritt zu gehen. Doch sowohl Professor X als auch Caliban sehen und spüren auf einmal die Nähe einer jungen Mutantin namens Laura (Dafne Keen).

Nach einigen Fehlversuchen, sich fernzuhalten, wird Logan praktisch dazu gezwungen, um das Leben von Laura zu kämpfen. Wie Logan auch, hat sie Adamantiumkrallen und ein mehr oder weniger kleines Aggressionsproblem. Da es eine Art Deathsquad auf sie abgesehen hat und durch Drängen seitens Professor X, entschließt sich Logan sich ihrer anzunehmen. Es ist sehr unterhaltsam, zu sehen, wie sich der alte Grummelbär Logan um ein junges Mädchen kümmert, welches alles andere als ein normales Kind ist, da sie in einem Labor erzeugt wurde und nie in der realen Welt unterwegs war. In verschiedenen Szenen kommen immer wieder die einzelnen Charakterzüge von Logan zum Vorschein, an deren Entwicklung der Kinozuschauer in den letzten 17 Jahren teilhaben durfte. So wechseln sich Verzweiflung, Missmut und Wut mit einer weicheren Seite des Helden ab, wenn er sich um Laura kümmert. Es wird klar, dass er es noch immer sehr gut nachvollziehen kann, wie es sich anfühlt vollkommen unwissend in der Welt herum zu laufen.

Begleitet von einem imposanten Soundtrack setzt Logan alles daran, Laura und ihre Mutantenfreunde bis nach Kanada, an einen für Mutanten sicheren Ort zu bringen, und stößt dabei immer wieder an seine Grenzen. "Logan: The Wolverine" zeigt die Schwächen der X-Men genauso auf wie ihre Stärken und betont immer wieder, dass Einzelkämpfer nicht weit kommen und die Stärke in der Gruppe liegt. Ein roter Faden, der durch alle "X-Men"-Filme konstant ist. Abgesehen von wenigen Hinweisen durch Professor X funktioniert "Logan: The Wolverine" recht autonom im Geflecht der "X-Men"-Filme, was aber weder Handlung noch Verständnis stört. Der Humor der letzten Filme der Reihe muss hinter der Dramatik und den immer wieder recht gewalttätigen Szenen etwas zurückstecken, aber hin und wieder gibt Logan die trockenen, sarkastischen Sprüche von sich, die die Fans lieben gelernt haben.

"Logan" ist emotional, blutig und gewalttätig – das alles ist so unheimlich gut in das Handlungsnetz des Films eingewebt, dass man sich beizeiten fragen könnte, wo der Punktabzug herkommt. Was teilweise stört, ist, dass nicht ganz klar ist, wer genau die Schläger und Auftragskiller von Transigen sind. Man erfährt, wie Laura und ihre Freunde zu dem geworden sind, was sie im Film darstellen, aber das tiefergehende Programm der 'Mutantenfirma' wird wohl erst in den kommenden Filmen des X-Men-Universums weiter beleuchtet werden. Letzten Endes ging es den Filmemachern hier sicherlich erst einmal darum, das Programm und die Firma als Bösewicht zu etablieren, die Handlung wird vom fehlenden Wissen an dieser Stelle nur minimal gestört.

Fazit

"Logan" ist der perfekte Abschluss für 17 Jahre Hugh Jackman als Wolverine. Voller Emotionen, Entschlossenheit und mit einer gehörigen Portion Blut, Gewalt und Wut legt Hugh Jackman die Adamantium-Krallen nieder und überlässt anderen X-Men das Schlachtfeld. Der Film lässt Marvel-Herzen höherschlagen und wird dank FSK 16-Bewertung den Comics voll und ganz gerecht.

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Jeanne Plaumann - myFanbase
02.03.2017

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